P A U L   N E R E S H E I M E R

 

Weitere Münchner Künstler

 

Paul Neresheimer

 

„Kirchdorf in nebligem Gebirgstal“

Aquarell über sehr leichten Bleistiftvorzeichnungen, auf Papier, aufgezogen auf Pappe
u.l. in Blei datiert „[19]27“

u.l. in Blei signiert „P. Neresheimer“
„Kirchdorf in nebligem Gebirgstal“ (Südtirol) [unter diesem Titel von Dr. Siegfried Weiß aufgenommen in das Werkverzeichnis (unveröffentl.)]

€ 490,-

Kaufanfrage

 

                         

 

Grösse: 48,2×35,4cm

Zustand
Blatt durchgehend aufgezogen auf Pappe; Farben insgesamt etwas aufgehellt; Papier insgesamt etwas nachgedunkelt; partiell leicht (stock-)fleckig; Ecken etwas bestoßen; oberer Rand mittig leicht bestoßen; Ecken o.l., u.l. und u.r. kleines Einstichloch; im Eckbereich o.l. kleine oberflächliche Kratzspur; Pappe verso an den Rändern aufgeraut, sowie im oberen Bereich in Blei und Farbstift (wohl) vom früheren Rahmenmacher („[Emil] Plesko“) bez.

 

 

Herzlichen Dank an Herrn Dr. Siegfried Weiß (München) für freundliche Hinweise zur Einordnung des Werks!

 

 

Zu Paul Richard Neresheimer (07.03.1885 Amsterdam – 28.09.1933 München:
Maler, Zeichner; Sohn von Friedrich Neresheimer (1845-1907) und dessen Frau Emma Ursula, geb. Müler (1848-1933); der Vater war als Juwelier in Amsterdam zu Wohlstand gekommen, zog sich 1893 aus den Geschäften zurück und die Familie ließ sich in München nieder (Türkenstraße 9); das Ehepaar hatte insgesamt 15 Kinder, die zwischen 1868 und 1890 zur Welt kamen; 1895-1899 besuchte Paul Neresheimer das Maximiliansgymnasium in München; 1899-1904 Besuch des Alten Realgymnasiums, das er mit dem Abitur abschloss; Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger; danach Beginn des Architekturstudiums an der Technischen Hochschule München; während des Studiums lernte er Hans Gött (1883-1974) kennen; 1904-05 beschlossen Gött und Neresheimer das Architekturstudium abzubrechen, um Maler zu werden; ab Herbst 1904 besuchte Neresheimer die Privatschule von Heinrich Knirr, während Gött an die Kunstakademie München aufgenommen wurde; 1911-12 Beteiligungen an der Frühjahrsausstellung der Münchner Secession; Bekanntschaft mit u.a. dem Bildhauer Hermann Geibel (1889-1972) und dem Maler Martin Brandenburg (1870-1919); 1914-18 Kriegsdienst; ab Juli 1919 für vier Monate in Düsseldorf ansässig; nach seiner Rückkehr nach München wohnhaft in einer Atelierwohnung in der Eilsabethstraße 7; 1919 Beteiligung an der Ausstellung der „Juryfreien“ in München; die Sommermonate verbrachte Neresheimer bis zu seinem Tod regelmäßig im bayrischen Alpenvorland und in Südtirol, die dortigen Landschaften lieferten ihm immer wieder Motive für seine Arbeit; durch seinen in Ludwigshafen ansässigen älteren Bruder Heinrich erhielt Paul Neresheimer mehrere Aufträge für Mädchenbildnisse; März-April 1922 Einzelausstellung in der Galerie Thannhauser; 15.01.1924 Heirat mit der Schauspielerin und Übersetzerin Lore Deditius (1896-1944/45); 1928 illustrierte er die Titelseite der Jugend (Nr. 51) mit einem „Kinderbildnis“

Literatur
WEISS, Siegfried (2012): Berufswunsch „Kunst“. Maler, Grafiker, Bildhauer: ehemalige Schüler des Münchner Maximiliansgymnasiums der Jahre 1849 bis 1918; Allitera; München; S. 480-489
WEISS, Siegfried (2002): Paul Neresheimer. Ein Maler der Neuen Sachlichkeit in München, in: Weltkunst (Heft 13); München; S. 2044-2046