B E R N H A R D    B R Ö K E R    (22.12.1883 Münster – 04.02.1969 ebd.)

 

Weitere Werke von Bernhard Bröker

Zum Themenflyer ‚Sehnsucht Süden‘
Zur Motivseite ‚Mediterrane Landschaften‘

 

 

„Ronda“ (1924)

Bleistift auf festerem Velinpapier (aus einem Skizzenbuch)

€ 140,-

Kaufanfrage

 

 

 

 

Titel
„Ronda“ [so unten rechts bezeichnet / lokalisiert]

Technik
Bleistift auf festerem Velinpapier (aus einem Skizzenbuch)

Signatur
unten rechts monogrammiert „B.B. M.[ünster]“

Jahr
unten rechts etwas undeutlich datiert „5 […] [19]24“

Größe
Größe: 26,8 x 18 cm

Zustand
Zeichnung stammt aus einem Skizzenbuch; am oberen Rand Abrissspuren, in den Randbereichen nachgedunkelt / gebräunt; Ecke unten links fleckig; insgesamt leicht stockfleckig (im Bereich unten rechts stärker stockfleckig); Eckbereich oben links leichte Quetschung; im oberen Bereich links (etwas rechts von der Baumkrone) kleiner Farbfleck; verso fleckig

 

 

Bernhard Bröker begann anfangs eine handwerkliche Malerlehre und übte danach bis zum 20. Lebensjahr diesen Beruf aus. Ab 1903 besuchte er die Kunstakademie in Berlin und war dort Schüler des ebenfalls aus Münster stammenden Fritz Grotemeyer. Daneben studierte er auch noch an der Hochschule für bildende Künste in Berlin. Es folgten Studienreisen und eine Tätigkeit in Dresden, bevor er ab 1913 eine Dozentenstelle an der Werkkunstschule in seiner Heimatstadt annahm. An der Werkkunstschule blieb er fortan einen großen Teil seines Lebens (1913-43 und 1948-55) tätig.

Die vorliegende Zeichnung datiert auf 1924 und diese Straßenszene ist explizit nach Ronda lokalisiert. Das Blatt stammt demnach aus einer der Studienreisen nach Spanien bzw. ganz konkret: nach Málaga.
Im Hintergrund die markanten aufragenden Gebirge, während im Vordergrund der von hohen Mauern umfasste Weg steil abfällt. Vor uns sehen wir einen Herrn im Mantel und mit Hut, sowie etwas weiter voran eine weitere Person. Hinter der linken Mauern erheben sich einzelne Bäume und Büsche, bevor dann die Häuser der Stadt beginnen.

 

 

Zu Bernhard Bröker (22.12.1883 Münster – 04.02.1969 ebd.):
Maler, Zeichner, Illustrator; anfangs Ausbildung als handwerklicher Maler und danach übte er bis zum 20. Lebensjahr diesen Beruf aus; ab 1903 Besuch der Kunstakademie Berlin (bei Fritz Grotemeyer), sowie an der Hochschule für bildende Künste in Berlin; es folgten Studienreisen nach u.a. Italien, Spanien und Skandinavien; später in Dresden ansässig und tätig; 1913-43, sowie 1948-55 Leiter der Fachklasse für Freihandzeichnen an der Werkkunstschule in Münster; 1933 wurde nach Plänen des Architekten Bernhard Tönnies (Münster, ebenso „Schanze“-Mitglied) das modern angelegte, kubische Wohn- und Atelierhaus von Bröker errichtet (Maximilianstraße 7b); später war Bröker freischaffender Maler und Grafiker in Münster
Anfangs waren Brökers Arbeiten vom Impressionismus geprägt. Wohl nach dem Ersten Weltkrieg erhält sein Werk kurzzeitig einen mehr expressionistischen Einfluss, bevor er zu einem neusachlichen Ausdruck findet.

Illustrationen
1924 gestaltete er die Umschlagzeichnung für den Band „Mein Heimatland. Westfälisches Lesebuch für das dritte und vierte Schuljahr.“ (hrsg. V. Katholischen Lehrerverband, Dortmund: Crüwell)
1925 Illustrationen für den Band „De Vuegelfrauen-Versammlung“ (Warendorf: Schnell) von Karl Wagenfeld
1926 Illustrationen für den Band „Die Wiedertäuferstadt“ (Münster: Aschendorff) von Rudolf Predeek
1927 Illustrationen für den Band „Bauern und Heide“ (Münster: Aschendorff) von Ludwig Klug
1931 erschien der Band „Auf Hof und Hufe“ (Münster: Regensberg) von Ludwig Klug mit 21 Holzschnitten Brökers

Ausstellungen (Auswahl)
1934 Beteiligung an der Ausstellung „Westfälische Künstler“, Verein Berliner Künstler, Berlin
1937 Beteiligung an der Ausstellung „Westfalens Beitrag zur deutschen Kunst der Gegenwart“, Haus Rothenburg, Münster
1937-38, 1940, 1942 Beteiligungen an der „Großen Westfälischen Kunstausstellung“, Haus der Kunst, Dortmund
1947 Beteiligung an der Ausstellung „Die freie Künstlergemeinschaft Schanze. Zur 25. Jahresschau“, Münster
1971 vertreten bei der Ausstellung „Kunst seit 1900 gesammelt im Landesmuseum Münster“, Westfälisches Landesmuseum Münster
1999-2000 vertreten bei der Wanderausstellung „Avantgarden in Westfalen? Die Moderne in der Provinz 1902-1933“

Mitgliedschaften
1919 Mitbegründer der freien Künstlergemeinschaft „Schanze“ (Münster), spätere Ernennung zum Ehrenmitglied

Werke
Stadtmuseum Münster
Nationalgalerie Berlin

Literatur
„Allgemeines Künstlerlexikon“ (AKL), Onlineversion, Künstler-ID: 10142426
Westfälisches Museumsamt Münster (Hrsg.) (1999): Avantgarden in Westfalen? Die Moderne in der Provinz 1902-1933; Münster: Ardey; S. 214
Fischer, Detlef (2000): Münster von A bis Z; Münster: Aschendorff; S. 56
Peterschröder, Olaf (2012): Strategie der Verhinderung? Zur Partizipation des Neuen Bauens in der Provinz Westfalen (1918-1933); Karlsruhe: KIT Scientific Publishing; S. 99