R U D O L F    W E R N E R    A C K E R M A N N    (30.10.1908 Barmen – 20.12.1982 Düsseldorf)

 

Weitere Werke von Rudolf Werner Ackermann

 

 

„Pyrit“ (wohl um 1960-70)

Handkolorierte Radierung auf Kupferdruckkarton

€ 200,-

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Titel
„Pyrit“ [so handschriftlich betitelt unten links]

Technik
Handkolorierte Radierung auf Kupferdruckkarton

Signatur
unten rechts signiert „Rudolf-Werner Ackermann“

Jahr
undatiert [wohl um 1960-70]

Größe
Größe: 26,5 x 39 cm (Blatt) bzw. 13,7 x 17,7 cm (Druck)

Auflage
unten links nummeriert „1/1“

Zustand
Ecken sehr leicht bestoßen; im Eckbereich unten rechts in Blei bez.; leichte Druckstellen im Blatt; Ecke oben rechts sehr leicht knittrig; verso oben links klein in Blei bez.; verso unten links sehr leicht farbfleckig

 

 

Die hier vorliegende Radierung Rudolf-Werner Ackermanns zeigt die handwerkliche und künstlerische Meisterschaft mit der der Künstler die Technik der Druckgrafik beherrschte. Das Motiv des hier gezeigten Minerals – das Pyrit (Katzengold) – an sich ist in einem hohen Abstraktionsgrad ausgeführt, bleibt aber dezidiert im Gegenständlichen. Durch die ganz unterschiedlichen Linienführungen und Schraffuren, wie auch durch die abgestuften Grauwerte gelingt es Ackermann zudem eine gewisse Tiefe und Räumlichkeit in das Bild zu legen.
Beachtenswert ist an dem vorliegenden Werk zudem, dass Ackermann das Werk von Hand kolorierte und es sich darüber hinaus der Nummerierung „1/1“ nach um ein Unikat handelt.
Das Schaffen der damaligen Zeit, d.h. um 1960-70, wird in einer Ausstellungsbesprechung in der „Rheinischen Post“ wie folgt beschrieben, wobei hier auch explizit ‚kristallinisch klare Bildwelten‘ erwähnt werden. Das was dort über Zeichnungen gesagt wird, mag in diesem Fall auch auf Druckgrafiken übertragen werden können:

„[…] Noch markanter als in seinen Tafelbildern prägt sich in diesen Schwarz-Weiß-Zeichnungen Ackermanns ein strenger Formwille aus. In den aus kantigen Prismen gebauten graphischen Räumen ist kein Platz für Zufälligkeiten, die sich ihrem Gefüge nicht ein- und unterordnen.
Und doch scheinen diese Kompositionen organisch, assoziativ gewachsen zu sein, tragen noch die Bewegtheit ihrer Vorbilder und Anregungen in sich, die immer dem Bereich der Natur und des Gegenständlichen entstammen, wenn sie sich von ihm auch in einer eigenen, kristallinisch klaren Bildwelt distanziert haben.
Pflanzen, Insekten, Gestein oder Erdformationen, Reisigbündel oder Baumscheiben werden in ihrer vielfältigen strukturellen Gliederung fixiert. Ackermann verliert jedoch, bei aller Akribie in der Gliederung der Details, nie den Blick für das Ganze der Komposition, die er oft – auch im kleinen Format – zu monumentalen Wirkungen steigert.
Bewegtheit und variable Tönung der Fläche erreicht der Maler mit der schlichten Technik der Strichzeichnung durch unterschiedlich durchgeführte Schraffuren, feine Punktierungen und andere Rhytmisierungen der Flächen, die in scharfen Hell-Dunkel-Kontrasten und Linienüberschreitungen dramatische Akzente erhalten.
Tiefe Schatten fallen in diese überlegt und diszipliniert gebauten und zugleich sich so dynamisch entwickelnden Bildgefüge. Nicht selten sind es vom Tod gezeichnete Organismen – vertrockneter Bärenklau, Baumbruch, ein toter Vogel, eine verwitterte Gedenktafel -, die hier zu ernsten Monumenten des Vergänglichen werden. […]“
[1]

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[1] YF (Autorenkürzel): Ackermanns klare Bildwelt, in Rheinische Post (v. 25.10.1966), zit. nach, Rudolf-Werner Ackermann (o.J.): Das Werk von Rudolf-Werner Ackermann. 20 Jahre im Spiegel der Presse 1953-1973, Düsseldorf: Wust & Co., unpag.

