I R M G A R D K A U P I S C H V O N R E P P E R T
Weitere Werke von Irmgard Kaupisch von Reppert
Zur Motivseite ‚Abstraktion‘
„Apokalypse“ (o.J.)
schwarzer Kugelschreiber, Einfassungslinien in rotem Faserstift auf Papier, aufgezogen auf Karton
unsigniert
undatiert
€ 150,-
Titel
„Apokalypse“ [so verso unten rechts in Rot betitelt, sowie recto unten rechts und verso unten rechts nummeriert „32“ bzw. „No. 32“]
Größe
Größe: 10,3 x 13 cm (Blatt) bzw. 15 x 19,1 cm (unterlegter Karton)
Zustand
Blatt aufgezogen auf Karton; Blattränder von der Künstlerin etwas uneben zugeschnitten; unterlegter Karton am oberen Rand gelocht und an diesen Löchern mit Einrissen; unterlegter Karton an Ecken / Kanten bestoßen; verso leicht fleckig und berieben
Irmgard Kaupisch von Reppert studierte ab 1920 in München, war in den Folgejahren in Intellektuellen- und Künstlerkreise aktiv, lebte in Ascona und bereiste u.a. Nordafrika. Ab 1926 lebte sie wieder in München, arbeitete als Illustratorin und setzte ihr Kunststudium fort (München, Stuttgart, Wien).
Nachweislich war sie interessiert an esoterischen, religiösen, okkulten Themen und in diesem Sinne schuf sie auch Werke wie bspw. „Wassermann tritt das Erbe an…“, „Das Ende des Fische-Aion – am Ende herrschte das Böse“ oder „Der Mensch erkennt seinen Schatten…“. Die vorliegende kleinformatige Zeichnung ist in diesen Kontext einzuordnen. Die Künstlerin hat das Blatt rückseitig mit „Apokalypse“ betitelt. Sie zeigt hier eine fulminante Komposition, die in ihrer Struktur aus Kreisen, Halbkreisen und Linien an Abstraktionen Kindinskys denken lässt. Im oberen rechten Bereich zeigt sich eine menschliche Figur, während man bei der großen Halbkugel im unteren Bereich vielleicht an die Erde erinnert wird.
Sehr gut ausformulierte, dichte und ausdrucksstarke kleine Komposition.
Zu Irmgard Kaupisch von Reppert (17.03.1897 Neu Marin [poln. Mierzynek] (Gemeinde Körlin) – 21.10.1989 München):
Malerin, Zeichnerin, Illustratorin, Puppenkünstlerin; Pseudonym „Push“; geborene Scheunemann; aufgewachsen auf einem Rittergut in Pommern; nach einer ersten Zwangsehe mit einem älteren Offizier verlor sie im Zuge der Inflation Haus und Hof; die zweite Heirat erfolgte später mit dem preußischen Rittmeister von Reppert; ab 1920 Studium an der Kunstakademie München (bei Angelo Jank); Studienreisen in die Mittelmeerländer und nach Nordafrika; die Künstlerin ließ sich in Ascona nieder und es entstand ein Club von Intellektuellen und Künstlern; seit 1926 war sie Münchner Bürgerin; Tätigkeit als Pressezeichnerin in Berlin beim Scherl- und Ullstein-Verlag, sowie in Paris bei „Paris Midi“ und „Paris Presse“; 1930-34 Mitglied des psychologischen Clubs von C.G. Jung; 1934-43 Fortsetzung des Kunststudiums in München, Stuttgart und Wien; ab den 1930er Jahren Einzel- und Gruppenausstellungen; seit 1947 verstärkte Beschäftigung mit Psychologie und Mythologie; 1947 Patentierung der Typologie „Push-Expression“ in Washington; Mitbegründerin der „Katakombe“ in Schwabing; ab Juli 1977 wohnte sie im DRK-Seniorenheim „Kieferngarten“ in der Bauernfeindstraße 7 in München
Irmgard Kaupisch von Reppert schuf neben Gemälde und Zeichnungen auch ihre so genannten „Push“-Puppenfiguren, mit denen sie oftmals satirisch, bissig, humorvoll auf menschliche Eigenarten hinwies. Sie sah diese „Push“-Figuren als unbewusst-animalische Archetypen an, die helfen sollen die eigene Persönlichkeit herauszubilden.