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winterliches Stillleben mit Zweigen in Glaskrug vor verschneiter Landschaft (1994)

Ölfarbe auf Büttenpapier („Geschoepft Buetten Koenigstein“)

€ 190,-

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Titel
o.T. [winterliches Stillleben mit Zweigen in Glaskrug vor verschneiter Landschaft, verso am unteren Rand Werkverzeichnisnummer in blauem Kugelschreiber]

Technik
Ölfarbe auf Büttenpapier („Geschoepft Buetten Koenigstein“)

Signatur
u.r. monogrammiert mit Künstlersignum, sowie verso unten links mit Künstlername bezeichnet

Jahr
u.l. in Blei datiert „22. II 1994“, sowie verso unten links nochmals datiert

Größe
Größe: 29,7 x 21,3 cm

Zustand
Ecken minimal bestoßen; Ecke o.r. leicht bestoßen; verso in den oberen beiden Ecken etwas aufgeraut (aufgrund früherer Befestigung)

Provenienz
Ecken leicht bestoßen; verso oben rechts in Blei nummeriert „76“; verso leicht fleckig; verso am unteren Rand Werkverzeichnisnummer in blauem Kugelschreiber

 

 

„Anschaulich kann er [Walter Gutbrod] berichten über seine Entdeckungen auf einem seiner vielen Spaziergänge die sich über Stunden hinziehen können. Wenn er etwa noch eine wilde Orchideenart oder ein anderes seltenes Gewächs erspäht hat. So darf es nicht verwundern, daß er immer wieder in seinem Leben auch Blumen malte. […] Man gewinnt den Eindruck, als brauche er jene Motive als eine Art inneren Ausgleich. Wir entdecken dabei eine ganz leise Seite an ihm. Arbeiten, die meist nicht dramatischen Ursprungs sind, sondern in der Stille angesiedelt scheinen“ (Rasso Rothacker: Zu seinem Werk, in: Landkreis Ludwigsburg (Hrsg.) (1987): Walter Gutbrod. Arbeiten 1928-1987; Bietigheim-Bissingen: Schildbach; S. 13-17 [hier: 17]).
In dem vorliegenden späten Werk zeigt der damals nicht ganz 86jährige Künstler einen Glaskrug mit blühenden Zweigen, den er so am 22. Februar vor sich sah. Er lädt den Betrachter ein zusammen mit ihm auf dieses zentral angerichtete Stillleben zu schauen und, um damit zugleich einen Blick aus dem dahinter liegenden Fenster zu werfen. Dort sehen wir eine verschneite Landschaft unter einem hellen morgendlichen Himmel.
Durch die für Gutbrod so eigenwillige, typische Malweise wird das eher kleinere, schlichte Motiv dicht und ungemein stimmungsvoll.

 

 

Zu Walter Gutbrod (05.07.1908 Stuttgart-Zuffenhausen – 06.06.1998 Ludwigsburg):
Maler, Zeichner, Kunsterzieher; bereits als Jugendlicher erste Mal- und Zeichenversuche; 1927-32 Studium an der Kunstakademie Stuttgart (bei u.a. Hans Spiegel, Robert Breyer, Alex Eckener); 1929 Aufenthalt in Nancy; 1930 Aufenthalt in Paris; 1931 Aufenthalt in Bodman am Bodensee; 1932 Lehramtsprüfung; ab 1932 wohnhaft in Duisburg und dort Lehrtätigkeit an einem privaten Institut; 28.12.1933 standesamtliche Trauung mit Lydia, geb. Siegel (1909-2004) (kirchliche Trauung am 06.01.1934); der Ehe entstammten die Töchter Regine und Linde; 1934 Reisen in die Niederlande, die Eifel und nach Spiekeroog; ab 01.04.1935 Amtsverweser im Katharinenstift Stuttgart; 1937-79 Kunstlehrer am Schiller- und Mörike-Gymnasium in Ludwigsburg; dazwischen kurzzeitige Lehrtätigkeit in Korntal (1940); 1943 Bodenseeaufenthalt; 1962 Frankreichreise; 1966, 1972, 1975, 1976, 1990 Paris-Aufenthalte; 1979 Pensionierung und Intensivierung der künstlerischen Tätigkeit; neben der bildenden Kunst war Gutbrod auch leidenschaftlicher Pianist und spielte auch vor Publikum (durch diese Leidenschaft lässt sich auch sein Künstlersignum mit den drei Noten erklären); zahlreiche Reisen und Studienaufenthalte

AUSSTELLUNGEN (Auswahl)
Einzelausstellungen: 1971 Rathaus Bietigheim-Bissingen, 1978 Landratsamt Ludwigsburg, 1983 Landratsamt Ludwigsburg, 1988 Landratsamt Ludwigsburg, 1997 Buchhandlung Aigner Ludwigsburg, 1999 Stadtmuseum Ludwigsburg, 2000 Kunsthaus Watzel Ludwigsburg, 2002 Zehntscheuer Münsingen, 2005 Kreissparkasse Münsingen, 2008 Landratsamt Ludwigsburg, 2013 Kunsthalle Heck Dusslingen, 2013 Buchhandlung Aigner Ludwigsburg; — Gemeinschaftsausstellungen: 1965 Stuttgarter Sezession Kunstgebäude am Schlossplatz, 1966 Spendhaus Reutlingen, mit Anton Greiner und Johannes Schönert, 1967 Stuttgarter Sezession Kunstgebäude am Schlossplatz, 1973 Haus Baden-Württemberg Bonn

MITGLIEDSCHAFT: Stuttgarter Sezession
ANKÄUFE: Städtisches Museum Ludwigsburg, Landratsamt Ludwigsburg, Staatsgalerie Stuttgart

Literatur
HECK, Thomas Leon (Hrsg.) (2013): Walter Gutbrod 1908-1998. Malerei und Zeichnung; Dußlingen: Nous-Verlag [mit einem Beitrag von Barbara Lipps-Kant] NAGEL, Gert K. (1986): Schwäbisches Künstlerlexikon; Kunst & Antiquitäten; S. 51
TRIER, Dankmar: Gutbrod, Walter, in: „Allgemeines Künstlerlexikon (AKL)“, Onlineversion, Künstler-ID: 00400815