C U R T   Z I E G R A   (20.09.1878 Düsseldorf – 14.11.1946 Tegernsee)

 

Weitere Werke von Curt Ziegra
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Landschaft südlich von Partenkirchen mit Blick auf Alpspitze und Zugspitze (um 1920-30)

Öl über Kohlevorzeichnungen auf Leinwand, Keilrahmen, gerahmt

€ 1.200,-

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Titel
ohne Titel [Landschaft südlich von Partenkirchen mit Blick auf Alpspitze und Zugspitze, hierzu verso auf Keilrahmen oben in Bleistift von fremder Hand bezeichnet „Alpspitze, Zugspitze“]

Technik
Öl über Kohlevorzeichnungen auf Leinwand, Keilrahmen, gerahmt

Signatur
unten links in Rot signiert

Jahr
undatiert [um 1920-30]

Größe
Größe: 60 x 80 cm (ohne Rahmen) bzw. 76 x 96 cm (mit Rahmen)

Zustand
mitunter leicht fleckig; Leinwand an den oberen Randbereichen sehr leicht wellig; Rahmen mit wenigen leichten Gebrauchsspuren

 

 

Curt Ziegra war der Sohn des Künstlers und Fotografen Max Ziegra. Er studierte in Berlin, Dresden und Weimar und war bis zum Ersten Weltkrieg vor allem in Weimar tätig, wo er sich an mehreren Ausstellungen beteiligte. Im Ersten Weltkrieg wurde er mitunter als Regimentszeichner im Infanterie-Leib-Regiment (München) I. Ersatz-Bataillon eingesetzt, beteiligte sich an der „Kriegsbilderausstellung der Königlichen Akademie der Künste“ in Berlin und um 1917 erschien die Publikation „Erinnerunngs-Postkarten des K. B. Inf.-Leib-Reyts. nach Originalen von Kurt[sic] Ziegra“ (bei Dr. C. Wolf & Sohn, München).
Nach dem Krieg lebte er um 1920-30 mit seiner Frau Anne Elisabeth (auch: Anne Lise), geschiedene Kösters, geb. Schaefer, (1885-?) in Partenkirchen, wo seine Ehefrau ein Töchterheim (Maxstadtstraße 4) leitete.
Im Dritten Reich musste das Paar Repressalien erleiden, da die Ehefrau jüdischer Herkunft war. Ab 1938 konnte er sich bei Hugo und Grethe Stoltzenberg in deren Villa in Othmarschen versteckt halten. Um 1940 ist er nachweisbar in Hamburg-Blankenese (Caprivistraße 28), bevor er später erneut nach Bayern verzog und in Gauting wohnte (Pippinstraße 19). Ziegra verstarb am 14.11.1946 in einem Krankenhaus in Tegernsee an einer Herz- und Kreislaufschwäche.

Das vorliegende Gemälde zeigt einen Blick auf Alpspitze und Zugspitze, wobei sich der Betrachter etwas südlich von Garmisch-Partenkirchen befindet.
Aufgrund der Lokalisierung lässt sich eine Entstehung um 1920-30 annehmen und womöglich hat Ziegra dieses reizvolle Motiv explizit für den Verkauf an Touristen ausgewählt.
Künstlerisch auffällig ist dabei jedoch die mitunter moderne Darstellungsweise, die sich besonders in einer fast schon pointilistischen Manier – beispielsweise in der vorderen Wiesenpartie – zeigt.

 

 

Zu Curt Ziegra (20.09.1878 Düsseldorf – 14.11.1946 Tegernsee):
Maler, Zeichner, Illustrator; Sohn des Künstlers und Fotografen Max Ziegra (21.12.1852 Dresden – [vor 1947]) und dessen Ehefrau Veronika; Studium an den Kunstakademien in Berlin, Dresden und Weimar; 1906 Beteiligung an der „Dritten Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes“ (Weimar); Juli 1907 Beteiligung an der Weimarischen Kunstausstellung junger Weimarer Künstler (Großherzogliches Museum); Dezember 1907 Beteiligung an der Weihnachtsausstellung Weimarischer Künstler (Großherzogliches Museum); Illustrationen u.a. für „Licht und Schatten (Wochenschrift für Schwarzweisskunst und Dichtung)“, „Jugend“; Militärdienst im Ersten Weltkrieg (u.a. im Infanterie-Lieb-Regiment (München) I. Ersatz-Bataillon, mitunter als Regimentszeichner tätig); 1916 Beteiligung an der „Kriegsbilderausstellung der Königlichen Akademie der Künste“ (Berlin); um 1917 erschien die Publikation „Erinnerungs-Postkarten des K. B. Inf.-Leib-Reyts. nach Originalen von Kurt Ziegra“ (bei Dr. C. Wolf & Sohn, München); tätig insbesondere in/um Partenkirchen; Ziegra lebte wohl ab den 1930er Jahren in Hamburg; 1938 Ausschluss aus der Reichskulturkammer; ab 1938 konnte er sich bei Hugo und Grethe Stoltzenberg in deren Villa in Othmarschen versteckt halten; um 1940 ist er nachweisbar in Hamburg-Blankenese (Caprivistraße 28); verzog später erneut nach Bayern und war in Gauting wohnhaft (Pippinstraße 19); er verstarb am 14.11.1946 in einem Krankenhaus in Tegernsee an einer Herz- und Kreislaufschwäche; vornehmlich Landschaftsarbeiten aus Süddeutschland (Bayern)

Curt Ziegra war verheiratet mit Anne Elisabeth (auch: Anne Lise), geschiedene Kösters, geb. Schaefer, (1885-?), die in Partenkirchen ein Töchterheim (Maxstadtstraße 4) leitete.

Mitgliedschaften: Deutscher Künstlerbund

Eine Zeichnung mit einem Frauenbildnis befindet sich im Besitz der Gemeinde Gauting.

Literatur
BRUHNS, Maike (2001): Kunst in der Krise (Band 2); Dölling und Galitz; Hamburg; S.439
SCARUPPE, Helmut (2003): Mein Inseltraum: Kindheit und Jugend im Hitlerreich; Books on Demand; S. 75
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst (33. Bd., 1916); Bruckmann; S. 314
„Allgemeines Künstlerlexikon“ (AKL), Onlineversion, Künstler-ID: 00194430