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Weitere Werke von Wilhelm Jakob Hertling

 

 

Hinterhof im Winter

Bleistift, Farbstifte, auf bräunlichem Papier, lose in früherem Passepartout

u.r. in Blei signiert „Hertling“, sowie verso auf früherer Passepartoutrückwand Nachlassstempel

nicht datiert
nicht betitelt, o.r. etwas undeutlich bez.

Passepartoutgröße: 29 x 27,9cm
Blattgröße: 11,3 x 10,3cm
Bildgröße: 9,1 x 8cm

€ 330,-

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Zustand
Blatt lose in früherem Passepartout; im Bereich des Passepartoutausschnitt etwas gebräunt, nachgedunkelt; im oberen Blattbereich diagonal gezogene Bleistiftlinie (wohl Künstler zur Abgrenzung des Passepartouts); verso leicht gebräunt; verso am oberen Rand mittig etwas aufgeraut; Passepartout gebräunt, sowie etwas wellig, sowie verso an den Rändern mit Resten früherer Befestigung (Klebestreifen, Druckstellen), sowie verso mittig Einschnitte um den Nachlassstempel herum, sowie verso u.r. in Blei bez.

 

 

Nach der Studienzeit an der Frankfurter Städel-Schule (1873-74), der hierauf folgenden Weiterbildung in der Kronberger Malerkolonie (1875-79) und einem erneuten Studium in Berlin, war Hertling ab 1882 in München ansässig und tätig. Durch seine Heirat mit Hedwig von Golther wurden ihm wirtschaftliche Sorgen genommen. Das Paar verzog 1896 nach München-Gern und Hertling war fortan an zahlreichen Ausstellungen beteiligt. Als Künstler etablierte er sich besonders durch seine feinen, gefühlvollen Landschaften, Stadt- und Dorfansichten.

Das vorliegende, kleinformatige Werk zeigt einen nicht näher lokalisierten, verschneiten Hinterhof. Obgleich menschenleer, so verweist doch beispielsweise die im Baumstumpf steckende Axt deutlich auf ein Treiben und Tun in diesem Hof. Hinter dem Gebäude erhebt sich ein kahler Baum und nochmals weiter im Hintergrund sind ein weißes Feld, sowie ein kleiner blauer Himmelsstreifen erkennbar.

 

 

Zu Wilhelm Jakob Hertling (16.12.1849 Katzenelnbogen – 08.10.1926 München):
Maler, Zeichner; Sohn des Handelsmanns Jacob Hertling und dessen Frau Caroline, geb. Meyer; 1873-74 Studium an der Städel-Schule in Frankfurt (bei Eduard Jakob von Steinle); danach Studium bei Adolf Schreyer und Anton Burger in Cronberg; Studium an der Kunstakademie Berlin (bei Hans Gude); ab 1882 in München ansässig und zählte dort zum Kreis um Adolf Lier; Bekanntschaften mit Josef Wenglein, Peter von Halm; 1886 malte er am Chiemsee; 1893 Heirat mit Hedwig von Golther, verw. von Hügel; ab 1896 in München-Gern wohnhaft; ab 1900 entstanden vermehrt Aquarelle; 15.03.-15.4.1927 Gedächtnisausstellung in der Galerie Heinemann (München); Hertling war vornehmlich als Landschaftsmaler tätig und fand seine Motive insbesondere im Taunus, der Fränkischen Schweiz und der Region um München