P A U L   B I E S E M A N N   (19.08.1896 Rotterdam – 09.02.1943 Düsseldorf-Kaiserswerth)

 

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Sonnenblumen (um 1930-40)

Öl auf Holzplatte, gerahmt

€ 1.400,-

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Titel
ohne Titel [Sonnenblumen]

Technik
Öl auf Holzplatte, gerahmt

Signatur
unten rechts in Blei signiert „P. Biesemann“

Jahr
undatiert [um 1930-40]

Größe
Größe: 108,5 x 88,5 (mit Rahmen) bzw. 90 x 70,5 cm (ohne Rahmen)

Zustand
leicht fleckig und etwas nachgedunkelt; Platte an Ecken / Kanten etwas bestoßen (unter Rahmung nicht sichtbar)
Rahmen etwas berieben, leicht beschmutzt

 

 

Paul Biesemann wuchs in den Niederlanden auf. Nach dem Besuch des St. Antonius-Pensionats in Blerick (Venlo), war er auf der “Eros”, dem Rheinschiff seiner Eltern tätig. Von dort wird er 1916 zum Krieg eingezogen, erleidet 1917 an der Westfront eine schwere Gasvergiftung und wird aus dem Wehrdienst entlassen. Biesemann beginnt sich der Kunst zuzuwenden, besucht anfangs die Zeichenschule in Rotterdam und ab 1919 die Kunstakademie Düsseldorf. Seine damaligen Lehrer waren Wilhelm Döringer, Eduard von Gebhardt, Ludwig Heupel-Siegen, Ludwig Keller und Heinrich Nauen.
In Düsseldorf schloss er sich modernen Kreisen an, wurde Mitglied des “Jungen Rheinlands”, sowie später der “Rhenischen Sezession”, verkehrte bei “Mutter Ey” und konnte sich bereits 1921 an einer Ausstellung in der Städtischen Kunsthalle Düsseldorf beteiligen. Es folgten hierauf mehrere weitere Ausstellungsbeteiligungen.
1937 wurden bei der Aktion “Entartete Kunst” ein Aquarell und eine Druckgrafik aus dem Bestand der Städtischen Sammlungen Düsseldorf beschlagnahmt.
Landschaften, Stadtansichten, Stillleben und maritime Ansichten waren bevorzugte Motive des früh verstorbenen Künstlers. Diese zeigen sich zumeist in einem expressiv realistischen Ausdruck und mit gedämpftem, zurückhaltendem Kolorit.

Dieses Sonnenblumen-Stillleben ist durch seine Größe und sein expressives Kolorit von besonderer Ausdruckskraft und Lebendigkeit.

 

 

Zu Paul Biesemann (19.08.1896 Rotterdam – 09.02.1943 Düsseldorf-Kaiserswerth):
Maler, Zeichner, Grafiker; Sohn des Partikulierschiffers Theodor Biesemann (aus Grieth) und dessen Frau Elisabeth, geb. Kleinmann (aus Niedermörmter); 1908 Besuch des St. Antonius-Pensionats in Blerik (Niederlande); 1916 ist er auf der “Eros”, dem Rheinschiff seiner Eltern tätig und wird zu dieser Zeit zum Militärdienst eingezogen; 1917 erleidet er eine Gasvergiftung an der Westfront und wird aus dem Wehrdienst entlassen; im Anschluss daran besuchte er die Zeichenschule in Rotterdam; 1919 Besuch der Kunstakademie Düsseldorf (bei Wilhelm Döringer, Eduard von Gebhardt, Ludwig Heupel-Siegen, Ludwig Keller und Heinrich Nauen); 1921 Heirat mit der aus Kaiserswerth stammenden Margarethe Kürten (1903-?); 1921/22 Studienreisen nach Ostfriesland; 1937 wurden bei der Aktion “Entartete Kunst” ein Aquarell und eine Druckgrafik aus dem Bestand der Städtischen Sammlungen Düsseldorf beschlagnahmt; Wohnorte hatte Biesemann in Rees, Kalkar und in Düsseldorf-Kaiserswerth

Biesemann war befreundet mit u.a. Matthias Barz und Leo Nyssen.

Weitere Studienreisen führten ihn nach Italien, Belgien und in die Niederlande.

Mitgliedschaften
ab 1926 “Das Junge Rheinland”
ab 1929 “Rheinische Sezession”

Sammlungen
Koenraad-Bosman-Museum, Rees; Kunstmuseum Düsseldorf

Ausstellungen
1921, Beteiligung an einer Ausstellung in der Städtischen Kunsthalle, Düsseldorf; 1926, 1937 Beteiligungen an der Großen Kunstausstellung, Düsseldorf; 1929, Beteiligung an der Jubiläumsausstellung der Rheinischen Sezession, Düsseldorf; 1930, Beteiligung an der Juryfreien-Kunstausstellung, Düsseldorf; 1937, Beteiligung an der 105. Großen Frühjahrsausstellung, Künstlerhaus Hannover; 1939-41, Beteiligungen an der Herbstausstellung Düsseldorfer Künstler, Kunsthalle Düsseldorf; 1940, 1942, Beteiligungen an der Frühjahrsausstellung Düsseldorfer Künstler, Kunsthalle Düsseldorf; 1965, Beteiligung an der Ausstellung “Düsseldorfer Maler und Bildhauer der letzten 50 Jahre”, Kunstverein Düsseldorf; 1957, Einzelausstellung, Galerie Schaumann, Essen; 1971, 1983, Beteiligung an Ausstellungen in der Galerie Schaumann, Düsseldorf; 1987, Beteiligung an der Ausstellung “Düsseldorfer Kunstszene 1933-1945”, Stadtmuseum Düsseldorf; 1992, Rathaus Rees (zusammen mit Werken von Ernst Isselmann und Walter Heimig); 1993, Einzelausstellung, Museum Kaiserswerth, Düsseldorf

Literatur
— Anna, Susanne / Baumeister, Annette (Hrsg.) (2006): Das Junge Rheinland. Vorläufer-Freunde-Nachfolger; Ostfildern: Hatje Cantz; S. 150
— Papenbrock, Martin (1996): „Entartete Kunst“, Exilkunst, Widerstandskunst in westdeutschen Ausstellungen nach 1945; Weimar: VDG; S. 429
— Schumacher, Jeannette: Paul Biesemann, in “Allgemeines Künstlerlexikon” (AKL), Onlineversion, Künstler-ID: 10125005