B E R T R A M    J E S D I N S K Y    ( z u g e s c h r i e b e n )    (15.03.1960 Bonn – 21.04.1992 Düsseldorf)

 

 

 

surreale Szene mit weiter Landschaft (o.J.)

Öl auf Leinwand, Keilrahmen, ungerahmt

€ 490,-

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Titel
ohne Titel [surreale Szene mit weiter Landschaft, (Küchen-)Geräten im Vordergrund und einem rötlichen Wesen rechts; nicht im Werkverzeichnis (Frangenberg 1996)]

Technik
Öl auf Leinwand, Keilrahmen, ungerahmt

Signatur
unsigniert, verso auf dem Keilrahmen von fremder Hand mit Künstlernamen bezeichnet
[Das Werk wird als an Bertram Jesdinsky zugeschrieben angeboten.]

Jahr
undatiert

Größe
Größe: 30 x 24,5 cm

Zustand
an den Rändern / Ecken leicht berieben, sowie partiell sehr kleine Farbverluste; etwas nachgedunkelt; schwach fleckig

 

 

Zu Bertram Jesdinsky (15.03.1960 Bonn – 21.04.1992 Düsseldorf):
Maler, Zeichner, Bildhauer.
Aufgewachsen mit sieben Geschwistern an der Bergstraße und im Schwarzwald.
Besuch des Humanistischen Gymnasiums in Freiburg i. Br.
1975 Umzug der Familie nach Düsseldorf, da der Vater einen Ruf auf den Lehrstuhl für medizinische Statistik und Biomathematik an die Universität Düsseldorf.
1978 Abitur am Görres-Gymnasium, Düsseldorf.
1979-81 eigene Wohnung (zusammen mit Thorsten Ebeling) an der Hansaallee 163. Es entstehen erste Graffitis. Ein Semester studiert Jesdinsky Mathematik und Geschichte an der Universität Düsseldorf.
1980 Gründung der „Anarchistischen Gummizelle (AGZ)“ (zus. mit Thorsten Ebeling und Ulrich Sappok). Jesdinsky gestaltet ein Fassadenbild auf einem, im Zuge der Mannesmann-Expansion vom Abriß bedrohten Haus an der Theodorstraße in Düsseldorf-Rath. Jesdinsky programmiert daneben Computer am Diabetes-Forschungsinstitut in Düsseldorf.
1981 Kontakte zur Hausbesetzerszene. Die „Anarchistische Gummizelle“ beginnt mit Super-8-Filmproduktionen.
1982 Wohn- und Atelierräume an der Ackerstraße 29a. Nach der dritten Bewerbung wird er an der Kunstakademie Düsseldorf angenommen (bei Alfonso Hüppi). Die AGZ nimmt am Filmprogramm der Biennale in Paris teil.
1983-84 Zivildienst beim DRK, Düsseldorf.
1983 lobende Erwähnug des Kurzfilms „Der Sonntagsspaziergang“ auf den Westdeutschen Kurzfilmtagen in Oberhausen.
1984 Gestaltung eines Wandgemäldes im Institut für Statistik in der Medizin (Universität Düsseldorf).
1985 Dekoration des Jazz-Festivals in Moers.
1986 Porträt im ZDF-Film „Ich kann keine Kunst mehr sehen“ (von Ulrich Leinweber). Gestaltung eines Wandgemäldes für die Galerie Ilverich. Der Vater stirbt bei einem Bergunfall.
1988 Mmeisterschüler bei Hüppi. Gemälde „Altstadt“ für den U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee.
1989 Exmatrikulation
1990 Porträt in der WDR-Sendung „Beruf Künstler“
Im Herbst 1990 erster Krankheitsschub (endogene Psychose) und stationärer Klinikaufenthalt.
1991 Installation „Kirche für Autofahrer“ im Düsseldorfer Hafen.
Sommer 1991 Aufenthalt in Nizza.
Herbst 1991 Umzug nach Wuppertal. Zweiter Krankheitsschub und Klinikaufenthalt.
März 1992 Ateliereröffnung in Wuppertal. Am 21. April 1992 nimmt sich Bertram Jesdinsky im Atelier das Leben.

