E G B E R T    B R U C K N E R    (03.03.1912 Krefeld – 08.09.2001 Haar)

 

Weitere Werke von Egbert Bruckner

 

 

„‘Die Hoffnung‘ (Maria mit dem Kinde auf den Trümmern)“ (1946)

Tuschfeder, -pinsel über Bleistift auf leicht strukturiertem Karton, verso am oberen Rand befestigt in Passepartout

€ 820,-

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Titel
„‘Die Hoffnung‘ (Maria mit dem Kinde auf den Trümmern)“ („Bilder zur Zeit No. I“)

Technik
Tuschfeder, -pinsel über Bleistift auf leicht strukturiertem Karton, verso am oberen Rand befestigt in Passepartout

Signatur
unten rechts monogrammiert, sowie verso monogrammiert und voll signiert

Jahr
unten rechts datiert „[19]46“, sowie verso mittig datiert „Dezember 1946“

Größe
Größe: 44,7 x 37 cm (Blatt) bzw. 63 x 49,7 cm (Passepartout)

Zustand
Blatt verso am oberen Rand befestigt in Passepartout; linker und rechter Blattrand sehr licht farbfleckig; leichte Druckstellen; Passepartout nachgedunkelt, sowie an Ecken / Kanten bestoßen

 

 

Egbert Bruckner war Sohn des Rechtsanwaltes Dr. Alfred Klemens Bruckner und dessen Ehefrau Maria Hendrika, geb. Grasso. Das Paar lebte in der Bockumerstraße 21 in Krefeld.
Anfangs drei Semester Studium an der Werkkunstschule Köln (bei Friedrich Ahlers-Hestermann), sowie im Anschluss daran sechs Semester an der Kunstakademie Düsseldorf. In der Zeit um 1940 ist Bruckner in Düsseldorf ansässig und als Kunstmaler tätig (Kreuzstraße 54).
Bruckner schuf zudem Wandmalereien und Glasfenster in Süddeutschland und im Rheinland.
Durch Kriegszerstörung ging ein großer Teil seines damaligen Schaffens verloren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er anfangs in Obergrainau (Lkr. Garmisch-Partenkirchen) und verzog später als Maler und Grafiker nach München (Hildegardstraße 5). In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg entstehen, wohl zur Verarbeitung persönlicher Erlebnisse, in der Zurückgezogenheit des kleinen Ortes Obergrainau Bildzyklen und einzelne Tuschzeichnungen, die sich mit Leid, Tod und Schrecken auf eindringliche, drastische, mitunter albtraumhaft anmutende Weise befassen.
Ab etwa 1950 geht Bruckners Kunstschaffen in eine stärkere Abstraktion. Zudem zeigen sich auch Einflüsse von M.C. Escher, was auch zu surrealen Darstellungen führt. Etwas später, um 1960-65, hat Bruckner allem Anschein nach seine malerische und zeichnerische Tätigkeit reduziert und ist zumindest öffentlich nicht mehr mit seinen Werken greifbar.

Die vorliegende Zeichnung entstand der rückseitigen Bezeichnung des Künstlers nach in Obergrainau im Dezember 1946. Es ist in die Reihe jener dunklen, düsteren Werke einzuordnen, in welchen Bruckner die Kriegsjahre zeichnerisch verarbeitet.
Im Vordergund sitzt Maria mit dem Kinde – sie sitzt auf einem Trümmerhaufen, rechts hinter ihr ein toter Baum und links im Hintergrund aufragende Mauerreste. Die ganze Szenerie ist dunkel gehalten. Maria selbst blickt das Kind aus nur halbgeöffneten Augen traurig, fast schon resigniert, an. Im Gegensatz zu Maria möchte man in dem Gesicht des Kindes eine gewisse Kraft erkennen, ohne die der Titel „Hoffnung“ sonst als bar jeder innerbildlichen Grundlage erschiene.
Eine überaus bewegende Komposition aus der frühen Nachkriegszeit.

 

 

Zu Egbert Bruckner (03.03.1912 Krefeld – 08.09.2001 Haar):
Maler, Zeichner, Grafiker, Bühnenbildner.
Sohn des Rechtsanwaltes Dr. Alfred Klemens Bruckner und dessen Ehefrau Maria Hendrika, geb. Grasso. Das Paar lebte in der Bakumerstraße 21.
Anfangs drei Semester Studium an der Werkkunstschule Köln (bei Friedrich Ahlers-Hestermann), sowie im Anschluss daran sechs Semester an der Kunstakademie Düsseldorf.
In der Zeit um 1940 ist Bruckner in Düsseldorf ansässig und als Kunstmaler tätig (Kreuzstraße 54).
Bruckner schuf zudem Wandmalereien und Glasfenster in Süddeutschland und im Reheinland.
Durch Kriegszerstörung ging ein großer Teil seines damaligen Schaffens verloren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebt er anfangs in Obergrainau (Lkr. Garmisch-Partenkirchen) und verzieht später als Maler und Grafiker nach München (Hildegardstraße 5).
In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg entstehen, wohl zur Verarbeitung persönlicher Erlebnisse, in der Zurückgezogenheit des kleinen Ortes Obergrainau Bildzyklen und einzelne Tuschzeichnungen, die sich mit Leid, Tod und Schrecken auf eindringliche, drastische, mitunter albtraumhaft anmutende Weise befassen.
Ab etwa 1950 geht Bruckners Kunstschaffen in eine stärkere Abstraktion. Zudem zeigen sich auch Einflüsse von M.C. Escher, was auch zu surrealen Darstellungen führt.

Sammlungen
Städtische Galerie im Lenbachhaus, München; Staatliche Grafische Sammlungen, München

Ausstellungen
1951 Ausstellung zum Domnick-Preis, Staatsgalerie Stuttgart
1956 Große Kunstausstellung München

Literatur
Partsch, Susanna: Egbert Bruckern, in: „Allgemeines Künstlerlexikon“ (AKL), Onlineversion