E G B E R T    B R U C K N E R    (03.03.1912 Krefeld – 08.09.2001 Haar)

 

Weitere Werke von Egbert Bruckner
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abstrakte Darstellung eines schreienden Pferdes (1950)

Aquarell, Tusche und Bleistift auf leichtem Karton, aufgezogen auf Karton, verso durch Klebestreifen unter Passepartoutmaske gesetzt

€ 890,-

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Titel
ohne Titel [abstrakte Darstellung eines schreienden Pferdes]

Technik
Aquarell, Tusche und Bleistift auf leichtem Karton, aufgezogen auf Karton, verso durch Klebestreifen unter Passepartoutmaske gesetzt

Signatur
am rechten Rand unten monogrammiert, sowie daneben in Blei signiert

Jahr
am rechten Rand unten datiert „[19]50“

Größe
Größe: 29 x 41,3 cm (Passepartoutausschnitt) bzw. 31,2 x 49,8 cm (unterlegter Karton) bzw. 45 x 62 cm (Passepartoutmaske)

Zustand
Blatt aufgezogen auf Karton, verso durch Klebestreifen unter Passepartoutmaske gesetzt; partiell montierungsbedingt leicht wellig; leicht fleckig; in den Randbereichen leicht nachgedunkelt

Provenienz
24.11.2005, Von Zezschwitz, München, Auktion, Los 1087 („Komposition“)

 

 

Egbert Bruckner war Sohn des Rechtsanwaltes Dr. Alfred Klemens Bruckner und dessen Ehefrau Maria Hendrika, geb. Grasso. Das Paar lebte in der Bakumerstraße 21 in Krefeld.
Anfangs drei Semester Studium an der Werkkunstschule Köln (bei Friedrich Ahlers-Hestermann), sowie im Anschluss daran sechs Semester an der Kunstakademie Düsseldorf. In der Zeit um 1940 ist Bruckner in Düsseldorf ansässig und als Kunstmaler tätig (Kreuzstraße 54).
Bruckner schuf zudem Wandmalereien und Glasfenster in Süddeutschland und im Rheinland.
Durch Kriegszerstörung ging ein großer Teil seines damaligen Schaffens verloren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er anfangs in Obergrainau (Lkr. Garmisch-Partenkirchen) und verzog später als Maler und Grafiker nach München (Hildegardstraße 5). In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg entstehen, wohl zur Verarbeitung persönlicher Erlebnisse, in der Zurückgezogenheit des kleinen Ortes Obergrainau Bildzyklen und einzelne Tuschzeichnungen, die sich mit Leid, Tod und Schrecken auf eindringliche, drastische, mitunter albtraumhaft anmutende Weise befassen.
Ab etwa 1950 geht Bruckners Kunstschaffen in eine stärkere Abstraktion. Zudem zeigen sich auch Einflüsse von M.C. Escher, was auch zu surrealen Darstellungen führt. Etwas später, um 1960-65, hat Bruckner allem Anschein nach seine malerische und zeichnerische Tätigkeit reduziert und ist zumindest öffentlich nicht mehr mit seinen Werken greifbar.

Das hier vorliegende Aquarell datiert auf 1950 und entstand damit in der frühen Nachkriegszeit. Im Gegensatz zu Werken um 1947/48 geht Bruckner hier noch stärker den Weg zur Abstraktion, ohne aber das Gegenständliche ganz zu verlassen. Es bleibt vieles beim symbolhaften Andeuten, eine gewisse phantastisch-träumerische Art, die sicherlich den Einfluss Paul Klees erkennen lässt, welcher auch für die damalige, mit Bruckner durchaus vergleichbare, künstlerische Entwicklung Ernst Geitlingers von Relevanz war.
Vor einem schwarzen, an den Ränden farblich aufgebrochenen Hintergrund, zeigen sich Strukturen und Formen. Die beiden Kreise oben links lassen an Sonne oder/und Mond denken, während die zahlreichen liegenden Halbmonde Assoziationen zu kleinen Booten vermitteln. In der Bildmitte zeigt sich nun schwungvoll eine weitere, größere Struktur, die sich vor allem durch den deutlich erkennbaren Kopf am oberen Rand als Pferd sehen lässt. Der unnatürlich große Hals ist aufgerichtet und der Kopf zum Schrei erhoben, die vier eher kleinen Beine sind fest in den Boden gedrückt und der Schweif hängt lang hinab. Das Motiv des schreienden, gepeinigten Pferdes taucht gerade in der Kunst nach 1945 immer wieder auf und besonders mag man hierbei denken an die Bronzearbeit „Klagendes Pferd“ von Marino Marini, die ebenfalls im Jahr 1950 entstand. Auch bei Bruckner ist das Pferd ohne Reiter dargestellt. Es ist ein Wehklagen der verlassenen Kreatur, die Bruckner auf eine ungemeine dichte, farblich durchdachte Weise dem Betrachter vermittelt.

 

 

Zu Egbert Bruckner (03.03.1912 Krefeld – 08.09.2001 Haar):
Maler, Zeichner, Grafiker, Bühnenbildner.
Sohn des Rechtsanwaltes Dr. Alfred Klemens Bruckner und dessen Ehefrau Maria Hendrika, geb. Grasso. Das Paar lebte in der Bakumerstraße 21.
Anfangs drei Semester Studium an der Werkkunstschule Köln (bei Friedrich Ahlers-Hestermann), sowie im Anschluss daran sechs Semester an der Kunstakademie Düsseldorf.
In der Zeit um 1940 ist Bruckner in Düsseldorf ansässig und als Kunstmaler tätig (Kreuzstraße 54).
Bruckner schuf zudem Wandmalereien und Glasfenster in Süddeutschland und im Reheinland.
Durch Kriegszerstörung ging ein großer Teil seines damaligen Schaffens verloren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebt er anfangs in Obergrainau (Lkr. Garmisch-Partenkirchen) und verzieht später als Maler und Grafiker nach München (Hildegardstraße 5).
In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg entstehen, wohl zur Verarbeitung persönlicher Erlebnisse, in der Zurückgezogenheit des kleinen Ortes Obergrainau Bildzyklen und einzelne Tuschzeichnungen, die sich mit Leid, Tod und Schrecken auf eindringliche, drastische, mitunter albtraumhaft anmutende Weise befassen.
Ab etwa 1950 geht Bruckners Kunstschaffen in eine stärkere Abstraktion. Zudem zeigen sich auch Einflüsse von M.C. Escher, was auch zu surrealen Darstellungen führt.

Sammlungen
Städtische Galerie im Lenbachhaus, München; Staatliche Grafische Sammlungen, München

Ausstellungen
1951 Ausstellung zum Domnick-Preis, Staatsgalerie Stuttgart
1956 Große Kunstausstellung München

Literatur
Partsch, Susanna: Egbert Bruckern, in: „Allgemeines Künstlerlexikon“ (AKL), Onlineversion