J A K O B   B R O D E R   (geb. 17.01.1943 Karavukovo (Jugoslawien))

 

Weitere Werke von Jakob Broder

 

 

Tiermaske (1974)

Bleistift, Farbstifte, Deckweiß auf liniertem Papier, verso am oberen Rand durch Klebestreifen in Passepartout gesetzt
unten rechts signiert „Broder“
unten rechts datiert „13.8.[19]74“

€ 330,-

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Titel
ohne Titel [Tiermaske]

Größe
Größe: 29,5 x 21 cm (Blatt) bzw. 40 x 30 cm (Passepartout)

Zustand
Blatt verso am oberen Rand durch Klebestreifen in Passepartout gesetzt; durchgehend leichte Druckstellen; Ecken etwas bestoßen; rechter Blattrand mit Abrissspuren; Passepartout etwas berieben und leicht fleckig

Provenienz
Verso auf dem Blatt mit handschriftlicher Widmung des Künstlers an das Ehepaar Dagmar und Klaus Martin Dieterich (Stuttgart): „Für Herrn Dieterich und Frau zum 40. Geburtstag. 4.3.83“.

 

 

Der Künstler wuchs bei Freising auf, absolvierte ab 1958 eine Lehre als Maler und Kirchenmaler in Ludwigshafen und besuchte parallel dazu das Abendgymnasium in Mannheim. Nach einem Semester Architektur begann er das Kunststudium in Karlsruhe (1968-74). Zuletzt wurde er Meisterschüler H.E. Kalinowskis. Mitte der 1970er Jahre hatte er einen prägenden Parisaufenthalt und er begann sich mit Plastiken zu beschäftigen.

Zwischen 1975 und 1980 entstand aus einer Vielzahl von archetypischen Einzelwerken das Ensemble „Katharsis“, Teil I des großen Triptychons, den Teil II „Gezeitengesang“ schuf er zwischen 1981 und 1988 und hierauf entstand eine längere Pause. 1998 nahm er die Arbeit erneut auf und beendete das Triptychon mit dem Raum-Wand-Ensemble „Kairos“. Das Ensemble „Katharsis“ wurde 2012 von der Kunsthalle Karlsruhe erworben. Weitere Arbeiten des Künstlers befinden sich u.a. in der Sammlung Würth.

Die vorliegende Zeichnung entstand in der frühen Schaffens-, Vorbereitungsphase zu dieser monumentalen „Katharsis“. Broder zeigt hier die Darstellung einer Tiermaske bei der ganz markant die rote Zunge heraushängt. Derartige Masken, finden sich neben Geräten, Waffen, Werkzeugen und anderen Objekten als Teil dieses raumgreifenden Ensembles.
Hans Belting schreibt in diesem Zusammenhang:

„Broder hat eine solche Museumserfahrung in Paris gemacht. Er begann in den Siebziger Jahren, im Musée de L’Homme Masken und Geräte aus ethnologischen Sammlungen zu zeichnen, die sich später in seinem Werk zu Plastiken verselbständigten, ohne diese Spur zu verleugnen.“ [1]

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[1] Hans Belting (2002): Jakob Broder. Das große Triptychon. Katharsis – Gezeitengesang – Kairos. 1975-2001, Freiburg i.Br.: modo Verlag, S. 7

 

 

Zu Jakob Broder (geb. 17.01.1943 Karavukovo (Jugoslawien)):
Bildhauer, Zeichner, Maler; 1947-58 Kindheit und Jugend in Marzling bei Freising; 1958-67 Handwerkslehre in Ludwigshafen/Rhein als Maler und Kirchenmaler, nach Abendgymnasium Abitur in Mannheim, ein Semester Architekturstudium; 1968-74 Studium der Kunst bei den Professoren Herkenrath, Klemm, von Hancke und Kalinowski und Studium der Kunstgeschichte bei den Professoren Lankheit, Fischer und Franzke an der Kunstakademie und Universität Karlsruhe; 1973-75 Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes, Meisterschüler bei Kalinowski, Paris-Aufenthalt und Beginn mit Plastiken; 1977-80 Lehrauftrag für Zeichnen an der Fachhochschule für Gestaltung, Pforzheim; 1978 als Gast für drei Monate in der Villa Romana, Florenz; 1999 Else-Heiliger-Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung

Jakob Broder lebt und arbeitet in Karlsruhe.

Ab 1980 zahlreiche Einzelausstellungen.

Werke befinden sich u.a. im Besitz der Kunsthalle Karlsruhe, der Sammlung Würth.