G Ü N T E R S C H Ö N F E L D (1911 Fünfeichen (Guben) – 1988)
Weitere Werke von Günter Schönfeld
„Russischer Bauer“ (1941)
Tuschfeder auf Zeichenpapier
€ 120,-
Titel
„Russischer Bauer“ [so unten rechts betitelt]
Technik
Tuschfeder auf Zeichenpapier
Signatur
unten rechts signiert „Schönfeld“
Entstehungsjahr
unten rechts datiert „[19]41“
Größe
Größe: 31,9 x 24 cm
Zustand
leichte Druckstellen im Blatt; recto & verso partiell sehr leicht fleckig; Ecken minimal bestoßen, die unteren beiden Ecken mit sehr leichten Knickspuren; oberer Rand mit minimalen Abrissspuren
Günter Schönfeld besuchte die Kunstgewerbeschule Offenbach. Hierauf folgten Militärdienst und russische Gefangenschaft aus der er 1946 entlassen wurde. Er kam nach Wildeshausen (Lkr. Oldenburg) und blieb dort fortan ansässig und tätig. Zusammen mit seiner Frau lebte er eher zurückgezogen in einem Holzhaus am Waldrand. Er arbeitete vor allem als (Gebrauchs-)Grafiker, doch entstanden daneben auch zahlreiche Zeichnungen.
Der hier gezeigte „russische Bauer“ entstand 1941 und ist damit in die Soldatenzeit Günter Schönfelds einzuordnen. Der Dargestellte ist im Profil nach links gezeigt. Von damaligen Stereotypen oder Feindesbildern ist in dieser Zeichnung nichts zu sehen; vielmehr ist es der Mensch, den Schönfeld in den Blick nimmt und dem Betrachter zeigen möchte. Dies ist umso beachtenswerter, da „in den Jahren 1941 und 1942 die Sichtweise auf die russische Bevölkerung stärker typologisch und NS-ideologisch bestimmt ist“ [1], worunter Schönfelds Porträt nun sicher nicht zu zählen ist.
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[1] Veit Veltzke (2005): Kunst und Propaganda in der Wehrmacht, Bielefeld: Kerber Verlag, S. 188.
Zu Günter Schönfeld (1911 Fünfeichen (Guben) – 1988):
Zeichner, Maler, Grafiker, Gebrauchsgrafiker; Besuch der Kunstgewerbeschule Offenbach; Kriegsdienst und anschließende russische Gefangenschaft; ab 1946 in Wildeshausen ansässig und tätig; dort aktiv in den Künstlerkreisen; Kontakte zu u.a. Karl Schwoon, Henry Garde, Franz Römer und Irmapia Bahrenburg; Schönfeld unternahm zeitlebens zahlreiche Studienreisen innerhalb Deutschlands, nach Österreich und Italien; 2010 waren Werke Schönfeld Teil einer Ausstellung zu Wildeshausener Künstlern im Stadthaus Wildeshausen; 30.06.-19.08.2018 Ausstellung im Heimatmuseum Schloss Schönebeck (Bremen)
Werke Günter Schönfelds befinden sich u.a. im Besitz des Stadtmuseums Baden-Baden, des Burgmuseums Eppstein, des Museums Schloss Glücksburg (Römhild), des Dümmer-Museums (Lembruch), der Sammlung „Wasserburg aus fünf Jahrhunderten“ (Sammlung im Brucktor, Wasserburg am Inn), der Dötlingen-Stiftungen, der Stadt Bad Neustadt.
Literatur
Wietek, Gerhard (1986): 200 Jahre Malerei im Oldenburger Land; Oldenburg; S. 272
„Allgemeines Künstlerlexikon“ (AKL), Onlineversion, Künstler-ID: 00800346
„Stiftung für Unabhängigkeit. Großes Kulturfest im September / Ausstellung von Arbeiten verstorbener Wildeshauser Künstler“, in: Kreiszeitung, vom 20.07.2010
Idel, Stefan: „Große Hüte und ein ‚Django‘. Bilder von sieben ehemaligen Wildeshauser Künstlern im Stadthaus“, in: Nordwest-Zeitung, vom 06.09.2010