H A N N S H E R Z I N G (06.03.1890 Dresden – 17.02.1971 Niederpoyritz ( Dresden))
„Holzbildhauer Schmitt“ (wohl um 1925-30)
Pastellkreiden auf Papier, komplett aufgezogen auf festem Karton
€ 650,-
Titel
„Holzbildhauer Schmitt“ [so verso oben mittig betitelt]
Technik
Pastellkreiden auf Papier, komplett aufgezogen auf festem Karton
Signatur
unten rechts signiert „Hanns Herzing“, sowie verso nochmals signiert und lokalisiert „Dresden Niederpoyritz Musenalm“
Jahr
undatiert [wohl um 1925-30]
Größe
Größe: 49,5 x 40,3 cm
Zustand
durchgehend leicht fleckig; etwas nachgedunkelt; Ecken etwas bestoßen; die seitlichen Ränder stärker berieben (wohl aufgrund früherer Befestigung / Rahmung); verso fleckig und berieben
Hanns Herzing war Sohn des Kunstgewerblers Andreas Herzing (1864-1949). Er studierte an der Kunstakademie Dresden (bei Gotthardt Kuehl und Carl Bantzer) und zuletzt war er Meisterschüler bei Eugen Bracht.
1924/25 schuf Herzing für den Wartesaal des Dresdner Hauptbahnhofes zwei monumentale Gemälde („Pirna und Meißen“), die jedoch 1945 bei der Bombardierung der Stadt vernichtet wurden. 1925 reiste er in die Schweiz und kehrte fortan jährlich dorthin zurück, um ausgedehnte Wanderungen im alpinen Raum zu unternehmen.
Herzing war Mitglied im Sächischen Kunstverein, bei der Vereinigung Schaffender Künstler (Dresden) und beim Desdner Künstlerbund.
Das vom Künstler bevorzugte Sujet war die Landschaft, wobei er hier besonders die weite alpine Gebirgslandschaft bevorzugte, was ihm den Namen „Maler des Hochgebirges“ einbrachte. Daneben entstanden auch Stillleben, Dorfansichten und vereinzelt Porträts.
Der deutsch-jüdische Künstler Bruno Gimpel (1886-1943) war mit Irene, geb. Herzing (1895-1979), Schwester von Hanns Herzing, verheiratet. Als die Repressionen im Dritten Reich gegen seinen Schwager zunahmen, nahm er diesen zeitweise bei sich in Niederpoyritz auf. Dort lebte Herzing in der, an der Staffelsteinstraße gelegenen, 1903 erbauten Familienvilla „Musenalm“, was sich auch auf der Rückseite des vorliegenden Werkes als Lokalisierung befindet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entdeckte Herzing das Elbsandsteingebirge als Motiv für sein Schaffen. Jedoch erfuhr er in seinen letzten Lebensjahren bis zu seinem Tod eher wenig Beachtung.
Werke des Künstlers befinden sich in der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Diese hier vorliegende Porträtzeichnung wird dem Motiv und der Ausführung nach in das Schaffen um 1920-30 einzuordnen sein.
Herzing zeigt hier das schmale, hagere Bildnis eines Mannes mittleren Alters, der verso als „Holzbildhauer Schmitt“ benannt wird. Die halblangen Haare sind locker zurückgekämmt, die braunen Augen nicht ganz geöffnet und die Mundwinkel umspielt ein zartes Lächeln. Von dem Bildnis selbst scheint eine Lichtquelle auszugehen, wirkt es doch durch die hellgelbe Pastellkreide geradezu aus sich heraus religiös strahlend.
Zu Hanns Herzing (06.03.1890 Dresden – 17.02.1971 Niederpoyritz ( Dresden)):
Maler, Zeichner.
Sohn des Kunstgewerblers Andreas Herzing (1864-1949).
Hanns Herzing studierte an der Kunstakademie Dresden (bei Gotthardt Kuehl und Carl Bantzer) und war zuletzt Meisterschüler bei Eugen Bracht.
1924/25 schuf Herzing für den Wartesaal des Dresdner Hauptbahnhofes zwei monumentale Gemälde („Pirna und Meißen“), die jedoch 1945 bei der Bombardierung der Stadt vernichtet wurden.
1925 reiste er in die Schweiz und kehrte fortan jährlich dorthin zurück, um ausgedehnte Wanderungen im alpinen Raum zu unternehmen.
Herzing lebte in der, an der Staffelsteinstraße gelegenen, 1903 erbauten Familienvilla „Musenalm“.
Die Schwester Irene (1895-1979) war verheiratet mit dem deutsch-jüdischen Künstler Bruno Gimpel (1886-1943).
Das vom Künstler bevorzugte Sujet war die Landschaft, wobei er hier besonders die weite alpine Gebirgslandschaft bevorzugte, was ihm den Namen „Maler des Hochgebirges“ einbrachte. Daneben entstanden auch Stillleben, Dorfansichten und vereinzelt Porträts.
Mitgliedschaften
Sächsischer Kunstverein; Vereinigung Schaffender Künstler (Dresden); Desdner Künstlerbund.
Literatur
„Allgemeines Künstlerlexikon“, Onlineversion – Internetseite der Kunsthandlung Kühne (Dresden)