K U R T H E I L I G E N S T A E D T (13.08.1890 Roßleben – 03.05.1964 Berlin)
Kurt Heiligenstaedt: „Unbefristete Kampfansage“ (zw. 1954-64)
Kurt Heiligenstaedt: Frau in Reizwäsche, wohl Illustration für den „Simplicissimus“ (zw. 1954-64)
Zu Kurt Heiligenstaedt (13.08.1890 Roßleben – 03.05.1964 Berlin):
Illustrator, Zeichner, Pressezeichner, Gebrauchsgrafiker, Plakatgestalter, Maler.
1907-10 Tätigkeit in einer Verlagsbuchhandlung in Halle. In seiner Freizeit malte und zeichnete er. Umzug nach Frankfurt und dort tätig für einen pädagogischen Verlag als Lektor. Nach seiner Militärzeit ließ er sich vorerst in Dresden nieder und arbeitete weiterhin im Verlagswesen.
Ende Mai Umzug nach Berlin und dort besuchte er an den Vormittagen die private Kunstschule Reimann (bei Karl Klimsch).
Im Weltkrieg Militärdienst. Ende März 1919 Rückkehr nach Berlin.
Ab den 1920er Jahren veröffentlichte er zahlreiche Illustrationen und humoristische Zeichnungen in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften, u. a. „Berliner Tageblatt“, „Elegante Welt“, „Fliegende Blätter“, „Lustige Blätter“, „Das Magazin“, „Marie-Louise“, „Meggendorfer Blätter“, „Sport im Bild“, „Ulk“, „Die Woche“.
Ab 1935 wird er ständiger Mitarbeiter beim „Simplicissimus“.
Neben seiner Tätigkeit als Illustrator gestaltet Heiligenstaedt zahlreiche Werbeanzeigen, Plakate und Schilder, darunter u. a. 1922 das Motiv der „Weißen Dame“ für das Waschmittel „Persil“.
Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Heiligenstaedt anfangs vor allem als Porträtist, darauf erneut als Illustrator und Pressezeichner, wobei insbesondere seine ab 1954 erscheinenden erotischen Arbeiten für den „Simplicissimus“ bekannt sind.
In Berlin lebte er um 1924 in der Albrechtstr. 66, um 1930 in der Nelkenstraße 1, wenige Jahre später in der Breiten Straße 18, sowie spätestens 1937 und im Spindelmühler Weg 8, wo er fortan auch wohnen blieb.
Einzelausstellungen
1972 Haus am Lützowplatz, Berlin
1977 „Gedächtnisausstellung“ Verein Berliner Künstler, Berlin
1980 Berlinische Galerie
Buchillustrationen, bzw. -schmuck (Auswahl)
1921 „Der neue Willi“ (von Rideamus (Ps. von Fritz Oliven), Berlin: Schlesische Verlagsanstalt)
1922 „Das Kgl. Sächsische Landwehr-Infanterie-Regiment Nr 102“ (bearb. von Karl Krause, Dresden)
die beiden Fontane Schriften „Effi Briest“ und „Unterm Birnbaum“ (jeweils 1943, Leipzig: Buch und Volk)
Preise / Ehrungen
1959 Ehren-Diplom, Salone Internazionale dell’Umorismo, Bordighera
Mitgliedschaften
ab 1939 Verein Berliner Künstler
Sammlungen
Berlinische Galerie
Deutsches Historisches Museum (Berlin)
Museum Folkwang (Essen)
Deutsches Plakatmuseum (Essen)
Lenbachhaus (Museum)
Technoseum – Landesmuseum für Technik und Arbeit (Mannheim)
Literatur
— Kronthaler, Helmut: Kurt Heiligenstaedt, in: „Allgemeines Künstlerlexikon“, Onlineversion
— „Heiligenstaedt´s Herrenbrevier. [Mit Geschichten von Simon Carmiggelt, Kurt Tucholsky, Egon Erwin Kisch], Hannover: Fackelträger-Verlag 1964
— Heiligenstaedt, Kurt (1958): Mädchen wie Samt und Seide, Hannover: Fackelträger-Verlag
— Lorenz, Detlef (2002): Künstlerspuren in Berlin vom Barock bis heute, Berlin: Dieterich Reimer, S. 281