U N B E K A N N T :   Zeichnung zu Maxim Gorkis „Mädchen und der Tod“

 

Weitere Werke von unbekannten Künstlern

 

 

Tuschzeichnung eines unbekannten, russischen Künstlers zu Maxim Gorkis Werk ‚Das Mädchen und der Tod‘ (1961)

Tuschpinsel, partiell Bleistift, auf leichtem Karton
die Widmung u.l. datiert auf „[19]61“
Größe: 36,7 x 29,4cm

Signatur u.l. unleserlich [Laut Aussage des Vorbesitzers stammt das Werk von einem russischen Offizier der 1961 in Potsdam stationiert war.]

€ 250,-

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Titel
Illustration zu einer Szene aus Maxim Gorkis ‚Das Mädchen und der Tod. In einem beigefügten Blatt erläutert Bruno Michalek das Motiv und den Text am unteren Bildrand: „Es handelt sich um den ungenau wiedergegebenen Text des Gedichtes von Maxim Gorki ‚Das Mädchen und der Tod‘ […].

Zustand
Ecken leicht bestoßen; Ecke o.l. mit minimalem Papierverlust; Ecke o.r. mit kleinem Löchlein; am unteren Rand mittig minimaler Papierverlust, sowie darüber zwei kleine Löchlein; in den Randbereichen leicht gebräunt; partiell leicht fleckig; leichte Druckstellen im Blatt; verso in den Randbereichen leicht gebräunt

 

 

In „Das Mädchen und der Tod“ (1892) erzählt Gorki die Geschichte eines Mädchens, welches vor lauter Freude und Liebe mit dem Tod persönlich in Konflikt gerät, sich gegen diesen aufbäumt und schließlich gar obsiegt.

Zu Beginn ist das Mädchen bei einem Hollerbusch und lacht laut vor Liebesglück. Ein König, der gerade von einer verlorenen Schlacht heimkehrt, hört dies und bezieht das Lachen auf sich. Er befiehlt seinen Wachen das Mädchen zu töten. Mit dem Tod diskutiert das Mädchen und kann Zeit bis zum nächsten Tag heraushandeln. Als dieser dann anbricht, begibt sich der Tod auf die Suche nach dem Mädchen. Unter einem Haselbaum entdeckt er sie sitzend. Auf ihren Knien liegt der Kopf ihres schlafenden Liebsten. Als nun der Tod hervortritt, wird das Mädchen wild.

„Feuer in des Mädchens Aug´ entbrennt.
Und den Schatz – wie mit dem Firmament –
Mit dem Mond-Stern-Leib vor´m Tode schützend
Spricht das Mädchen unter Busche sitzend: […]“

In der Folge gesteht sie dem Tod ein, dass er sie nehmen darf und hält zugleich einen glühenden Lobgesang auf die Liebe. Der Tod spürt dadurch etwas wie Sehnsucht oder Mitleid und erlaubt schlussendlich, dass das Mädchen noch weiterleben darf. Fügt aber nachdrücklich hinzu:

„Doch von heut ab werd ich mit dir gehen,
Ewig werd ich bei der Liebe sein!“

In der vorliegenden Zeichnung ist – auf eine freie Weise – die Szene festgehalten, in welcher der Tod das Mädchen nach der eingeräumten Tagesfrist holen möchte. Schützend steht sie vor dem Jüngling, der hier freilich nicht schläft. Der Tod hat schon seine Knochenhand ausgestreckt und in der anderen Hand hält er die obligatorische Sense.

Sehr schöne Interpretation dieses bekannten Gorki-Werkes.