P A U L W E I S E R
Paul Weiser: „Turegano“ (1929)
Zu Paul Weiser (16.07.1877 Erdmannsdorf – 25.12.1967 Gera):
Maler, Zeichner, Grafiker; Paul Weiser war das dritte Kind und der erste Sohn des Böttchers Franz Eduard Weiser und dessen Ehefrau Henriette, geb. Hanse; Besuch der Schule in Lippersdorf; 1888 Umzug der Eltern nach Gera (Große Kirchgasse 1); Besuch der Enzianschule; anschließend Lithographenlehre in der Lithographischen Anstalt von Ernst Günther, wo er auch die Grundlagen des grafischen Handwerks erlernt; 1896 Besuch der Küniglichen Kunstschule in Berlin (Vorschulklasse zur Akademie); 1896-99 Studium an der Königlichen Kunstakademie in Dresden; die Aufenthalte bei den Eltern in Gera nutzt Paul Weiser auch für Studienzwecke und es entstehen impressionistische Aquarelle von Gera und der Umgebung; 1899-1901 Soldat auf der Festung Königstein; 1902-04 erneutes Studium an der Kunstakademie Dresden (Meisterschüler bei Otto Gußmann und Gotthard Kuehl); 1903 kleine Silbermedaille der Dresdner Akademie; 1904 USA-Reise und dort Besuch der Weltausstellung in St. Louis; 1906 Rückreise aus den USA über Spanien und Italien; 1907 zweite USA-Reise; ab 1908 freischaffend als Maler und Zeichner in Dresden und Gera; 1909-10 dritte USA-Reise; 1911-12 neben freischaffender Tätigkeit ist er angestellt als Zeichner und Maler in verschiedenen Büros in Dresden, Wien, Riga; auf Anraten von Robert Sterl wird er Mitglied beim Deutschen Künstlerbund und beteiligt sich an dessen Ausstellungen; 1912-14 in den Sommermonaten als Zeichner in einem Malergeschäft in Riga tätig; 1913 Reise nach St. Petersburg; 1914-18 ist beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges in Russland und wird als Zivilgefangener interniert (Samara, Orenburg, Jlzek), während dieser Zeit lernt er Russisch; 1919-20 Reisen nach Paris und Reims; 1921-22 seine Eltern sterben; 1922-26 zahlreiche Aufenthalte in Spanien; 1926-27 Brasilien-Reise; Sommer 1927 erfolgreiche Ausstellung im Bautzener Kunstverein mit Brasilien-Aquarellen; Nov./Dez. 1927 Reisen nach Amsterdam und London; 1928 Ägypten-Reise; 1928-29 als Restaurator tätig in der Kirche von Sebnitz; 1929-30 Spanien-Aufenthalt (v.a. Madrid); 1931 Reise nach Venezuela (Caracas), während dieser Zeit nennt er sich auch „Pablo Blanco“; 1932-33 Fußwanderung zum Balkan; Sommer 1933 Fußwanderung zur Insel Rügen; 1933-35 plant er Weltreise und beginnt mit Wanderungen nach u.a. Basel, Genf, Grenoble, Marseille, Tunis; 1937-38 Fußwanderung zur Weltausstellung nach Paris; 1939 wirtschaftliche schwierige Verhältnisse; in Gera lebt er bei seiner Schwester Emma Gerth und deren Mann; Freundschaft mit dem Künstlerehepaar Paul und Irmgard Neidhardt; 1940 Teilnahme an der Jahresschau Geraer Künstler; 1947 wohnt bei seiner Schwester Lina (Gera, Kurze Straße 3); Beteiligung an der Ausstellung „Geraer Maler stellen zur Schau“; 1948 Beteiligung an der Ausstellung „Die Ernte“; 1949 große Ausstellung zusammen mit Hermann Paschold in der Stadthalle Gera; 1953 Ausstellung zusammen mit dem Bildhauer Otto Oettel im Museum für Naturkunde am Nikolaiberg in Gera; 1954 Paul Weiser lebt zurückgezogen und bescheiden, Kontakte u.a. zu Alexander Wolfgang und Rudolf Schäfer; 1956 Ausstellung im Lindenau-Museum Altenburg; 1957 anlässlich des 80. Geburtstag findet eine große Retrospektive im Museum für Kulturgeschichte in Gera statt; 1962 anlässlich des 85. Geburtstag zeigt das Museum für Kulturgeschichte in Gera rund 100 Exponate Weisers; 1967 Weiser erhält staatliche Ehrenrente; 1977 Ausstellung in der Kunstgalerie Gera anlässlich des 100. Geburtstages; 1986 Ausstellung im Museum Schloss Burgk „Geraer Maler – Kurt Günther, Alexander Wolfgang, Paul Weiser, Hans Rudolph“; Dez. 1998-Jan. 1999 Ausstellung „Paul Weiser (1877-1967): ein Maler zieht durch die Welt“ (Kunstsammlung Gera)
Literatur
Kunstsammlung Gera (Hrsg.) (1998): Paul Weiser (1877-1967): ein Maler zieht durch die Welt; Gera
LANG, Lothar (Bearb.) (1986): Geraer Maler – Kurt Günther, Alexander Wolfgang, Paul Weiser, Hans Rudolph; Burg/Saale
„Allgemeines Künstlerlexikon“ (AKL), Onlineversion, Künstler-ID: 00199218