H A N S G E R S O N (19.07.1882 Berlin – 27.02.1941 ebd.)
Hans Gerson: Szenerie mit Asiatica (1920)
Zu Hans Arthur Gerson (19.07.1882 Berlin – 27.02.1941 ebd.):
Deutsch-jüdischer Maler, Zeichner, Grafiker.
Sohn der Eheleute Georg Wolff Gerson (29.10.1850 Dresden – 12.09.1915 Berlin, Kaufmann) und dessen Ehefrau Georgine, geb. Plaut (09.08.1855 Leipzig – 29.06.1928 Bad Ischl). Sein jüngerer Bruder Franz Jacob (1888 Dresden – 1956 Salzburg) war Schriftsteller und Kunstkritiker (u.a. „Die Revolution der Parasiten“ (1923, Wien), „Kokotte Mann“ (1924, Wien)). Die Mutter heiratete in zweiter Ehe den Kaufmann Paul Moses Wolff, sowie später in dritter Ehe den ottomanischen Generalkonsul Ladislaus Laszlo Baron Dirsztay de Dirsztay (1856 Budapest – 1921 Wien).
Studium an der Kunstakademie München (bei Carl von Marr), an der Kunstakademie Berlin (bei Arthur Kampf), an der Académie Julian in Paris, sowie in Berlin bei Lovis Corinth. In Berlin wohnhaft in der Bendlerstraße 21.
Heirat mit Ella, geb. Redlich (? – [nach 1940]). Das Paar lebte in der Starnberger Straße 3 in Berlin-Schöneberg, sowie zuletzt in der Wielandstraße 23 in Berlin-Charlottenburg.
Gerson unternahm besonders in den Sommermonaten zahlreiche Reisen durch Deutschland (u.a. Bodensee, Wasserburg), sowie nach Belgien (Veurne).
1917 entstanden Grafiken für die Zeitschrift „Krieg und Kunst“.
In seinem Schaffen dominiert die Landschaft, während figürliche Darstellungen eine eher untergeordnete Rolle einnehmen. Gerson fand einen durchaus eigenen expressiv-realistischen Ausdruck.
Während des Dritten Reichs verblieb Hans Gerson mit seiner Frau in Berlin. Ob Emigrationspläne bestanden bzw. ob diese gescheitert sind ist ungewiss. Laut Sterbeurkunde verstarb der damals 58 Jahre alte Hans Gerson an einem kombinierten Herzfehler, Kreislaufschwäche, Ödeme und Herzschwäche. Seine Frau überlebte ihn.
In der Sterbeurkunde wird Hans Gerson als „Professor“ geführt, wobei unklar ist wann und von wem er diesen Titel verliehen bekommen hat.
Mitgliedschaften
Münchener Secession
Berliner Secession
Ausstellungen
1912 Beteiligung an einer Ausstellung in der Galerie Schneider (Frankfurt a.M.)
Januar 1914 „Januar-Kunstausstellung“, Ausstellungshaus am Kurfürstendamm 208/9, Berlin
Okt.-Dez. 1915 „27. Ausstellung der Berliner Secession“, Neues Secessionshaus, Berlin
März 1917 Ausstellung (zusammen mit Franz M. Jansen und Hugo Kunz) im Graphischen Kabinett J.B. Neumann, Berlin
1917 Ausstellung der Berliner Secession
1918-22 „Münchener Kunstausstellung im Glaspalast“
1925 Frühjahrsausstellung der Akademie der Künste, Berlin
Sammlungen
LETTER-Stiftung, Köln
Hamburger Kunsthalle
The British Museum, London
Ackland Art Museum, University of North Carolina at Chapel Hill
Literatur
„Allgemeines Künstlerlexikon“, Onlineversion
Schwarz, Karl (1920): Hans Gerson, in: Der Cicerone, XII. Jg. (1920), Heft 6, S. 225-228
Schwarz, Karl (2001): Jüdische Kunst, Jüdische Künstler. Erinnerungen des ersten Direktors des Berliner Jüdischen Museums, Teetz: Hentrich und Hentrich, S. 284
Z. (Autorenkürzel): Ein Maler Flanderns, in: Die Kunstwelt, Jg. 2 (1912/13), Nr. 6, S. 398.