R U D O L F    S C H I C K    (08.08.1840 Berlin – 26.02.1887 ebd.)

 

Weitere Werke von Rudolf Schick

 

 

‚Pfeife rauchender Bergbauer bei der Rast‘ (wohl Italien) (um 1864-70)

Öl auf Leinwand, aufgezogen auf Karton, gerahmt
verso vom Nachlass alt bezeichnet „Rudolf Schick Berlin 1840-1887“
um 1864-70

Größe: 24,5 x 18,5 cm (ohne Rahmen) bzw. 29,4 x 23,8 cm (mit Rahmen)
ohne Titel [‚Pfeife rauchender Bergbauer bei der Rast‘ (wohl Italien)]

€ 1.250,-

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Zustand
Leinwand, aufgezogen auf Karton; Leinwand an den Rändern etwas berieben; im Eckbereich unten rechts sehr kleine Verluste der Farbschicht; Ecken etwas bestoßen (unter Rahmung nicht sichtbar); partiell leicht fleckig; Karton an den Kanten etwas uneben zugeschnitten (unter Rahmung nicht sichtbar); verso Karton etwas fleckig und berieben

 

 

Rudolf Schick erhielt seine Ausbildung in seiner Heimatstadt bei Wilhelm Schirmer. Hierauf folgten Studienaufenthalte in Bayern und bereits 1864 erhielt er den Großen Staatspreis für Geschichtsmaler. Es folgten Reisen nach London, Paris, Tirol und mehrfach nach Italien. Bei dem ersten längeren Italienaufenthalt (1864-67) lernte er Arnold Böcklin kennen und ging später zusammen mit diesem nach Basel. Dort half er Böcklin bei der Ausführung der Wandgemälde im Treppenhaus des dortigen Museums. 1869 zog er zurück nach Berlin. Rudolf Schick unternahm in den folgenden Jahren weitere Reisen nach Italien und beschäftigte sich intensiv mit der italienischen Renaissancekunst. Mit nicht einmal 47 Jahren verstarb Schick im Februar 1887 und hinterließ ein überschaubares und zugleich qualitativ hochstehendes Œuvre.

Das vorliegende Bildnis zeigt einen Mann mittleren Alters, bei dem es sich wohl um einen Bergbauern handeln dürfte. Das rechte Bein steht etwas erhöht auf einem Stein, während das linke Bein am Stein angewinkelt ist. Die hochstehende Mittagssonne legt die obere Gesichtshälfte in Schatten. Der Blick des Mannes geht ruhig in die Ferne, während er mit seiner rechten Hand seine Pfeife hält.

Sehr schön ausgeführtes Bildnis, das womöglich während einer der Italienreisen des Künstlers entstand.

 

 

Zu Rudolf Schick (08.08.1840 Berlin – 26.02.1887 ebd.):
ab 1858 Unterricht (v.a. Landschaftsmalerei) bei Wilhelm Schirmer in dessen Atelier; 1861-62 Studienaufenthalt in Bayern (München und Brannenburg); darauf bis etwa Mitte 1863 nochmaliger Aufenthalt in Berlin; 1864 Großer Staatspreis für Geschichtsmaler mit seinem Werk „Der gefesselte Prometheus von Okeanos und den Nereiden betrauert“; es folgten Reisen nach London, Paris, Tirol, Italien; in Italien Bekanntschaft mit Arnold Böcklin; ging zusammen mit Böcklin nach Basel, um diesem dort bei Ausführung der Wandgemälde im Treppenhause des dortigen Museums zu helfen; 1869 Umzug nach Berlin; weitere Reisen nach Italien und Beschäftigung mit der italienischen Renaissancekunst; es entstanden mitunter großformatige Gemälde, die Einflüsse Böcklins zeigen; 1871 Mitglied des Vereins Berliner Künstler; 1879 Heirat

Literatur
BÖRSCH-SUPAN, Helmut (1991): Verein Berliner Künstler. Versuch einer Bestandsaufnahme von 1841 bis zur Gegenwart; Nicolai; Berlin; S. 220
BUSHART, Bruno (Bearb.) (1983): Von Wilhelm Leibl bis Lovis Corinth : Pastelle, Aquarelle u. Zeichn. 1865 – 1925 aus d. Sammlung Georg Schäfer in Schweinfurt; Euerbach; Sammlung Georg Schäfer; S. 38
DONOP, von: „Schick, Rudolf“, in: Allgemeine Deutsche Biographie (1890), S. [Onlinefassung]