E G B E R T    B R U C K N E R    (03.03.1912 Krefeld – 08.09.2001 Haar)

 

Weitere Werke von Egbert Bruckner

 

 

„Die alte Stadt am Meer“ (1947)

Tuschfeder über Bleistift auf festerem Velinpapier

€ 650,-

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Titel
„Die alte Stadt am Meer“ [so verso mittig betitelt]

Technik
Tuschfeder über Bleistift auf festerem Velinpapier

Signatur
unten rechts monogrammiert, sowie verso monogrammiert und voll signiert

Jahr
unten rechts datiert „[19]47“, sowie verso mittig lokalisiert & datiert „Obergrainau Zugspitzdorf Ende Januar 1947“

Größe
Größe: 44,8 x 36,8 cm

Zustand
Ecken leicht bestoßen; leichte Druckstellen im Blatt; linker Blattrand sehr leicht farbfleckig; linker Rand mittig zwei kleine runde Druckstellen; Ecke unte rechts etwas knittrig; verso in den oberen beiden Ecken Reste früherer Befestigung (Klebereste)

 

 

Egbert Bruckner war Sohn des Rechtsanwaltes Dr. Alfred Klemens Bruckner und dessen Ehefrau Maria Hendrika, geb. Grasso. Das Paar lebte in der Bockumerstraße 21 in Krefeld.
Anfangs drei Semester Studium an der Werkkunstschule Köln (bei Friedrich Ahlers-Hestermann), sowie im Anschluss daran sechs Semester an der Kunstakademie Düsseldorf. In der Zeit um 1940 ist Bruckner in Düsseldorf ansässig und als Kunstmaler tätig (Kreuzstraße 54).
Bruckner schuf zudem Wandmalereien und Glasfenster in Süddeutschland und im Rheinland.
Durch Kriegszerstörung ging ein großer Teil seines damaligen Schaffens verloren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er anfangs in Obergrainau (Lkr. Garmisch-Partenkirchen) und verzog später als Maler und Grafiker nach München (Hildegardstraße 5). In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg entstehen, wohl zur Verarbeitung persönlicher Erlebnisse, in der Zurückgezogenheit des kleinen Ortes Obergrainau Bildzyklen und einzelne Tuschzeichnungen, die sich mit Leid, Tod und Schrecken auf eindringliche, drastische, mitunter albtraumhaft anmutende Weise befassen.
Ab etwa 1950 geht Bruckners Kunstschaffen in eine stärkere Abstraktion. Zudem zeigen sich auch Einflüsse von M.C. Escher, was auch zu surrealen Darstellungen führt. Etwas später, um 1960-65, hat Bruckner allem Anschein nach seine malerische und zeichnerische Tätigkeit reduziert und ist zumindest öffentlich nicht mehr mit seinen Werken greifbar.

Die vorliegende Zeichnung entstand der rückseitigen Bezeichnung des Künstlers nach in Obergrainau Ende Januar 1947. Es ist in die Reihe jener dunklen, düsteren Werke einzuordnen, in welchen Bruckner die Kriegsjahre zeichnerisch verarbeitet.
Landschaft und Traum scheinen hier auf eine phantastisch surreale Weise zu verschwimmen. Da sind zum einen die hellen Vögel, die in ihrer Ausführung an so manche Metamorphosen von M.C. Escher denken lassen, oder dann auch die hoch aufgerichteten Kreuze, welche zugleich auch als Schiffsmaste gesehen werden können. Was wiederum erstaunlich ist, da Escher damals zwar schon bekannt war, dessen großer Durchbruch in Europa aber erst mit der Ausstellung in Amsterdam 1954 einsetzte.
Unter den monumental großen Schiffen liegt nun die titelgebende „alte Stadt am Meer“. – Menschenleer, kalt und ausgestorben wirken diese alt ehrwürdigen Fassaden. Der frühere Glanz großer Zeiten ist bereits erloschen und es stehen nur noch die leeren bauwerklichen Zeugnisse in jener alten Stadt.

 

 

Zu Egbert Bruckner (03.03.1912 Krefeld – 08.09.2001 Haar):
Maler, Zeichner, Grafiker, Bühnenbildner.
Sohn des Rechtsanwaltes Dr. Alfred Klemens Bruckner und dessen Ehefrau Maria Hendrika, geb. Grasso. Das Paar lebte in der Bakumerstraße 21.
Anfangs drei Semester Studium an der Werkkunstschule Köln (bei Friedrich Ahlers-Hestermann), sowie im Anschluss daran sechs Semester an der Kunstakademie Düsseldorf.
In der Zeit um 1940 ist Bruckner in Düsseldorf ansässig und als Kunstmaler tätig (Kreuzstraße 54).
Bruckner schuf zudem Wandmalereien und Glasfenster in Süddeutschland und im Reheinland.
Durch Kriegszerstörung ging ein großer Teil seines damaligen Schaffens verloren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebt er anfangs in Obergrainau (Lkr. Garmisch-Partenkirchen) und verzieht später als Maler und Grafiker nach München (Hildegardstraße 5).
In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg entstehen, wohl zur Verarbeitung persönlicher Erlebnisse, in der Zurückgezogenheit des kleinen Ortes Obergrainau Bildzyklen und einzelne Tuschzeichnungen, die sich mit Leid, Tod und Schrecken auf eindringliche, drastische, mitunter albtraumhaft anmutende Weise befassen.
Ab etwa 1950 geht Bruckners Kunstschaffen in eine stärkere Abstraktion. Zudem zeigen sich auch Einflüsse von M.C. Escher, was auch zu surrealen Darstellungen führt.

Sammlungen
Städtische Galerie im Lenbachhaus, München; Staatliche Grafische Sammlungen, München

Ausstellungen
1951 Ausstellung zum Domnick-Preis, Staatsgalerie Stuttgart
1956 Große Kunstausstellung München

Literatur
Partsch, Susanna: Egbert Bruckern, in: „Allgemeines Künstlerlexikon“ (AKL), Onlineversion