W A L T E R H E H N (1931[?] – ?)
Bildnis eines hageren Mannes (wohl um 1967-68)
Linolschnitt auf Glanzpapier, verso am oberen und unteren Rand durch Klebestreifen unter Passepartoutmaske
€ 190,-
Titel
ohne Titel [Bildnis eines hageren Mannes (Soldaten?), Blatt aus der „1938“-Mappe, hierzu mittig in Blei bez. „1938“]
Technik
Linolschnitt auf Glanzpapier, verso am oberen und unteren Rand durch Klebestreifen unter Passepartoutmaske
Signatur
unten rechts signiert, verso von fremder Hand bezeichnet
Jahr
undatiert [wohl um 1967-68]
Größe
Größe: 50,1 x 36,8 cm (Blatt) bzw. 60 x 47,8 cm (Passepartout) bzw. (etwa) 37 x 27 cm (Druck)
Auflage
unten links bezeichnet mit „2. Probe“
Zustand
Blatt verso am oberen und unteren Rand durch Klebestreifen unter Passepartoutmaske; in den Randbereichen technikbedingt leicht farbfleckig; verso leicht fleckig; Blattränder mitunter schwach bestoßen; Passepartout etwas bestoßen und leicht fleckig
Über den Maler, Grafiker und Illustrator Walter Hehn ist wenig bekannt.
Sein politisch engagiertes Schaffen lässt sich geballt in den Jahren 1967-68 in Wien nachweisen.
1967 schuf er Linolschnitte zu dem bibliophilen Band “Les quatres saisons du rouge et vert. Oder meine verlorenen roten und grünen Jahreszeiten” (Wien) von Christian Bamlach. In demselben Jahr zeigte er im März seine Werke bei einer Ausstellung in der Galerija Likum in Zagreb. Kurz darauf (April-Mai) fand die Ausstellung “Walter Hehn. Landschaft weiblicher Attribute” in der Wiener Galerie Junge Generation statt.
In derselben Galerie wurden im Sommer 1968 die Ausstellung “Hehn. Zeit – Raumbilder + Napoleon” und im Winter 1968 die “Menschenrechte”-Ausstellung gezeigt. Bei Letzterer wurde dann der auf 99 Exemplare limitierte Band “Menschenrechte” (dt., engl., franz.) mit insgesamt 23 Holzschnitten W. Hehns vorgestellt, welchen Hehn zum 20. Jahrestag der Deklaration der Menschenrechte schuf.
Der hier vorliegende Linolschnitt wird ebenso in dieser nachweisbaren Zeit Walter Hehns entstanden sein. Ganz dezidiert greift auch dieses Blatt ein politisches Thema auf: den sogenannten „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich im Jahre 1938. Womöglich könnte dies darauf verweisen, dass Hehn diese Mappe zum 30. Jahrestag 1968 schuf.
Hehn zeigt einen hageren, ernst oder auch mürrisch blickenden Mann unter einer breiten, in wenigen Strichen angedeuteten Schirmmütze. Es dürfte sich dabei um einen Soldaten handeln, der in diesem Kontext die ausführende Gewalt des “Anschlusses” personifiziert.
Zu Walter Hehn (1931[?] – ?):
Maler, Grafiker und Illustrator.
1967 schuf er Linolschnitte zu dem bibliophilen Band “Les quatres saisons du rouge et vert. Oder meine verlorenen roten und grünen Jahreszeiten” (Wien) von Christian Bamlach.
März 1967 Ausstellung in der Galerija Likum Zagreb.
April – Mai 1967 Ausstellung “Walter Hehn. Landschaft weiblicher Attribute” in der Galerie Junge Generation, Wien.
Juli – August 1968 Ausstellung “Hehn. Zeit – Raumbilder + Napoleon” in der Galerie Junge Generation, Wien.
1968 erschien der auf 99 Ex. Limitierte Band “Menschenrechte” (dt., engl., franz.) mit insgesamt 23 Holzschnitten W. Hehns zum 20. Jahrestag der Deklaration der Menschenrechte (Wien: Galerie Junge Generation)
Vom 10. – 21 Dezember 1968 fand dazu in der Galerie Junge Generation eine Ausstellung statt.
Sammlungen
Wien Museum
Literatur
— “Artists of the World (AOW)” / “Allgemeines Künstlerlexikon (AKL)”, Onlineversion, De Gruyter-Verlag