R U D O L F   L I P U S   (06.12.1893 Leipzig – 05.10.1961 ebd.)

 

Weitere Werke von Rudolf Lipus
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Ansicht aus Marktbreit (um 1920)

Aquarell über Bleistiftvorzeichnungen auf festerem Velinpapier, ungerahmt
unsigniert, verso u.r. Nachlassstempel „Nachlass Rudolf Lipus Leipzig (1893-1961)“
undatiert [um 1920]

€ 450,-

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Titel
ohne Titel [Ansicht aus Marktbreit];
Größe: 34,2 x 43,8 cm

Zustand
leichte Druckstellen im Blatt; Ecken etwas bestoßen; Ecke unten links mit Knickspur; am rechten Rand mittig kleiner Papierverlust (etwa 1×0,1cm); partiell leicht fleckig; verso etwas fleckig, sowie verso oben links in Blei nummer.[?]

 

 

Rudolf Lipus lebte, studierte und arbeitete vornehmlich in seiner Heimatstadt als Maler und Illustrator. Insbesondere in den 1930er und 1940er Jahre erlangte er mit seinen Werken Bekanntheit und Abbildungen seiner Arbeiten waren zu sehen in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften. 1943 wurde sein Leipziger Atelier bei einem Bombenangriff zerstört und ein Großteil seines Schaffens ging verloren.

Das vorliegende Aquarell wird in die frühe Schaffensphase um 1920 einzuordnen sein. Lipus zeigt hier eine vor allem farblich sehr schöne Ansicht aus dem kleinen unterfränkischen Ort Marktbreit. Im Bildzentrum steht das markante Seinsheimische Schloss und dahinter anschließenden die Pfarrkirche St. Nikolai.

 

 

Zu Rudolf Lipus (06.12.1893 Leipzig – 05.10.1961 ebd.):
Maler, Zeichner, Grafiker; 1908-12 Ausbildung beim Verlag C.G. Röder (Leipzig); im Anschluss Studium an der Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe Leipzig (bei Alois Kolb); das Studium wurde kriegsbedingt unterbrochen und nach 1918 beendigt; darauf in Leipzig als freischaffender Maler, Grafiker und Illustrator tätig, daneben ständiger Mitarbeiter der Leipziger „Illustrierten Zeitung“; 1934 Beteiligung an der „Sächsischen Aquarell-Ausstellung“ (Sächsischer Kunstverein Dresden); 1937 Beteiligung an der „7. Großen Leipziger Kunstausstellung“ (Kulturamt Leipzig); im Zweiten Weltkrieg als Kriegsmaler eingesetzt; 1941 Beteiligung an der Ausstellung „Die Pressezeichnung im Kriege“ (Haus der Kunst, Berlin); 1941 Beteiligung an der Ausstellung „Der deutsche Mensch“ (Berliner Kunsthalle); 1941-44 Beteiligung mit insgesamt 23 Werken an den „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ (Haus der Deutschen Kunst, München); 1943 ging sein Atelier kriegsbedingt verloren; im Dritten Reich gehörte Lipus zu den gefragtesten Künstlern; nach 1945 tätig als Pressezeichner und als Illustrator tätig (u.a. Hans Weber (1948): Der junge Steinsammler (Verlag Volk und Wissen); Widia Westen (1957): Peter Pütt und seine Eisbären (Kinderbuchverlag); Mark S. Grossmann (1961): Der gefiederte Kurier (Verlag Sport und Technik))

Literatur
Wallraf-Richartz-Museum (1971): Hurra!? Vom Unsinn des Krieges [Jugendausstellung der Kölner Museen 6]; Köln; S. 46
DAVIDSON, Mortimer G. (1992): Kunst in Deutschland 1933-1945 [Bd. 2/2. Malerei]; Tübingen: Grabert; S.353
VELTZKE, Veit (2005): Kunst und Propaganda in der Wehrmacht; Kerber; Bielefeld; S. 107
WUNDERLICH, Sylke (2003): Plakatkunst in der SBZ, DDR 1945/1949-1969 (Diss.); Leipzig; S. 204
„Allgemeines Künstlerlexikon“ (AKL), Onlineversion, Künstler-ID: 00051846