H E R M A N N D I E S T E (geb. 1931)
Weitere Werke von Hermann Dieste
winterliche Waldlandschaft mit Hütten im Dämmerlicht (o.J.)
Öl auf Holz, gerahmt
€ 1.100,-
Titel
ohne Titel [winterliche Waldlandschaft mit Hütten im Dämmerlicht]
Technik
Öl auf Holz, gerahmt
Signatur
unten links signiert „H. Dieste“
Entstehungsjahr
undatiert
Größe
Größe: 38 x 28 cm (ohne Rahmen) bzw. 54 x 44 cm (mit Rahmen)
Zustand
partiell minimal fleckig, minimal staubig
Rahmen ungeöffnet; Rahmen mit wenigen leichten Gebrauchsspuren (partiell leicht berieben, an wenigen Stellen sehr kleine Abplatzer)
Provenienz
Kunst-Kabinett Will, Bonn [hierzu verso kleines Etikett bzw. aufgeklebter Werbeausschnitt mit früheren Preisangaben (3.100,- (Gemälde) + 150,- (Rahmen))
Insbesondere in seinen Landschaften zeigt sich der Einfluss der Düsseldorfer und Münchner Schule auf das Schaffen Hermann Diestes. Nicht das Aufzeigen einer von der Wirklichkeit entrückten, romantischen Landschaft, die mitunter auch illusorischen bzw. ‚bildmagischen‘ Charakter beinhaltet, wird von Dieste angestrebt. Vielmehr zeugen seine Darstellungen von genauen Naturbeobachtungen, ohne aber – und die darf als wichtig angefügt werden – dem Betrachter eine dezidiert zu lokalisierende Landschaft vorzuführen. Unter Umständen mag man hierbei an die von Heinrich Appel geschilderte Vorgehensweise Johann Wilhelm Schirmers denken. Dieser hat mit seinen damaligen Schülern mehrere Exkursionen in die Umgebung um Düsseldorf gemacht. Dabei fertigte er Studien an, die er später in seinem Atelier ordnete und als Basis für seine eigentliche Komposition nahm. „Auf diese Weise entstanden bei aller Sorgsamkeit der Naturbeobachtung im einzelnen keine Portraitlandschaften, sondern bildmäßig konzipierte Ideallandschaften, mit denen sich Schirmer den Klassikern europäischer Landschaftsmalerei anschloß“ (Heinrich Appel (1973): Düsseldorfer Landschaftsmalerei im 19. Jahrhundert, in: Eduard Trier et al. (Hrsg.): Zweihundert Jahre Kunstakademie Düsseldorf. Anläßlich der zweihundertsten Wiederkehr der Gründung der Kurfürstlichen Akademie in Düsseldorf im Jahre 1773; Düsseldorf; S. 85-100 [hier: 92]).
Der hier gezeigte Winterwald mit Hütten ist ein wunderbares Beispiel für Diestes Schaffen und zugleich ist dieses Motiv auch eher eine Ausnahme in seinem Werk, das vor allem von weiten, sommerlichen Landschaften bestimmt wird.
Als Betrachter befinden wir uns in einem winterlich verschneiten Wald. Aus dem linken Vordergrund führt ein Weg zur Bildmitte und von dort in den linken Hintergrund. Unmittelbar vor uns liegt ein zugefrorenes Gewässer in dessen Verlauf erst ein kleiner Holzsteg und schließlich eine Hütte zu erkennen sind. Weit im Himtergrund liegt noch eine Hütte. Ein für Dieste ganz typischer, doch überaus wirkmächtiger Bildaufbau mit einer wunderbaren Bildtiefe.
Das zarte Licht der Morgensonne erhellt die Landschaft von links, wobei der dicht bewölkte Himmel die Sonnenstrahlen merklich in ihrer Kraft mindert. Die gesamte menschenleere Szenerie strahlt dabei eine sehr reizvolle Ruhe und Entrückheit aus.
Zu Hermann Dieste (geb. 1931):
Maler; als Künstler Autodidakt; zahlreiche Studienreisen; malt insbesondere Landschaften, Naturdarstellungen und Stillleben in realistischer Manier; lebt und arbeitet in Dortmund