P A U L A W I M M E R (09.01.1876 München-Solln – 15.06.1971 Dachau)
Weitere Werke von Paula Wimmer
„Ruth“ (o.J.)
Aquarell, Deckweiß, Bleistift auf Papier
€ 380,-
Titel
„Ruth“ [so unten rechts nachträglich von der Künstlerin in blauem Kugelschreiber bezeichnet]
Technik
Aquarell, Deckweiß, Bleistift auf Papier
Signatur
unten rechts nachträglich von der Künstlerin in blauem Kugelschreiber monogrammiert
Jahr
undatiert
Größe
Größe: 17,2 x 9,8 cm (Blattränder etwas uneben zugeschnitten)
Zustand
Blattränder etwas uneben zugeschnitten; im Bereich des früheren Passepartoutausschnitts leicht nachgedunkelt; schwach fleckig; im rechten Bereich leichte diagonale Stauchung; technikbedingt sehr leicht wellig; verso leicht fleckig
Das hier vorliegende kleinformatige Aquarell ist ein ganz wunderbares Beispiel für das Schaffen Paula Wimmers.
Im kleinen, gedrängten Format zeigt sie das expressiv-realistische Bildnis eines jungen, blonden Mädchens namens Ruth mit blauer Bluse und rotem Halsband. Das Gesicht zeigt sich in einer großen farblichen Bandbreite, welche sehr zart den von rechts kommenden Lichteinfall und den links liegenden Schatten darstellt.
Paula Wimmer (09.01.1876 München-Solln – 15.06.1971 Dachau):
Malerin, Zeichnerin, Grafikerin; Tochter des Justizrats und Anwalts Karl Wimmer und dessen Frau Pauline, geb. Kanzler; Tod der Mutter kurz nach der Geburt; Wiederverheiratung des Vaters mit ‚Tante Anna‘; um 1900 erste Ausbildung bei Carl Johann Becker-Gundahl an der Kunstakademie München; Bekanntschaft mit Franz von Stuck und Max Feldbauer; 1900-10 Studienreisen mit der Stiefmutter nach Rom, Florenz, Venedig, Paris; Freundschaft mit der Bildhauerin Marie Janssen; in Paris einige Monate Besuch der Privatschule der Nabis an der „Académie Ranson“; 1911 Rückkehr nach München und Besuch der privaten Malschule von Max Feldbauer; zusammen mit Feldbauer Reisen nach Griesbach und in die Bretagne; ab 1911 Beteiligung an den Kunstausstellungen der Juryfreien in München, sowie vertreten in der Galerie Thannhauser; 1914-16 zusammen mit der Stiefmutter Aufenthalt in Berlin und dort Bekanntschaft mit u.a. Paul Cassirer, Fritz Gurlitt, Paul Westheim, Alfred Kubin, Else Lasker-Schüler; 1916 Umzug nach Dachau; 1916 Beteiligung an der Münchner Jahresausstellung im Glaspalast; 1918 Verleihung der österreichischen Silbernen Staatsmedaille für das Gemälde „Schleißheim“; 1919 Mitbegründerin der Künstlergruppe Dachau; weitere zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen u.a. im Münchner Glaspalast, sowie bei der Münchner Secession; 1934-35 Beteiligungen an der „Großen Münchner Kunstausstellung“ (Neue Pinakothek); 1937 bei der Aktion „Entartete Kunst“ wird ein Werk beschlagnahmt; 1946 Neugründungsmitglied des Münchner Ortsverbandes der GEDOK; 1958 Beteiligung an der Ausstellung „Aufbruch in die Moderne“ (Haus der Kunst, München); um 1965 Aufenthalte in Wien und Regensburg; 1976 Ausstellung zum 100. Geburtstag der Künstlerin in der Kreis- und Stadtsparkasse Dachau
Literatur
Dachauer Galerien und Museen (1994): Paula Wimmer 1876-1971 [Katalog zur Ausstellung in der Gemäldegalerie Dachau 25.11.1994 bis 31.01.1995]; Freising: Sellier
HERES, Horst (1985): Dachauer Gemäldegalerie; Dachau: Bayerland; S. 288