W I L H E L M   J A K O B   H E R T L I N G

 

Weitere Werke von Wilhelm Jakob Hertling

 

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„Häuser in Gern-M.“

Mischtechnik (Blei, Gouache, Deckweiß) auf leichtem Karton; punktuell befestigt/geklebt in Passepartout; gerahmt; unter Glas
nicht datiert, (wohl) um 1900-10

Rahmengrösse: 43,2×52,5cm
Kartongrösse: 23,7×29,8cm

u.r. in Blei signiert „Hertling“
verso auf der Rahmenrückwand von fremder Hand in Blei bez.: „Häuser in Gern-M.“

€ 850,-

 

 

              

 

Zustand
Karton punktuell befestigt/geklebt in Passepartout; Ecke u.r. minimal aufgeraut, sowie mit leichter Quetschung; rechter Kartonrand minimal unsauber beschnitten; insgesamt sehr leicht nachgedunkelt; Passepartout insgesamt leicht nachgedunkelt; Rahmen mit leichten Gebrauchsspuren (etwas berieben); verso Rahmenrückwand etwas fleckig, sowie u.m. kleines Etikett der Kunsthandlung „Theodor Heller / München 2 / Salvatorplatz 3“

 

 

Der rückseitigen Betitelung folgend handelt es sich bei dem vorliegenden Werk um ‚Häuser in Gern‘, wo sich Wilhelm Jakob Hertling zusammen mit seiner Frau Hedwig 1896 niederließ.
Der Blick geht in einen von hohen Bäumen umgebenen Hinterhof. Links und rechts führen Holzzäune entlang, wobei im mittleren linken Bildbereich das Zauntor offen steht, gleichsam so als werde in Kürze jemand wieder hindurchgehen. Die gesamte Ansicht macht einen ruhigen, keinesfalls städtischen, sondern vielmehr ländlichen Eindruck. Hertling hat hier keine Sehenswürdigkeit oder eine typische Idylle festgehalten. Er hat mit dieser Ansicht eine ganz alltägliche Szenerie aus der damaligen Lebenswelt malerisch zu Papier gebracht.
Fesselnd ist an dieser Darstellung insbesondere die Umsetzung, welche die ganze künstlerische Brillanz Hertlings zeigt. Durch das ganz bewusste Freilassen von manchen Stellen und das damit verbundene Einbinden des Malgrunds in die Komposition, entsteht eine ganz eigentümliche Stimmung, die durch den zarten Farbeinsatz eine ungemeine Lockerheit und mitunter auch Fröhlichkeit erhält.

 

 

Zu Wilhelm Jakob Hertling (16.12.1849 Katzenelnbogen – 08.10.1926 München):
Maler, Zeichner; Sohn des Handelsmanns Jacob Hertling und dessen Frau Caroline, geb. Meyer; 1873-74 Studium an der Städel-Schule in Frankfurt (bei Eduard Jakob von Steinle); danach Studium bei Adolf Schreyer und Anton Burger in Cronberg; Studium an der Kunstakademie Berlin (bei Hans Gude); ab 1882 in München ansässig und zählte dort zum Kreis um Adolf Lier; Bekanntschaften mit Josef Wenglein, Peter von Halm; 1886 malte er am Chiemsee; 1893 Heirat mit Hedwig von Golther, verw. von Hügel; ab 1896 in München-Gern wohnhaft; ab 1900 entstanden vermehrt Aquarelle; 15.03.-15.4.1927 Gedächtnisausstellung in der Galerie Heinemann (München); Hertling war vornehmlich als Landschaftsmaler tätig und fand seine Motive insbesondere im Taunus, der Fränkischen Schweiz und der Region um München