L E O N   S L I W I N S K I

 

Weitere Werke von Leon Sliwinski

 

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Abstrakt stilisierte Christusdarstellung in Braun-, Grün- und Schwarztönen

Monotypie [Monovetrotypie, i.e. das von Sliwinski erwurfende Druckverfahren, wonach der Druck von einer bemalten Glasplatte aus erfolgt; nur ein Druck ist möglich] auf leichtem, sandfarbenem Karton
nicht datiert, verso die Widmung datiert mit „25-XI-[19]57“

Kartongrösse: 22,7×15,3cm

u.r. (wohl) schwer leserlich signiert, sowie verso nach der Widmung vollsigniert und lokalisirt „Leon Sliwinski Warsawa“
nicht betitelt

€ 500,-

 

 

 

Zustand
Ecken mit leichten Bestoßungen; unterer Rand mittig etwas bestoßen; verso Ränder etwas nachgedunkelt; verso leichte Lagerspuren

Provenienz
direkt vom Künstler an Willi Cronauer (München – Journalist, Kameramann (bekannt ist v.a. sein Film „München 1945“), Begründer und Leiter der Münchener Uraufführungsbühne „Bühne der Zeit“), hierzu verso oben in brauner Tinte Widmung „Dem Herrn Willi Cronauer in München / Leon Sliwinski / Warsawa / 25-XI-57“

 

 

 

Religiöse Thematiken haben in Sliwinskis Schaffen eine große Bedeutung. Die vorliegende Arbeit zeigt einen in vornehmlich dunklen Tönen gehaltenen, abstrahierten Christuskopf, den Sliwinski nach seiner eigens erfundenen Drucktechnik erstellte. Die im unteren Bildbereich mitunter in die Länge gezogenen Farbkonturen verweisen auf diese ungewöhnliche Drucktechnik und machen einen Teil der Besonderheit des Werkes aus.

 

 

Zu Leon Sliwinski (22.09.1916 Plock (Polen) – 2001):
Polnischer Maler, Graphiker, Bildhauer, Restaurator; ursprünglich Geigenbauer; 1930 Verlust des linken Beines durch einen Unfall; 1932 3.Preis (zusammen mit seinem Bruder) bei einem Wettbewerb zur Glasmalerei des Hospitals in Plock; Studium der Malerei, Architektur, Dekoration an der Kunstakademie Warschau (Abschluss 1938); nach 1945 bildhauerisch am Wiederaufbau Warschaus beteiligt; ab den 1950ern zahlreiche internationale Ausstellungen (u.a. in New York (Dorothy Yepez Galleries), Cleveland, Philadelphie, London (Grabowski Gallery)); in den 1940ern/50ern entwickelte er eine eigene Drucktechnik (Monovetrotypie bzw. Monovetgraphia), bei der der einzig mögliche Druck von einer bemalten Glasplatte erfolgte; 1960 Emigration von Warschau nach Wien; 1961 Mitglied in der Gesellschaft bildender Künstler Wien (Künstlerhaus) (1985 Austritt aus dem Künstlerhaus); um 1987 Hirnschlag mit weitgehendem Verlust der Sehkraft

Literatur
FUCHS, Heinrich (1988): Die österreichischen Maler des 20. Jahrhunderts (Bd. 4); Selbstverlag; S. 88
Internetseite zum Wiener Künstlerhaus (wladimir-aichelburg.at)
Adirondack Daily Enterprise (Saranc Lake, NY) (vom 16.08.1960)