H E R B E R T M E H L E R (geb. 1949 Steinau (Petersberg))
„Dickicht“ (1984)
Mischtechnik (Farbkreiden, Deckfarbe) auf festem Karton, ungerahmt
€ 1.300,-
Titel
„Dickicht“ [so verso mittig betitelt]
Technik
Mischtechnik (Farbkreiden, Deckfarbe) auf festem Karton, ungerahmt
Signatur
oben rechts signiert „H. Mehler“, sowie verso mittig nochmals signiert
Jahr
oben rechts datiert „1984“, sowie verso mittig datiert „5/84“
Größe
Größe: 99,5 x 69,7 cm
Zustand
Ecken minimal bestoßen; verso technikbedingt farbfleckig
Ausstellung
1984, Ausstellung zusammen mit Vladimir Koudelka, Galerie Ernst Ternbrink, Fürth
Freundliche Hinweise zum Werk kamen dankenswerterweise vom Künstler, dem digitale Fotografien vorliegen.
Die vorliegende, großformatige Zeichnung “Dickicht” entstand im Mai 1984 und wurde dann kurz darauf in der Galerie von Ernst Tenbrink in Fürth ausgestellt. Zu der damaligen Ausstellung heißt es in einer Besprechung in den “Fürther Nachrichten” [1]:
“Aus Herbert Mehlers Bildern spricht heute das Prinzip Hoffnung. Zwar will der 35jährige Würzburger nach eigenem Bekunden nicht selbst entscheiden, zu welchem Ergebnis der Widerspruch zwischen Destruktion und Erhalten kommt, ‘sonst wäre ich ein platter Romantiker’, aber letzten Endes setzt sich der Pessimismus nicht durch.
Mehler, der letztes Jahr bereits in der Galerie am Theater ausstellte und nun bei Ernst Tenbrink am Marktplatz neue Exponate präsentiert, zeigt die Natur, wie er sie sieht, frei und verfremdet. Meist malt er bei Musik, die er als Instrument der Inspiration sieht; er nennt seine Kunst einen ‘meditativen Akt’.
Heraus kommen Landschaften, wogende Hügel mit geschwungenen Graslinien, die Titel wie ‘Rauschenberg’ oder ‘Flammenweg’ tragen. Elemente, die sich selbständig gemacht haben, harmonisch im Raum schweben, werden mit bedrohlichen Figuren konstrastiert. Das alles spielt sich häufig im lichtleeren Raum ab, ‘einer Art Nirwana’. Früher stellte Mehler, der als Kunsterzieher arbeitet, den Menschen als hilfloses ausgeliefertes Wesen dar, das in eine Sackgasse geraten ist. Heute ‘bahnt er sich Wege durchs Dicht’, umschreibt der Künstler die Veränderung, die sich in seinen Bildern niederschlägt. ‘Ich male Berge, Hügel, über denen man schwebt, auf denen man landen kann – aber ich bin nocht nicht gelandet.’”
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[1] H. P. R. (Autorenkürzel): Das Prinzip Hoffnung. Vorsichtiger Optimismus: Meditative Landschaften und Glasobjekte in Tenbrinks Galerie, in: “Fürther Nachrichten“, vom 21.05.1984.
Zu Herbert Mehler (geb. 1949 Steinau (Petersberg)):
Zeichner, Kunsterzieher, Bildhauer.
Sohn des Holzbildhauers Franz Mehler.
Anfangs Ausbildung zum Bildhauer.
1972-76 Studium der Malerei an der Kunstakademie Nürnberg.
2000 zusammen mit seiner Frau Sonja Edle von Hoeßle gründete er auf einem alten Bauerngut in Riedenheim (Ufr.) das “riedenheim project”.
2016 Umzug nach Eisingen und dort Beginn des “Erbachshof Art Project”.
Werke im öffentlichen Raum (Auswahl)
“Bella Donna” (Skulpturenufer am Alten Hafen, Würzburg)
“Spola” (Skulpturenpark Heidelberg)
“Spola” (Schiffbauergasse, Potsdam)
‘Stahlplastik’ (Zeppelinstraße, Karlsruhe)
zw. Mai 2021 – April 2022 umfangreiche Skulpturenausstellung mit 18 Werken auf dem Parkgelände der Goethe-Universität Frankfurt.
Preise
1996 Anerkennungspreis der Nürnberger Nachrichten
2007 Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten
2007 Kulturpreis der Stadt Würzburg
2008 1. Preis, Skulpturen im Park 2008, Stadt Mörfelden-Walldorf