W I J N A N D   F R E D E R I K   K L E R K   (14.05.1916 – 04.06.1977)

 

 

(wohl) Darstellung eines Blumenmarktes (o.J.)

Öl auf Leinwand, Keilrahmen, gerahmt

€ 2.700,-

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Titel
ohne Titel [(wohl) Darstellung eines Blumenmarktes]

Technik
Öl auf Leinwand, Keilrahmen, gerahmt

Signatur
unten rechts signiert „W. Klerk“

Jahr
undatiert

Größe
Größe: 50 x 60cm (ohne Rahmen), 63,5 x 73,5cm (mit Rahmen)

Zustand
partiell leicht fleckig; Leinwand in den Randbereichen rahmungsbedingt etwas berieben; Rahmen an Ecken / Kanten leicht berieben

 

 

Über das Leben und die künstlerische Ausbildung von Wijnand Klerk ist wenig bekannt. In Erscheinung tritt er mit seinem Schaffen erst als Kriegs-, Propagandazeichner für die SS im Zweiten Weltkrieg. Seine Zeichnungen wurden in der Zeit von 1940-45 in verschiedenen Zeitungen abgebildet und bei Ausstellungen gezeigt. Am Ende des Krieges geriet er in amerikanische Gefangenschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Klerk als Künstler wieder kaum nachweisbar. Bekannt ist, dass er als Buchillustrator unter dem Pseudonym „F. Wijnand“ arbeitete und dabei mehrere (Kinder-)Bücher mit Zeichnungen versah.

Das vorliegende Gemälde ist dabei eines der ganz wenigen geifbaren künstlerischen Zeugnisse Klerks. Der Künstler zeigt hier in einem tonigen, ruhigen Kolorit die Szenerie eines Marktes. Im Vordergrund werden Blumen und auch Tonkrüge angeboten, mehrere Frauen mit weißen Kopftüchern erfüllen eng gedrängt das Motiv und im unmittelbaren Vordergrund scheint gerade ein Verkauf zu erfolgen. Im Hintergrund stehen einzelne Bauten und Bauwerke. Über allem liegt dabei ein zartgelber morgendlicher Himmel.

 

 

Zu Wijnand Frederik Klerk (14.05.1916 Meester Cornelis (Niederländisch-Indien; heute Jakarta, Rep. Indonesien) – 04.06.1977 Loosdrecht (Niederlande)):

Niederländischer Maler, Zeichner, Illustrator.

Über eine künstlerische Ausbildung ist nichts bekannt.

Klerk wird erst in den frühen 1940er als Künstler nachweisbar. So war er als SS-PK-Zeichner in der SS-Standarte „Kurt Eggers“, hatte Einsätze bei der Freiwilligenlegion „Nederland“ und bei der Waffen-SS-Einheit „Hitlerjugend“.

Seit August 1941 war er Frontzeichner.

Ab März 1942 erschienen seine Bilder in verschiedenen niederländischen Zeitungen (u.a. „De Schouw“).

1943 Verlegung an die Ostfront.

Mitte 1943 – Januar 1944 Einsatz in Italien.

1944 Beförderung zum SS-Unterscharführer.

01.09.1944 während seines Einsatzes als Kriegsmaler in der 12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“, erhält er das Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern.

Während des D-Days 1945 zeichnet er die Invasionsfront in der Normandie.

Amerikanische Kriegsgefangenschaft in Österreich.

Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er u.a. als Buchillustrator (u.a. Ausgaben des Sammelbandes „Margriet Winterboek“ (Amsterdam), Hanna Hartevelds „Jeanne d’Arc – de maagd van Orleans“ (Hoorn 1961), H.J. de Waters „Jan Pieterszoon Coen“ (Hoorn 1957)), wobei er hierfür das Pseudonym „F. Wijnand“ gebrauchte.

Ausstellungen
um 1943, Beteiligung an einer Ausstellung im Städtischen Museum Arnheim
Anfang 1944, Beteiligung mit vier Werken an der Ausstellung „Deutsche Künstler in der SS“, Breslau
1944, Beteiligung an der „Großen Deutschen Kunstausstellung“, München

Werke Klerks befinden sich im Besitz des niederländischen Nationaal Archief, des NIOD (Instituut voor Oorlogs-, Holocaust- en Genocidestudies) und in der Sammlung des niederländischen Ministeriums OCW (Ministerie van Onderwijs, Cultuur en Wetenschap).

Literatur / Quellen
Kuyenhoven, Fransje (2007): De Staat koopt kunst – De geschiedenis van de collectie 20ste-eeuwse kunst van het ministerie van OCW 1932–1992; Hrsg.: Instituut Collectie Nederland in Zusammenarbeit mit Primavera Pers, Amsterdam/Leiden
NIOD Instituut voor Oorlogs-, Holocaust- en Genocidestudies; Bild-ID 82006
Veltzke, Veit (2005): Kunst und Propaganda in der Wehrmacht; Kerber; Bielefeld