P E T E R   L O E D I N G   (11.02.1936 Hamburg – 30.12.2013 ebd.)

 

Weitere Werke von Peter Loeding
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Arbeiter der Seca GmbH (Hamburg) bei der Mittagspause (um 1980-85)

Öl auf Leinwand; Keilrahmen; mit schlichter hellbrauner Atelierleiste
u.r. in Rot signiert „Loeding“

€ 1.200,-

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Titel & Jahr
nicht betitelt
nicht datiert, um 1980-85

Größe
Rahmengrösse: 101,5×81,5cm
Leinwandgrösse: 100×80,5cm

Zustand
partiell leicht beschmutzt; Atelierleiste mit wenigen Gebrauchsspuren (etwas berieben)

 

 

Anfang der 1980er Jahre erhielten die drei Künstler Brian Fitzgibbon, Osterhold Heiseke und Peter Loeding den Auftrag in den Betrieb der Seca GmbH & Co. KG zu gehen, um dort die Abläufe und vor allem die Mitarbeiter künstlerisch festzuhalten. Loeding betrieb seine Studien und seine Arbeiten in der Firma über etwa vier Jahre hinweg und es entstanden sowohl schnell und spontan entworfene Zeichnungen, sowie darauf aufbauende Gemälde. „Mit dem Auftrag […] die Mitarbeiter an der Maschine, beim Versand und in der Pause zu malen, habe er sein Thema und auch seine Identität gefunden“ (Seca Vogel & Halke GmbH & Co. (Hrsg.) (1985): Drei Künstler und eine Fabrik; Hamburg; unpag. [S. 5]). Das vorliegende Gemälde zeigt gerade eine solche Arbeits-, besser: Mittagspause. Der Mitarbeiter lehnt auf Kartons bzw. Paketen, die deutlich den Firmennamen tragen, schaut etwas erschöpft am Betrachter vorbei und beißt dabei gerade in ein Stück Wassermelone. Ein bisschen Saft der Melone tropft herunter und scheint seinen linken Arm zu treffen, an dem interessanterweise die Uhrzeit exakt abzulesen ist – 12:15 Uhr. Loeding begrenzt sich auf das Wesentliche, lässt unwesentliche Details außer Acht und schafft so ein greifbares, fokussiertes Bild seines individuellen Eindrucks und Empfindens. Ganz ähnlich, und insbesondere auch in dieser vornehmlich in Rot gehaltenen Farbgebung, hat Loeding auch Firmenmitarbeiter nach der Arbeitszeit gemalt, wie sie Zeitung lesen, Bier trinken, rauchen – entspannen (vgl. hierzu ebd.; unpag. [S.34f.]). Wunderbar realistisches, farblich intensives Gemälde aus der Hamburger Arbeitswelt!

 

 

 

 

Zu Peter Loeding (11.02.1936 Hamburg – 30.12.2013 ebd.):
Maler, Zeichner, Grafiker; 1953-57 Chemigrafenlehre in Hamburg; 1958-60 Parisaufenthalt und Studium der Radiertechnik im Atelier Jonny Friedländer; 1960 erste Einzelausstellungen in Paris und Hamburg; ab 1960 Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland; ab 1963 Lehrauftrag für Druckgraphik an der FH Hamburg (Fachbereich Gestaltung); ab 1969 gemeinsames Atelier mit Peter Fethauer; 1979 Preisträger im Wettbewerb der Otto Stiftung zum „Jahr des Kindes“; in den 1980ern mehrere öffentliche Projektaufträge in Hamburg; Loeding war zudem Drucker für Künstlerkollegen wie bspw. Horst Janssen, Stephan Balkenhol

„Er versteht seine Arbeit als Möglichkeit der Kommunikation mit der Umwelt. […] Bild des Menschen in der Arbeitswelt, Arbeitende und Lädierte. […] Bilder in quasi ‚naivem‘ Stil“ (Maike Bruhns in „Der neue Rump“).

Sammlungen
Hamburger Kulturbehörde
Kunstsammlung der Hamburger Sparkasse

Literatur
Galerie am Chamissoplatz (1993): Peter Loeding. Malerei Holzschnitt; Berlin
Galerie Mitte (1991): Peter Loeding. Bilder und Grafik [Katalog zur Ausstellung vom 23. Mai – 30. Juni 1991]; Dresden
Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.) (1982): Künstler in Hamburg; Christians Verlag; Hamburg, [unpag.] Heydorn, Volker Detlef (1974): Maler in Hamburg 1966-1974; Christians; Hamburg; S. 133
Familie Kay Rum (Hrsg.) (2013): Der neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs (überarbeitet von Maike Bruhns); Wachholtz; Neumünster – Hamburg; S. 272