G E O R G K O S M I A D I (24.03.1886 Naltschik (Kaukasus) – 22.05.1967 Hamburg)
Weitere Werke von Georg Kosmiadi
düstere Landschaft mit Hügel und kleinen Gebäuden (1956)
Öl- und Deckfarben auf Karton, verso am oberen Rand durch Klebestreifen in Passepartout gesetzt
€ 420,-
Titel
ohne Titel [düstere Landschaft mit Hügel und kleinen Gebäuden]
Technik
Öl- und Deckfarben auf Karton, verso am oberen Rand durch Klebestreifen in Passepartout gesetzt
Signatur
unten rechts signiert „Georg Kosmiadi“, sowie rechts mit Adresse des Künstlers versehen „Georg Kosmiadi / Professor / Hmb. 6 Kloksweg 1/III“
Jahr
unten rechts datiert „[19]56“, sowie verso links nochmals in Blei datiert
Größe
Größe: 27,1 x 35,8 cm (Blatt) bzw. 40 x 49 cm (Passepartout)
Zustand
Blatt verso am oberen Rand durch Klebestreifen in Passepartout gesetzt; die Einfassungslinien in Deckweiß sind etwas beschmutzt, sowie mitunter mit kleinen Farbverlusten; Ecken bestoßen und leicht knittrig; in den vier Ecken kleine Einstichlöchlein; mitunter leicht fleckig; im rechten Bereich unten kleine Verluste bei den pastosen Farbpartien; verso etwas fleckig; verso an den Rändern umlaufend mit weißem Klebeband
Georg Kosmiadi studierte in Moskau und war hierauf als Kreisbaumeister im Kreml tätig, bevor er Kunsterzieher an verschiedenen Gymnasien in Wolhynien wurde. Daneben wirkte er aktiv in Kulturvereinen mit und betätigte sich als Regisseur, Bühnenbildner und Schauspieler. 1940 verzog er nach Hamburg und arbeitete anfangs als Bühnenbildner am Thalia-Theater und an der Hamburgischen Staatsoper. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Kosmiadi freischaffender Künstler in Hamburg.
Das vorliegende Werk entstand 1956 und zeigt eine für Kosmiadi ganz typische expressiv realistische Landschaft. Düster erhebt sich der Hügel in der rechten Bildhälfte. Bäume und kleine Gebäude zeigen sich an dem Hang. Im Vordergrund läuft ein Holzzaun entlang. Das Sonnenlicht scheint sich erst schwach hinter dem Hügel Bahn zu brechen, was der Künstler mit den etwas helleren Partien an den Hausdächern andeutet. Kosmiadi gelingt auf diese Weise eine ganz eigentümlich merkwürdige Stimmung. Womöglich greift der Künstler bei dem Motiv auf eine Landschaft in Wolhynien zurück.
Zu Georg Kosmiadi (24.03.1886 Naltschik (Kaukasus) – 22.05.1967 Hamburg):
Maler, Zeichner, Bühnenbildner; Georg Kosmiadi war das dritte von insgesamt acht Kindern einer musischen Familie; 1908-16 ansässig in Moskau; in dieser Zeit Besuch der Tretjakow-Galerie in Moskau; Meisterschüler bei Walentin Alexandrowitsch Serow; Bekanntschaft mit russischen Künstlern (u.a. Sergei Rachmaninow); 1914-16 als Kreisbaumeister im Kreml tätig; im Anschluss daran war er als Kunstlehrer an verschiedenen Gymnasien in Wolhynien tätig; dazu wirkte er aktiv in Kulturvereinen mit und betätigte sich als Regisseur, Bühnenbildner und Schauspieler; 1940 Umzug der Familie nach Hamburg; anfangs tätig als Bühnenbildner am Thalia-Theater und der Hamburgischen Staatsoper; 1942 Beteiligung an der „Herbstausstellung Hamburger Künstler“ (Kunsthalle Hamburg); ab 1945 als freischaffender Künstler tätig; Kosmiadi wohnte in der Folge auch für mehrere Jahre in Kampen auf Sylt, wo ihn besonders die Landschaft reizte
Einzelausstellungen
15.08.-07.09.1961 Ausstellung im Hamburgischen Museum für Völkerkunde und Vorgeschichte
09.06.-07.07.2011 Ausstellung „Musik der Farben“ (Werke von Georg Kosmiadi) im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur, Berlin
Literatur
Familie Kay Rum (Hrsg.) (2013): Der neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs (überarbeitet von Maike Bruhns); Wachholtz; Neumünster – Hamburg; S. 246