Preise
1981 Geldpreis für den zweiten AGZ-Film „Im Rhenushaus“ auf dem Festival „Filmzwerge“ in Münster.
1988 Förderpreis Skulpturenpark Seestern, Düsseldorf.
1989-92 Stipendiat der Günther-Peill-Stiftung, Düren.

Einzelausstellungen
1984 „Bilder und Arbeiten auf Papier“, Alfred Bremm, Köln.
1984 Galerie im Kinderspielhaus, Düsseldorf
1985, 1988, 1990 Galerie Krings-Ernst, Düsseldorf
1985, 1987 Galerie Ilverich, Meerbusch
1985 Farbbadgalerie, Hamburg
1989 Zentrum für Offene Kulturarbeit, Mönchengladbach
1989 Ausstellung (mit Stefan Ettlinger) bei den Freunden junger Kunst, Kunsthalle Baden-Baden
1991 Leopold-Hoesch-Museum, Düren
1996-1998 Retrospektive, Kunstmuseum Düsseldorf – Leopold-Hoesch-Museum, Düren – Kunstverein Freiburg i. Br.
2022 Thomas Schütte Stiftung, Skulpturenhalle Neuss
2025 „Bertram Jesdinsky: Mondkalb mit Reibekuchen“, Galerie Thomas Schulte, Berlin

Ausstellungsbeteiligungen
1982 „Möbel perdu“, Hamburg (mit dem Sperrholz-Radio „Thannhäuser“)
1982 „Jahresausstellung Düsseldorfer Künstler“, Düsseldorf
1983 Beteiligung an der Protestausstellung „Der letzte Schrei“ gegen den Abriss des Malhauses in Düsseldorf
1984 „Innrain“, Innsbruck (Präsentation der „Tankstelle“, die erste Skulptur aus bemalter Wellpappe)
1984 „For tu nah-tu fern“, BBK Freiburg i. Br.
1984 „Im Mittelpunkt Kunst“, Münster
1984 „Kasematte XX“, Düsseldorf
1984 „Nehmen Sie DADA ernst, es lohnt sich“, Kunstmuseum, Düsseldorf
1985 Triptychon für die Ausstellung „Ohne Titel“, Kunsthalle Düsseldorf
1985 Skulpturengruppe für die Galerie Krings-Ernst, Düsseldorf
1986 Park-Installation im Rahmen der Ausstellung „Treibhaus IV“, Kunstmuseum, Düsseldorf
1987 Ausstellung „Essen und Trinken“, Kunstverein Wuppertal
1987 Frauenportraits, Galerie Ilverich, Meerbusch
1988 II. Internationale Biennale der Papierkunst im Leopold-Hoesch-Museum, Düren
1989 „Klasse Hüppi“, HfBK Braunschweig
1989-91 Teilnahmen an der FIAC, Paris
1990 Rauminstallation für die Ausstellung „Cicero“, Düsseldorf
1991 „Große Düsseldorfer Kunstausstellung“, Düsseldorf
2002 Ausstellung im Malkasten, Düsseldorf
2005-06 „5 Künstler – 5 Räume“, Kunsthalle Barmen, Wuppertal

Sammlungen
Städtische Kunstsammlungen Chemnitz
Leopold-Hoesch-Museum, Düren
Museum Ludwig, Köln
Museum Kunstpalast, Düsseldorf
Kunsthalle Kiel

Literatur (Auswahl)
— Hirsch, Thomas: Bertram Jesdinsky, in: „Allgemeines Künstlerlexikon“, Onlineversion
— Wiese, Stephan von / Hansmann, Doris (Kat.) (1996): Bertram Jesdinsky. Retrospektive, Düsseldorf
— „Letzter Aufguss: 50 Künstler-innen aus NRW, 50 Künstler-innen aus Düsseldorf“, Düsseldorf: Kulturamt 1996, S. 76
— Eimert, Dorothea (1988) (Hrsg.): II. Internationale Biennale der Papierkunst, Düren: Leopold-Hoesch-Museum, S. 134