W I L L Y   K R A S K A   (30.12.1886 – Todesdatum unbek. [nach 1958])

 

Weitere Werke von Willy Kraska
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„Was ist hier richtig und was ist hier falsch. Unfallschutzrätsel“ (o.J.)

Bleistift auf Karton, vertikal und zweimal horizontal gefaltet

€ 490,-

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Titel
„Was ist hier richtig und was ist hier falsch. Unfallschutzrätsel“ [so verso in Bleistift betitelt] bzw. „Was würdest Du als Sicherheits-Ingenieur zu beanstanden haben?“ [so in der Bildmitte bezeichnet]

Technik
Bleistift auf Karton, vertikal und zweimal horizontal gefaltet

Signatur
unsigniert, verso Künstlerstempel

Jahr
undatiert

Größe
Größe: 62,2 x 44,6 cm (komplett)

Zustand
Karton vertikal und zweimal horizontal gefaltet; Ecken etwas bestoßen; an den seitlichen Rändern mittig (an den Faltungen) mit kleinen Einrissen und etwas knittrig; etwas nachgedunkelt; partiell etas fleckig; Blattränder leicht uneben zugeschnitten; verso etwas fleckig und nachgedunkelt

 

 

Willy Kraska wuchs in einer durchaus kunstsinnigen Familie auf. Der Vater hatte, nachdem er aus dem Militär ausschied, eine Anstellung als Aufseher im Kunstgewerbemuseum in Berlin, so dass hierdurch womöglich bereits ein gewisser Bezug zur Kunst gegeben ist. Ebenso war auch der etwas ältere Bruder Arthur künstlerisch tätig. Jener schuf anfangs Zeichnungen, Illustrationen und Grafiken, wandte sich dann aber in den 1920er Jahren dem Film zu („Kraska-Film“).

Bereits vor dem Ersten Weltkrieg begann sich Willy Kraska als Illustrator und Gebrauchs- bzw. Werbegrafiker zu etablieren. 1914 hatte er eine erfolgreiche Teilnahme am Gebrauchsgrafik-Wettbewerb des renommierten Klavierherstellers „Rud. Ibach Sohn“. Und ebenso konnte er 1914 bei der „Großen Berliner Kunstausstellung“ zeigen. Nach dem Weltkrieg nahm er sich zusammen mit seinem Bruder Arthur ein Atelier in der Feuerbachstraße 10 in Berlin und beide hatten hier durchaus gemeinsame Interessen und gemeinsame Auftraggeber wie bspw. die „Unfallverhütungsbild GmbH“ für welche Willy Plakate und Grafiken schuf, während Arthur als Filmproduzent tätig war. In der Folge konnte sich Willy Kraska einen Namen machen und arbeitete für zahlreiche Unternehmen wie bspw. „Carl Büsgen Zigarrenfabrik“ (Vallendar), „S.F.W. Brüggemeyer“ (Detmold), „Allgemeine Tabak Zeitung“, „Deutsche Parfümerie-Zeitung“. Hervorzueheben ist dabei besonders seine andauernde und produktive Arbeit für die „AEG“.

Neben diesen werbegrafischen Arbeiten entstanden auch immer wieder freie künstlerische Zeichnungen, Aquarelle und Gemälde.

Das vorliegende Werk dürfte wohl im Kontext der „Unfallverhütungsbild GmbH“ entstanden sein. Im oberen und unteren Bildteil findet sich jeweils eine figurenreiche Szene aus der Arbeitswelt, in denen viel los ist. Diese dichte Form der Darstellung mag da mitunter an die bekannten „Wimmelbücher“ erinnern. Womöglich ist diese Zeichnung die Vorlage für ein angedachtes Plakat bzw. für ein angedachtes „Unfallschutzrätsel“.

Ein kurioses, zeichnerisch durchaus reizvolles Objekt.

 

 

Zu Willy Kraska (30.12.1886 Berlin – 28.11.1974 Berlin-Lichterfelde):
Maler, Zeichner, Werbegrafiker, Gebrauchsgrafiker.
Sohn von Wilhelm Kraska (Aufseher im Kunstgewerbemuseum Berlin, 18.10.1851 Engelstein (Ostpr.) – ?) und dessen Ehefrau Agnes Martha Marie Hedwig, geb. Ihlenfeldt (16.06.1865 Berlin – ?). Die Familie wohnte anfangs in der Solmsstraße 12 in Berlin.
Der Maler und Grafiker Robert Budzinski (1874-1955) war ein Cousin Willy Kraskas.
Willy Kraska war tätig und wohnhaft in Berlin. 1914 erfolgreiche Teilnahme am Gebrauchsgrafik-Wettbewerb des Klavierherstellers „Rud. Ibach Sohn“. Während des Ersten Weltkrieges entstand u.a. das Plakat „Elsaß-Lothringens Aufschwung unter Deutscher Verwaltung“ . Nach dem Ersten Weltkrieg hatte er zusammen mit seinem älteren Bruder Arthur Kraska (05.02.1885 Berlin – ?, Kunstmaler, Grafiker und Illustrator) ein Atelier in der Feuerbachstraße 10; um 1930 lebte er in der Florastraße 4 (Steglitz), der Poschingerstraße 33 und verzog 1934/35 in die Feldstraße 34 (Lichterfelde), wo er fortan bis zu seinem Tod wohnen blieb.
Am 19. Oktober 1932 Heirat mit der Mittelschullehrerin Lotte Anna Nickel (23.10.1896 Sosnica, Kreis Krotoschin (Posen) – [nach 1980]), 1933 Geburt einer Tochter.
Ab den 1920er Jahren schuf Kraska Gebrauchsgrafiken, Plakate, Werbezettel, u.a.m. für zahleiche Firmen und Unternehmen wie u.a. die „Unfallverhütungsbild GmbH“ (Berlin), „Carl Büsgen Zigarrenfabrik“ (Vallendar), „S.F.W. Brüggemeyer“ (Detmold), „Allgemeine Tabak Zeitung“, „Deutsche Parfümerie-Zeitung“.
Ab etwa 1925 war Kraska lange Jahre als Grafiker für die „AEG“ tätig und während dieser Zeit entstanden neben Werbeanzeigen und Buchgestaltungen auch Zeichnungen mit Industrieszenen

Ausstellungen
1914, Beteiligung an der „Großen Berliner Kunstausstellung“

Mitgliedschaften
Wirtschaftsverband bildender Künstler (WVbK)

Sammlungen
Stadtmuseum Berlin
Deutsches Technikmuseum, Berlin
Deutsches Historisches Museum, Berlin
Staatliche Kunstsammlungen Dresden (SKD)
Poster Collection of the Hoover Institution, Stanford University
Belgische Staatsarchiv (Rijksarchief), Antwerpen