F R I E D R I C H    K U N I T Z E R    (09.02.1907 Przedecz [dt. Moosburg] – 14.03.1998 Kördorf)

 

Weitere Werke von Friedrich Kunitzer

 

 

drei Studien der eigenen linken Hand (o.J.)

schwarze und weiße Kreide auf hellbräunlichem Ingrespapier

€ 290,-

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Titel
unbetitelt, drei Studien der eigenen linken Hand

Technik
schwarze und weiße Kreide auf hellbräunlichem Ingrespapier (u.l. angeschnittenes Wasserzeichen (wohl „Hahnemühle“)), verso am oberen Rand befestigt / geklebt auf Karton, dieser verso durch Klebestreifen unter Passepartoutmaske befestigt

Entstehungsjahr & Signatur
undatiert & unten mittig signiert „F. Kunitzer“

Größe
Größe: 47,1 x 27 cm (Blatt) bzw. 50 x 66,3 cm (Passepartoutmaske)

Zustand
Blatt verso am oberen Rand befestigt / geklebt auf Karton, dieser verso durch Klebestreifen unter Passepartoutmaske befestigt; durchgehend leicht (stock-)fleckig; die oberen beiden Ecken montierungsbedingt etwas knittrig; in den unteren beiden Ecken sehr kleine Einstichlöchlein; Blatt verso etwas fleckig; Passepartoutmaske leicht nachgedunkelt

Abbildung
Friedrich Kunitzer (1987): Unterwegs – Am Rande unseres Jahrhunderts; Berlin / Bonn: Westkreuz-Verlag S. 13 [s/w-Abb.];

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Zu Friedrich Kunitzer (09.02.1907 Przedecz [dt. Moosburg] – 14.03.1998 Kördorf):
Maler, Zeichner, Schriftsteller; 1909 Übersiedlung der Familie nach Faroslawl an der Wolga, wo der Vater am zaristischen Kadettenkorps Deutschunterricht gibt; 1918 flieht die Familie nach Lodz, dort besucht Kunitzer das deutsche Gymnasium; 1926 Beginn des Studiums an der Kunstakademie Krakau; 1929 kurzzeitiges Studium an der Kunstakademie Berlin und kurzer Aufenthalt in Worpswede; 1930 Studium in Paris bei der dortigen Filiale der Krakauer Akademie (bei Józef Pankiewicz); 1932 Pflichtdienst beim polnischen Militär in Wolhynien; 1936 kann er durch ein Stipendium an der Münchner Akademie studieren und wird dort Meisterschüler Karl Caspars; 1937 Aufenthalt im Haus von Karl Caspar in Brannenberg am Inn; anschließend Fortsetzung des Studiums in München (bei Adolf Schinnerer); Ateliergemeinschaft mit Eugen Nell; 1942 Kriegsdienst und Gefangenschaft; während des Kriegsdienst weiterhin zeichnerisch tätig (im Späteren erscheint dazu die Publikation „Ikonen im Pulverrauch. Eine Zeichenfeder erlebt den Russlandfeldzug“ (o.J., Weinheim)); 1946 Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft und Aufenthalt in Alsfeld; 1949 Übersiedlung nach Wiesbaden und dort bis 1957 ansässig und tätig; 1957 Heirat mit der russischen Tänzerin Tamara, geb. Weiland, und Übersiedlung nach Kördorf, wo er sich ein Blockhaus baut und eine eigene Landwirtschaft samt Fischzucht betreibt; 1989 zweiter Aufenthalt in Worpswede; ab 1996 im Seniorenheim in Katzenelnbogen

Mitgliedschaften: 1947 Mitbegründer des BBK Lauterbach; 1954 Esslinger Künstlergilde; 1970 Mitbegründer der Künstlergemeinschaft „Westerwald, Taunus, Lahn“ (ab 1971 deren 1. Vorsitzender

Preise / Ehrungen: 1936 Akademiepreis der Kunstakademie München; 1987 Kulturpreis der Landsmannschaft Weichsel-Warthe

Einzelausstellungen (Auswahl): 1933 Ausstellungen in Lodz, Bromberg, Kattowitz; 1947 Ausstellungen in Alsfeld und Lauterbach; 1973 Parlamentarische Gesellschaft, Bonn; 1990 Ausstellung in Tann, Rhön; Ab etwa 1990 Dauerausstellung in der Hotelanlage Engelsbach (Thüringen), die der Sammler und Förderer Kuno Kallnbach ausrichtete, der selbst gut 150 Werke von Kunitzer besaß; 1996 Ausstellung zum 89. Geburtstag im Seniorenheim Katzenelnbogen; 2013 Ausstellung zusammen mit Werken von Ludwig Dörfler, Ludwig-Doerfler-Galerie, Schillingsfürst

Veröffentlichungen (Auswahl): 1973 „Wo die Füchse Kaffee kochen“; 1983 „Menschen-Mühlen-Märchen“; 1987 „Unterwegs – am Rande unseres Jahrhunderts“

Werke befinden sich u.a. im Besitz von: Museum Wiesbaden, Städtische Sammlungen Gelsenkirchen, Bundesinnenministerium, Sammlung Joseph Hierling (Tutzing).

Literatur
Bernd Küster (1996): Friedrich Kunitzer. Der Maler und sein Werk (mit einem Vorwort von Rainer Zimmermann); Worpsweder Verlag
Freundeskreis bildende Kunst, Tann/Rhön (1990): Friedrich Kunitzer [Katalog zur Ausstellung. Mit einem Text von Rainer Zimmermann]; Nüsttal-Hofaschenbach: Heinelt
„Allgemeines Künstlerlexikon“, Online-Version, Künstler-ID: 00216846
Zimmermann, Rainer (1994): Expressiver Realismus. Malerei der verschollenen Generation; Hirmer; München; S. 405

 

 

 

Aus: Friedrich Kunitzer (1987): Unterwegs – Am Rande unseres Jahrhunderts; Berlin / Bonn: Westkreuz-Verlag S. 13