U N B E K A N N T E R K Ü N S T L E R
expressive Sommerlandschaft mit reifem Kornfeld und Bäumen (wohl um 1920-30)
Weitere Werke von unbekannten Künstlern
expressive Sommerlandschaft mit reifem Kornfeld und Bäumen (wohl um 1920-30)
Öl auf Malkarton [verso oben rechts etwas farbschwacher Stempel der Malutensilienhandlung „L.A. Schröter, Charlottenburg, Hardenbergstr. 14“], gerahmt
€ 800,-
Titel
ohne Titel [expressive Sommerlandschaft mit reifem Kornfeld und Bäumen]
Signatur
unsigniert
Jahr
undatiert [wohl um 1920-30]
Größe
Größe: 49 x 63,5 cm (ohne Rahmen) bzw. 60 x 74,6 cm (mit Rahmen)
Zustand
Kanten etwas berieben und bestoßen; Ecken bestoßen; insgesamt etwas nachgedunkelt; Ecke oben links mit kleinem Einstichlöchlein; Ecke unten links mit kleiner (retuschierter) Beschädigung; im unteren Bereich mittig etwas fleckig; insgesamt etwas fleckig; partiell etwas berieben; verso stärker fleckig
Der nicht identifizierte Künstler zeigt im vorliegenden Werk einen Blick auf ein sommerliches Feld. Ganz zentral und mächtig erhebt sich dabei im Vordergrund ein dunkelbrauner Baumstamm weit über den oberen Bildrand hinaus. Im mittleren Bildbereich und im Hintergrund sind weitere Bäume zu sehen, bei denen gerade die expressive grüne Ausführung des Blattwerks faszinierend gelöst ist. An den kleinen Grünstreifen im Vordergrund schließt sich recht schnell das reife Kornfeld an, welches den Großteil des Bildes einnimmt.
Eine an sich unspektakuläre Ansicht, die aber zum einen durch die gewählte Ansicht und den mächtigen Baumstamm wie zum anderen durch die expressive Darstellungsweise, und dabei vor allem das Farbzusammenspiel, zu einer eigenen, überzeugenden Komposition wird.
Der rückseitige befindliche Stempel der bekannten Malutensilienhandlung von „L.A. Schröter“ in Charlottenburg unterstreicht dabei die anhand des Motivs naheliegende Entstehungszeit um 1920-30 und zum anderen könnte dadurch auch eine (temporäre) Verortung des Künstlers in Berlin als plausibel erscheinen. Das Geschäft „L.A. Schröter“ war im frühen 20. Jahrhunderts bekannt und durchaus beliebt bei Künstlern und neben anderen ist hier beispielhaft Lovis Corinth zu nennen, der seine Malutensilien in dem von seiner Wohnung in der Klopstockstraße nicht weit entfernt gelegenen Geschäft kaufte. [1]
————————————————
[1] Vgl. hierzu: Stefan Pucks (2023): Dr. No oder: Wie ich lernte, die Rückseiten der Bilder zu lieben – Ein Rückblick auf 28 Jahre in einem Berliner Auktionshaus, in: Peter Wehrle (Hrsg.): Provenienzforschung und Kunsthandel, Karlsruhe: Ernst Rathenau Verlag, S. 108-114 [hier 108]