W I L H E L M    N E N G E L K E N    (05.02.1902 Gelsenkirchen – 12.09.1969 Krefeld)

 

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Straßenansicht (1935)

Aquarell, Tempera auf Ingrespapier, verso an den oberen beiden Ecken durch kleine Klebestreifen in Passepartout gesetzt

€ 490,-

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Titel
ohne Titel [Straßenansicht (in Gelsenkirchen?)]

Technik
Aquarell, Tempera auf Ingrespapier, verso an den oberen beiden Ecken durch kleine Klebestreifen in Passepartout gesetzt

Signatur
unten rechts signiert „W. Nengelken“

Jahr
unten rechts datiert „[19]35“

Größe
Größe: 48,2 x 63 cm (Blatt) bzw. 65 x 78 cm (Passepartout)

Zustand
Blatt verso an den oberen beiden Ecken durch kleine Klebestreifen in Passepartout gesetzt; durchgehend Druckstellen; Ränder mit kleinen Beschädigungen (Knickspuren, kleine Einrisse, Bestoßungen); Ecken etwas bestoßen; Ecke oben links mit kleinem Papierverlust; in den vier Ecken kleine Einstichlöchlein; am unteren Rand rechts kleiner Papierverlust; am unteren Rand links etwas längerer Einriss (etwa 4cm); oberer Rand mittig Einriss (etwa 1,5cm), sowie rechts unten hiervon Einriss im Papier (etwa 1cm); linker Rand oben Einriss (etwa 1,5cm)
Blatt verso etwas nachgedunkelt und leicht fleckig

 

 

Der vielseitige Künstler Wilhelm Nengelken war tätig als Maler, Zeichner, Grafiker, Fotograf und Kunsterzieher.
Seine Ausbildung erhielt er an der Kunstgewerbeschule Essen (1921), sowie an der Kunstakademie Kassel (ab 1922). Bereits zu Studienzeiten war er 1922 Mitbegründer des Gelsenkirchener Künstlerbundes und des Westfälischen Künstlerbundes.
1927 erschien das Mappenwerk „Der Bau“ mit 25 Radierungen zum Bau des Hans-Sachs-Hauses. Ab 1929 war Nengelken als Kunsterzieher an Gelsenkirchener Gymnasien tätig. 1931 hatte er seine erste Einzelausstellung im Gelsenkirchener „Georgshaus“. 1935 erschien im Auftrag des Kreisleiters des Gaues Westfalen-Nord die Mappe „Das Antlitz des Bergmannes“. 1936-39 lebte Nengelken in der Künstlersiedlung Halfmannshof.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt Nengelken mehrere öffentliche Aufträge für Glasfenster und Metallplastiken. Zudem ist er für seine Fotografien aus der unmittelbaren Nachkriegszeit bekannt.
Zuletzt wurde 2009 mit der Ausstellung „Wilhelm Nengelken – Mitten im Revier“ im LVR-Industriemuseum (Oberhausen) auf den Künstler aufmerksam gemacht.

Das vorliegende, recht große Aquarell entstand 1935 und zeigt in seiner kompositorischen Ausführung wie auch in dem Kolorit noch deutliche Bezüge zu dem sehr modernen, kühl neusachlichen Schaffen der 1920er Jahre.
Als Betrachter befinden wir uns auf einer kleinen Straße. Links und rechts stehen kleine Häuser, jeweils unterbrochen von Mauern und kahlen Bäumen. Der Putz an der linken Mauer ist partiell abgebröckelt, was die eher ruhige, um nicht zu sagen: niedergeschlagene oder nachdenkliche, Stimmung dieser menschenleere Szenerie nochmals unterstreicht.

 

 

Zu Wilhelm Nengelken (05.02.1902 Gelsenkirchen – 12.09.1969 Krefeld):
Maler, Zeichner, Grafiker, Fotograf, Kunsterzieher.

1921 Besuch der Kunstgewerbeschule Essen, sowie ab 1922 Studium an der Kunstakademie Kassel.

1927 erschien das Mappenwerk „Der Bau“ (25 Radierungen zum Bau des Hans-Sachs-Hauses).

Ab 1929 Kunsterzieher an Gelsenkirchener Gymnasien.

1935 erschien im Auftrag des Kreisleiters des Gaues Westfalen-Nord die Mappe „Das Antlitz des Bergmannes“.

1936-39 lebte Nengelken in der Künstlersiedlung Halfmannshof.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt Nengelken öffentliche Aufträge für Glasfenster und Metallplastiken.

Mitgliedschaften
1922 Mitbegründer des Gelsenkirchener Künstlerbundes und des Westfälischen Künstlerbundes
1950 Mitbegründer des Bundes Gelsenkirchener Künstler

Ausstellungen
1931 Einzelausstellung „Das neue Werk“, Georgshaus, Gelsenkirchen
1938 Beteiligung an der Ausstellung „Westfalens Beitrag zur Deutschen Kunst der Gegenwart“, Haus Rothenburg Münster
1941 Beteiligung an der Ausstellung „Volk der Arbeit“, Kunsthaus Bielefeld & Hans-Sachs-Haus Gelsenkirchen & Landesmuseum Münster
1944 Beteiligung an der „Großen Kunstausstellung des Gaues Westfalen-Nord“, Bad Oeynhausen
1947 „Große Kunstausstellung Essen“, Abteigebäude Essen-Werden
1949 Ausstellung eigener Werke und Schülerarbeiten, Grilla-Gymnasium, Gelsenkirchen
1955 Einzelausstellung im Heimatmuseum Gelsenkirchen-Buer
1986 Gedächtnisausstellung, Halfmannhsof, Gelsenkirchen
2009 „Wilhelm nengelken – Mitten im Revier“, LVR-Industriemuseum, Oberhausen

Preise
1934 Westfälischer Grafikpreis Jung-Westfalen

Literatur
„Allgemeines Künstlerlexikon“, Onlineversion