A U G U S T L A N G E – B R O C K (03. Mai 1891 Hamburg – 05. Aug. 1979 ebd.)
Weitere Werke von August Lange-Brock
Bildnis von Fritz Lachmund (1911 Hamburg – 1997 ebd.) (1928)
Aquarell auf hellbräunlichem Zeichenpapier, aufgezogen / geklebt auf bräunlichen Karton, unter Passepartout, ungerahmt
€ 340,-
Titel
ohne Titel [Bildnis von Fritz Lachmund (1911 Hamburg – 1997 ebd.)]
Technik
Aquarell auf hellbräunlichem Zeichenpapier, aufgezogen / geklebt auf bräunlichen Karton, unter Passepartout, ungerahmt
Signatur
unten rechts signiert „Aug. Lange-Brock“, sowie verso auf Karton am Ende der Widmung nochmals signiert
Entstehungsjahr
unten rechts datiert „1928“
Größe
Größe: 61,1 x 43 cm (Blatt) bzw. 51 x 37,3 cm (Sichtmaß) bzw. 69 x 54,5 cm (Passepartout)
Zustand
insgesamt stärker lädiert – Blatt aufgezogen / geklebt auf bräunlichen Karton; im Bereich des Passepartoutausschnitts gebräunt / nachgedunkelt; durchgehend stockfleckig; knittrig und mit Druckstellen; Ränder mit teilweise stärkeren Beschädigungen (Knicke, Risse, Quetschungen, kleine Ausrisse); am linken Rand mittig und unten jeweils längerer Einriss; am rechten Rand unten längerer Einriss; Karton verso fleckig
Provenienz
1) Vom Künstler übergeben an Fritz Lachmund (23.02.1911 Hamburg – 01.11.1997 ebd., Schriftsteller, Heimatforscher und Sammler). Hierzu verso auf Karton vom Künstler gewidmet:
„Meinem lieben ehemaligen Schüler Fritz Lachmund zur Erinnerung an die Malergesellenzeit und den Abendunterricht an der Berufsschule Hamburg Spaldingstr.
Aug. Lange-Brock“
2) Nachlass von Fritz Lachmund.
August Lange-Brock absolvierte anfangs eine Malerlehre (1907-11). Hieran schloss sich bis 1913 der Besuch der Hamburger Kunstgewerbeschule an. Im Ersten Weltkrieg war Lange-Brock als Kriegszeichner in den Balkanländern eingesetzt. Nach dem Krieg besuchte er bis 1919 die Malklasse von Arthur Illies und war zuletzt dessen Meisterschüler. 1920 wurde er Mitglied der „Hamburger Künstlerschaft“. Ein Jahr später folgte ein Studienaufenthalt am Bauhaus in Weimar und Lange-Brock hatte dort prägende Kontakte zu Klee, Gropius, Knadinsky, Moholy-Nagy.
Von 1924 bis 1926 wirkte er unter Max Reinhardt als Bühnenbildner am Deutschen Theater in Berlin. Es entstand eine freundliche Beziehung zu Herwarth Walden an dessen „Sturm“-Zeitschrift Lange-Brock auch mitarbeitete.
Von 1927 bis 1930 setzte er in Hamburg sein Studium zum Gewerbelehrer fort. Zugleich wirkte er ab 1927 als Lehrer an der Gewerbeschule für Maler in Hamburg. Lange-Brock ist daneben stets künstlerisch tätig.
Nach dem Zweiten Weltkrieg unternimmt der Künstler zahlreiche Reisen. Er malt bevorzugt Landschaften, Porträts und figürliche Kompositionen. Im späteren Schaffen entstehen zudem abstrakte Kompositionen.
Das vorliegende Aquarell datiert auf 1928 und ist damit in das frühe Schaffen des Künstlers einzuordnen.
Dank der rückseitigen Widmung des Künstlers lässt sich die Entstehung wie auch der Dargestellte näher bestimmen, denn es heißt dort:
„Meinem lieben ehemaligen Schüler Fritz Lachmund zur Erinnerung an die Malergesellenzeit und den Abendunterricht an der Berufsschule Hamburg Spaldingstr. Aug. Lange-Brock“
Fritz Lachmund (1911 Hamburg – 1997 ebd.) besuchte nachweislich die Gewerbeschule an der Lange-Brock lehrte. In diesem flott ausgeführten Porträt hat der 20 Jahre ältere Künstler seinen Schüler festgehalten. Lachmund ist besonders bekannt für seine ungemein umfangreiche Hamburgensien-Sammlung, sowie als Autor von Werken über Hamburg.
Zu August Lange-Brock (03. Mai 1891 Hamburg – 05. Aug. 1979 ebd.):
Malerlehre; 1907-13 Besuch der Hamburger Kunstgewerbeschule; 1914-18 v.a. Kriegszeichner in den Balkanländern; 1918-19 Meisterschüler von Arthur Illes; 1921 beim Bauhaus in Weimar (Kontakte u.a. mit Klee, Gropius, Kandinsky, Maholy-Nagy); 1924-26 Bühnenbildner bei Max Reinhardt am Deutschen Theater (Berlin); Mitarbeit an „Der Sturm“; 1927-30 Studium zum Gewerbelehrer (Universität Hamburg); ab 1930 Lehrer an der Gewerbeschule für Malerei (Hamburg); 1943 zusammen mit Heinrich Stegemann Auftrag das zerstörte Hamburg bildnerisch zu dokumentieren; nach 1945 Entwicklung zu ungegenständlicher Darstellungsweise; Werke u.a.in Hamburger Kunsthalle und Gewerbemuseum.
Literatur
Heydorn, Volker Detlef (1974): Maler in Hamburg 1966-1974; Christians; Hamburg; S. 132
Jessewitsch, Rolf / Schneider, Gerhard (Hrsg.) (2008): Entdeckte Moderne; Kettler; Bönen; S. 499
Jaacks, Gisela: Gesichter und Persönlichkeiten. Bestandskatalog der Gemäldesammlung im Museum für Hamburgische Geschichte; Museum für Hamburgische Geschichte; Hamburg; S. 142
Familie Kay Rump (Hrsg.) (2013): Der neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs (überarbeitet von Maike Bruhns); Wachholtz; Neumünster – Hamburg; S. 260
Hamburger Kunsthalle (Hrsg.) (2005): Ausgegrenzt. Kunst in Hamburg 1933-1945; Hauschild; Bremen; S. 108