A U G U S T    P H I L I P P    H E N N E B E R G E R    (08.11.1902 Kötzting – 04.03.1980 ebd)

 

Weitere Werke von August Philipp Henneberger

 

 

zwei weibliche Akte (wohl um 1960-70)

Faserstift auf Karton

€ 260,-

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Titel
ohne Titel [zwei weibliche Akte]

Technik
Faserstift auf Karton

Signatur
unsigniert, unten rechts Nachlassstempel

Jahr
undatiert [wohl um 1960-70]

Größe
Größe: 23,6 x 15,2 cm (Zeichnung) bzw. 32,6 x 32 cm (Blatt)

Zustand
die oberen beiden Ecken ausgedünnt und mit leichten Ausrissen; leichte Druckstellen; partiell schwach fleckig; verso schlägt die Farbe schwach durch; verso oben links in Blei bezeichnet „Z 189“

 

 

Georg Kosmiadi studierte in Moskau und war hierauf als Kreisbaumeister im Kreml tätig, bevor er Kunsterzieher an verschiedenen Gymnasien in Wolhynien wurde. Daneben wirkte er aktiv in Kulturvereinen mit und betätigte sich als Regisseur, Bühnenbildner und Schauspieler. 1940 verzog er nach Hamburg und arbeitete anfangs als Bühnenbildner am Thalia-Theater und an der Hamburgischen Staatsoper. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Kosmiadi freischaffender Künstler in Hamburg.

Das vorliegende Werk entstand 1956 und zeigt eine für Kosmiadi ganz typische expressiv realistische Landschaft. Düster erhebt sich der Hügel in der rechten Bildhälfte. Bäume und kleine Gebäude zeigen sich an dem Hang. Im Vordergrund läuft ein Holzzaun entlang. Das Sonnenlicht scheint sich erst schwach hinter dem Hügel Bahn zu brechen, was der Künstler mit den etwas helleren Partien an den Hausdächern andeutet. Kosmiadi gelingt auf diese Weise eine ganz eigentümlich merkwürdige Stimmung. Womöglich greift der Künstler bei dem Motiv auf eine Landschaft in Wolhynien zurück.

 

 

Zu August Philipp Henneberger (08.11.1902 Kötzting – 04.03.1980 ebd):

Maler, Grafiker, Illustrator, Zeichner.

Trotz künstlerischer und musischer Begabung begann Henneberger auf Wunsch der Eltern anfangs eine Lehre zum technischen Zeichner in Nürnberg. In Bonn arbeitete er als Porzellan- und Dekorationsmaler. Mit dem Ersparten konnte er sein Gesangsstudium in Berlin beginnen und parallel dazu arbeitete er als Filmstatist und Modezeichner. Um 1925 hat er sich für die Kunst entschieden und besucht die „Malschule Lovis Corinth“. Von 1927 bis 1934 studiert er an der Kunstakademie München (bei Hermann Groeber und Karl Caspar). Am Studienende erhält er den Akademiepreis und ein Reisestipendium für Schweden. Nach seiner Rückkehr ist er freischaffender Künstler in München. Um 1935 reiste er nach Berlin und kam dort in Kontakt mit Emil Nolde, dem er im Späteren auch Malmaterialien besorgte, als diesem der Bezug untersagt wurde. Im Zweiten Weltkrieg wird er zum Kriegsdienst eingezogen und kommt zur Luftwaffe. 1942 Heirat mit der Augenärztin Charlotte Pohl. Da bei Bombenangriffen auf München seine Wohnung samt Atelier zerstört wurde, zog das Paar nach Kriegsende nach Kötzting. 1946 Geburt der Tochter Maria. Die Ehefrau arbeitete als Augenärztin mit eigener Praxis. Henneberger selbst hielt sich immer wieder in München auf, um dort Kontakte zu knüpfen und sich zu etablieren. Er wurde Illustrator der von den Amerikanern herausgegebenen „Neuen Zeitung“ und machte sich vor allem als Porträtzeichner und Karikaturist einen Namen. Seine Studienreisen nach Spanien und in die Schweiz waren vor allem für seine Landschaftsdarstellungen von Einfluss. 1972 Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Kötzting.

Mitgliedschaften
1946 Gründungsmitglied der „Donauwaldgruppe“

Sammlungen
Städtische Galerie im Lenbachhaus (München)
Städtische Sammlung Kötzting
Schloss Wolfstein (Freyung).

Literatur
Galerie Bayerischer Wald (Hrsg.) (1980): August Philipp Henneberger, Vilshofen: Donau-Druck
„Allgemeines Künstlerlexikon“, Onlineversion