M A X   G A I S S E R

 

Weitere Werke von Max Gaisser

 

Max Gaisser: Wirtshaus-Interieur mit einem älteren Mann an einem Tisch sitzend

 

Wirtshaus-Interieur mit einem älteren Mann an einem Tisch sitzend

Öl auf Holz; gerahmt
nicht datiert

Rahmengrösse: 38,5x31cm
Holzgrösse: 26,4×18,5cm

u.l. signiert „M. Gaisser“
nicht betitelt

€ 1.800,-

 

 

 

                    

 

Zustand
in den Randbereichen der Holzplatte (rahmungsbedingt) leicht berieben; im unteren Bereich, sowie o.l. oberflächlich schwach berieben & schwach fleckig; partiell leichte Craquelé-Bildung; Holzplatte verso etwas berieben, sowie partiell mit schwachen Abplatzern; Rahmen mit leichten Gebrauchsspuren (an den Rändern mitunter etwas berieben)

 

 

Der vornehmlich in München tätige Max Gaisser versetzt uns in dem vorliegenden Werk in das Innere eines Wirtshauses. Der dort sitzende, ältere Mann erscheint uns nachdenklich und den Betrachter gänzlich unbeachtet lassend. Vor ihm steht ein Bierkrug und in seiner linken Hand spielt er gedankenverloren mit einem Geldstück. Mit seinem rechten Arm stützt er sich auf die Lehne des Holzstuhls. In dieser Haltung wendet er sich mit seinem Oberkörper dem Betrachter etwas zu, wobei sein Gesicht in einer leichten Gegenbewegung hierzu nur im Profil sichtbar ist. Die gesamte Komposition ist in einem tonigen Kolorit ausgeführt und scheint sich durch den nicht näher bestimmbaren Lichteinfall aus dem Braun heraus zu bilden. Durch diese, den Blick des Betrachters fesselnde und fordernde, Darstellungsweise, gelingt es Gaisser die spezielle, urige Wirtshausatmosphäre einzufangen, wodurch auf einer verhältnismäßig begrenzten Fläche eine wunderschön ausgeführte, narrative Komposition entsteht.

 

 

Zu Max Gaisser (22.06.1857 Augsburg – 20.07.1922 München-Pasing):
Maler; Sohn des Genremalers Jakob Emanuel Gaisser (1825 Augsburg-1899 München); trat im Herbst 1869 in die I. Lateinklasse B des Maximiliansgymnasiums ein (im Herbst 1871 verließ er die Schule); anfangs erhielt er seine künstlerische Ausbildung bei seinem Vater; ab Mai 1873 Besuch der Kunstakademie München (bei Ludwig Löfftz); Studienreisen in die Niederlande, nach Italien, Frankreich und Belgien; ab 1883 vertreten auf Ausstellungen in München; ab 1889 mit seiner Frau Wilhelmine wohnhaft in der Luisenstraße Nr. 20 (sein damaliges Atelier hatte er im Rückgebäude des Anwesens Theresienstraße Nr. 34, spätere Ateliers in der Leopoldstraße 38, sowie in der Liebigstraße 17); 1899 starb der Vater und er erbte das Haus in der Pasinger Scharnhorststraße 19, wo er sich endgültig niederließ; nach längerem schweren Leiden verstarb er am 20. Juli 1922 und die Trauerfeier fand vier Tage später in der Aussegnungshalle des Münchner Ostfriedhofs statt; das Pasinger Haus erwarb nach Gaissers Tod der Maler Hermann Urban (1866-1946), bei Bombenangriffen während des Krieges wurde es zerstört und durch einen Neubau ersetzt
Gaisser schuf v.a. Genrebilder und (holländische) Interieurszenen.
Max Gaisser war Mitglied der „Münchner Künstler-Genossenschaft“ (MKG), sowie des „Vereins Münchner Aquarellisten“ (VMA).
Werke befinden sich u.a. im Stadtmuseum Bautzen, der Nationalgalerie Berlin, der Kunsthalle Bremen, dem Milwaukee Art Center (Milwaukee, USA), sowie der „Bayerischen Staatsgemäldesammlungen“.
Literatur: JANSA, Friedrich (Hrsg.) (1912): Deutsche Bildende Künstler in Wort und Bild; Leipzig; S. 179 — PARTSCH, Susanna: Max Gaisser, in: „Allgemeines Künstlerlexikon“ (AKL), Onlineversion, Künstler-ID: 00030425 — WEISS, Siegfried (2012): Berufswunsch Kunst. Maler, Grafiker, Bildhauer: Ehemalige Schüler des Münchner Maximiliansgymnasiums der Jahre 1849 bis 1918; München: Allitera; S. 129-133