H E R M A N N D I E S T E (geb. 1931)
Weitere Werke von Hermann Dieste
weite Gebirgslandschaft mit reißendem Bach (um 1990)
Öl auf Leinwand, Keilrahmen, gerahmt
€ 1.750,-
Titel
ohne Titel [weite Gebirgslandschaft mit reißendem Bach]
Technik
Öl auf Leinwand, Keilrahmen, gerahmt
Signatur
unten rechts signiert „H. Dieste“
Entstehungsjahr
undatiert [um 1990]
Größe
Größe: 94,7 x 84,8 cm (mit Rahmen) bzw. 80 x 70 cm (ohne Rahmen)
Zustand
partiell schwach fleckig; Rahmen mit wenigen leichten Gebrauchsspuren
Provenienz
Kunstkabinett Manfred Will, Bonn [hierzu verso auf Keilrahmen oben Stempel]
Insbesondere in seinen Landschaften zeigt sich der Einfluss der Düsseldorfer und Münchner Schule auf das Schaffen Hermann Diestes. Nicht das Aufzeigen einer von der Wirklichkeit entrückten, romantischen Landschaft, die mitunter auch illusorischen bzw. ‚bildmagischen‘ Charakter beinhaltet, wird von Dieste angestrebt. Vielmehr zeugen seine Darstellungen von genauen Naturbeobachtungen, ohne aber – und die darf als wichtig angefügt werden – dem Betrachter eine dezidiert zu lokalisierende Landschaft vorzuführen. Unter Umständen mag man hierbei an die von Heinrich Appel geschilderte Vorgehensweise Johann Wilhelm Schirmers denken. Dieser hat mit seinen damaligen Schülern mehrere Exkursionen in die Umgebung um Düsseldorf gemacht. Dabei fertigte er Studien an, die er später in seinem Atelier ordnete und als Basis für seine eigentliche Komposition nahm. „Auf diese Weise entstanden bei aller Sorgsamkeit der Naturbeobachtung im einzelnen keine Portraitlandschaften, sondern bildmäßig konzipierte Ideallandschaften, mit denen sich Schirmer den Klassikern europäischer Landschaftsmalerei anschloß“ (Heinrich Appel (1973): Düsseldorfer Landschaftsmalerei im 19. Jahrhundert, in: Eduard Trier et al. (Hrsg.): Zweihundert Jahre Kunstakademie Düsseldorf. Anläßlich der zweihundertsten Wiederkehr der Gründung der Kurfürstlichen Akademie in Düsseldorf im Jahre 1773; Düsseldorf; S. 85-100 [hier: 92]).
In dem vorliegenden Gemälde im etwas größeren Format zeigt Hermann Dieste eine weite dramatische Gebirgslandschaft. Vom erhöhten Standpunkt des Betrachters aus fällt der Blick auf einen wild rauschenden Gebirgsbach, der in der unteren Bildmitte abfällt und sich dem weiteren Blick entzieht. Markante Felsen und hohe, individuell gewachsene Bäume bilden den Vordergrund. Im mittleren Bildbereich zeigt sich ein bereits weit entfernt liegender Nadelwald, während der Hintergrund mit seiner angedeuteten Flusslandschaft und weiteren Gebirgs- und Hügelzügen eine nochmalige, beachtliche Tiefe in das Motiv legen.
Neben der Bildtiefe sind es die Feinheit der Darstellung und die Detailfreudigkeit, welche die Komposition als ungemein reizvoll erscheinen lassen.
Zu Hermann Dieste (geb. 1931):
Maler; als Künstler Autodidakt; zahlreiche Studienreisen; malt insbesondere Landschaften, Naturdarstellungen und Stillleben in realistischer Manier; lebt und arbeitet in Dortmund