 

 

Rudolf Werner Ackermann (30.10.1908 Barmen – 20.12.1982 Düsseldorf):

Maler, Zeichner, Grafiker; Studium an der Kunstgewerbeschule Wuppertal; 1930-36 Musikstudium; hierauf hat er sich auf die Malerei fokussiert; seit 1939 lebte er in Düsseldorf (Mergelgasse 28) und war als freischaffender Künstler tätig; 1958-60 Dozent an der Volkshochschule Düsseldorf

R.W. Ackermann war Professor für Malerei und Grafik an der Kunstakademie in St. Irénée.

Anfangs schuf Ackermann vor allem realistische, naturalistische Landschaften. Nach 1945 bekam seine Kunst einen höheren Abstraktionsgrad, ohne dabei aber die Gegenständlichkeit zu verlassen.

Preise
1969 “Großer Internationaler Preis der goldenen Palme der Internationalen Arts Guild”, Monaco
1969 Bronzemedaille beim Europäischen Preis für Malerei in Ostende
1970 Silbermedaille bei „Italia 2000“ in Neapel
1973 „Nationaler Preis“ bei der „Internationalen Ausstellung S. Margherita Ligure“, Italien
1973 Verleihung des Kreuzes von “Ordre Mérite Belgo-Hispanique”
1974 Ausstellungspreis bei „Italia 2000“ in Neapel
1974 Silbermedaille bei der „Internationalen Ausstellung für zeitgenössische Kunst“, Lyon

Einzelausstellungen
1946, 1947 Galerie Hackmann, Düsseldorf
1947 Galerie Oncken, Oldenburg
1953 Galerie Czwicklitzer, Köln
1961 Galerie Strake, Düsseldorf
1964 Stadttheater Remscheid
1970 Kunsthalle Düsseldorf
1971 Suermondt-Museum, Aachen
1972 Kunstverein Frechen
1973 Galerie St. Louis, Morges (Zwitserland)
1973 Galerie Norbert Blaeser, Düsseldorf
1974 Goethe-Institut, Bosten – New York – San Francisco – Toronto
1975 Goethe-Institut, Alexandrien – Kairo

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)
1942-44 “Große Deutsche Kunstausstellung”, München
1942 “Frühjahrsausstellung Düsseldorf”, Düsseldorf
1942 “Winterausstellung Düsseldorf”, Düsseldorf
1942 “Winterausstellung Bergischer Künstler”, Wuppertal
1947 “Künstlerbekenntnisse unserer Zeit”, Düsseldorf
1949 “Bergische Kunstausstellung Ostern”, Solingen
1950 “Westdeutscher Künstlerbund”, Hagen
ab 1969 “Große Kunstausstellung”, München

Mitgliedschaften
Künstlerverein “Malkasten”, Düsseldorf (1962-72 Vorsitzender)
Arts Guild Monaco
Westdeutscher Künstlerbund Hagen
Neue Münchner Künstlergenossenschaft
Europeinture, Frankfurt a.M. (1963-68 Präsident)
Akademie der Wissenschaften und Kunst, Paris
Akademie der Wissenschaften, Rom (Ehrenmitglied)
Brazilian Academy of Humanities, Sāo Paulo

Sammlungen
Aachen, Suermondt-Ludwig-Museum
Städtische Kunstsammlungen Düsseldorf
Düsseldorf, Landtag
Meerbusch-Lank, St. Elisabeth-Hospital
Remscheid, Stadtmuseum
Solingen, Deutsches Klingenmuseum
Wuppertal, Stadtmuseum