E R N S T S T R A ß N E R
Weitere Werke von Ernst Straßner
Szene aus der antiken Mythologie, wohl Darstellung Poseidons, der das Meer aufwühlt
Tusche auf leicht gräulichem Zeichenpapier, an den Rändern umlaufend befestigt/geklebt auf weißen Karton
nicht datiert
u.r. in Blei signiert „Straßner“
Größe des unterlegten Kartons: 27,6×27,3
Blattgröße: 11×15,2cm
€ 70,-
Zustand
Blatt an den Rändern umlaufend befestigt/geklebt auf weißen Karton; an den Rändern montierungsbedingt etwas knittrig; leicht wellig; unterlegter Karton an Ecken etwas bestoßen
Ernst Straßner befasste sich insbesondere ab der Zeit seiner Kriegsgefangenschaft nachweislich immer wieder mit der antiken Mythologie und explizit entstanden dabei auch Werke zur Odysse (vgl. hierzu im Werkverzeichnis (Nahrwold 1991) u.a. die Nummern 305 („Odysseus und Teiresias im Hades“), 313 („Die Gefährten des Odysseus schlachten die Rinder des Helios“), 338 („Odysseus und Kalypso“), 345 („Odysseus und Leukothea“)). „In der Gefangenschaft beginnt Straßner, sich mit den großen Themen der antiken Mythologie auseinanderzusetzen und entwickelt dazu in Skizzen und Entwürfen Bildideen“ (Nahrwold 1991: 40).
Auch die vorliegende Skizze in Tusche wird in diesen Mythologie-Bereich einzuordnen sein. Und denkbar ist, dass es sich um eine Darstellung Poseidons handelt, der hier in seiner Wut auf Odysseus gerade das Meer aufwühlt.
Zu Ernst Straßner (19.06.1905 Eisfeld – 12.07.1991 Grasleben):
Maler, Zeichner, Kunsterzieher; um 1920 Besuch der kunstgewerblichen Fachschule in Eisfeld ; 1924-26 Zeichenlehrerausbildung an der Staatlichen Kunstschule Berlin (u.a. bei Georg Tappert); 1926-28 Ausbildung zum Oberzeichenlehrer (Studienrat) an der Staatlichen Kunstschule Berlin (u.a. bei Georg Tappert); ab Oktober 1928 Referendariat in Berlin; ab 1928 Teilnahme an Ausstellungen der Preußischen Akademie der Künste (Berlin); 1930-33 Gymnasialassessor in Berlin; 1933 Assessor in Halle a.d.S.; 1934 Versetzung an die höhere Mädchenschule in Halberstadt; Heirat mit der Malerin Magda Voigts; ab Ende 1934 Lehrer an der Hochschule für Lehrerbildung in Cottbus; 1936 Geburt der Zwillinge Fritz und Barbara; 1938 Ernennung zum Professor; 1939 kriegsabgeordnet an die Bernhard-Rust-Hochschule für Lehrerbildung in Braunschweig, sowie nach Frankfurt/Oder; 1943 Militärdienst als Zeichner in Freienwalde und Döberitz; 1945 Flucht und Kriegsgefangenschaft bei Heilbronn; 1946 Arbeit in einem kunsthandwerklichen Betrieb bei Kloster Banz (Oberfranken); 1947 Wiederaufnahme der Lehrtätigkeit an der Kant-Hochschule Braunschweig (später: Pädagogische Hochschule); nach 1947 Reisen in Deutschland, nach London, Österreich, Südtirol, Italien, Griechenland; ständige Mitarbeit an der kunstpädagogischen Zeitschrift „Die Gestalt“; 1951-76 Vorsitzender der Landesgruppe Braunschweig im Bund Bildender Künstler (BBK); 1973 Emeritierung
Literatur
Baumann, Kirsten (Hrsg.) (2015): Expression und Farbenlust. Georg Tappert und sein Schüler Ernst Straßner; Schleswig
NAHRWOLD, Regine (1991): Ernst Straßner. Leben – Stellung zur zeitgenössischen Kunst – Werk 1924-90; Braunschweig