P E T E R    H E I E C K    (26.04.1898 Ludwigshafen – 31.08.1986 Bad Dürkheim)

 

 

 

Bildnis von Dr. von Brockdorff (um 1952)

Öl auf Leinwand, komplett aufgezogen auf Platte, ungerahmt

€ 420,-

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Titel
ohne Titel [Bildnis von Dr. von Brockdorff, hierzu verso auf aufgekletem Zettel maschinenschriftlich bezeichnet, sowie recto oben links Wappen der Familie]

Technik
Öl auf Leinwand, komplett aufgezogen auf Platte, ungerahmt

Signatur
unten links signiert „P. Heieck“

Jahr
undatiert [um 1952, der rückseitig aufgeklebte Zettel datiert auf den 27.09.1952]

Größe
Größe: 41,4 x 30,6 cm

Zustand
leicht fleckig; leicht nachgedunkelt; Ränder und Kanten etwas berieben und bestoßen; Eclen etwas bestoßen; verso berieben und fleckig; verso oben links bez. „Nr. 10“, sowie daneben „o.[hne] Rahmen“

 

 

Der verso angebrachte Zettel verweist darauf, dass es sich bei dem hier sehr eindringlich Dargestellten um einen nicht näher identifizierten Dr. von Brockdorff aus „Schney über Lichtenfels Main“ handelt. Als Adresse wird die Michelauerstraße 4 angegeben. Der maschinenschriftliche Text wird handschriftlich eingeleitet mit den Worten „Herrn Heieck dem Herrn des Bergs“. Danach geht es folgendermaßen maschinenschriftlich weiter:

„Sehr teurer Herr Nachbar und Kulturgenosse!

Mir geht seit ich von Ihnen weggegangen bin, der Gedanke an die herrliche Zimmerlinde nicht mehr aus dem Kopf. Wenn Sie sie wirklich hergeben wollen, versuchen Sie doch, das schöne Bäumchen noch durchzuhalten bis wir Ende November nach dort kommen. Wir hätten dann auf der Diele oben den schönsten Platz und hätten unsere helle Freude daran. In Berlin hatte ich in meiner grossen Glasveranda eine ganze Sammlung solcher Zimmerlinden, die unseren ganzen Stolz ausmachten neben grossen Olivenbäumen. Weisse und rote Blüten geben ein Bild fast tropischer Pracht. Die gelben Blätter, die jetzt zu leiden scheinen, sind nicht gefährlich. Die fallen ab und … sich. Ich glaube, dass das Bäumchen in dem Raum mit dem Neandertaler Skelett, ganz gut weiterleben würde, zum mindestens für die beiden Monate. Eine Sie erfreuende Gegengabe in Gestalt eines oder des anderes Stiches oder Buches wird sich sicher finden lassen.

Es ist traurig und wir sind traurig, dass wir jetzt noch fast 2 Monate tatenlos herumsitzen müssen, wo dort so viel und so freudiges zu schaffen wäre. Aber es muss halt durchgemacht werden.“

Der abschließende Gruß erfolgt wieder handschriftlich und lautet: „Wir grüßen Sie herzlich in der Hoffnung auf glückliche Nachbarschaft und Freundschaft, Ihr Brockdorff“

 

 

Zu Peter Heieck (26.04.1898 Ludwigshafen – 31.08.1986 Bad Dürkheim):
Maler, Grafiker.
Sohn des Eisengießers Peter Heieck und dessen Frau Sophie, geb. Joas. Die Familie lebte in der Bismarckstraße 1 in Ludwigshafen.
Peter Heieck ist der ältere Bruder des Künstlers Georg Heieck (1903-1977), sowie Onkel des Zeichners und Grafikers Udo Heieck (1932-1975).
Anfangs Ausbildung zum Handformer.
Im Ersten Weltkrieg eingesetzt im II. Ersatz-Bataillon/17 bayer. Inf. Regt. (Germersheim).
Nach einem Lazarettaufenthalt im Ersten Weltkrieg beginnt er mit ersten Zeichenversuchen.
1917-18 Studium an der Abendakademie Mannheim (bei Wilhelm Oertel), sowie parallel dazu Privatunterricht bei Willy Weber in Ludwigshafen.
1918-19 Besuch der Kunstakademie Karlsruhe (bei Friedrich Fehr und Otto Feist).
Um 1920 Besuch von Abendkursen an der Dekorationsfachschule Zimmermann in Mannheim-Neckarau.
Ab 1921 freischaffender Künstler, v.a. tätig als Landschafts- und Porträtmaler.
15.06.1944 Heirat in Würzburg.
1945 ausgebombt und nach Bonn evakuiert.
Ab 1949 in Bad Dürkheim ansässig.

Peter Heieck schuf vor allem Porträts, Landschaften und Stillleben.

„In gediegenen, bedächtigen, nur wenig expressiv erscheinenden, meist im privaten Auftrag entstandenen Bildnissen stellt Heieck das Charakteristische des Ausdrucks in Mimik und Gestik heraus […]“ (Clemens Jöckle).

Einzelausstellung
1973 Deutsche Bank, Ludwigshafen

Gruppenausstellungen
1946-47 Don-Bosco-Haus, Ludwigshafen
1950, 1953 St. Ludwigskirche, Ludwigshafen
1978 Kreissparkasse Bad Dürkheim
2023 Döbele Kunst Mannheim

Literatur
Jöckle, Clemens: Peter Heieck, in: „Allgemeines Künstlerlexikon“, Onlineversion