P A U L    H A N S    O H M E R T    (23.10.1890 Zielenzig [Sulęcin] – 18.08.1960 Oberstdorf)

 

Weitere Berliner Künstler

 

 

hügelige Landschaft mit Bäumen (o.J.)

Farbkreiden und Ölfarbe auf Karton, unter Passepartout

€ 520,-

Kaufanfrage

 

 

 

Titel
ohne Titel [hügelige (belgische, niederländische?) Landschaft mit Bäumen]

Technik
Farbkreiden und Ölfarbe auf Karton, unter Passepartout

Signatur
unten rechts in Blei signiert „P. H. Ohmert“

Jahr
undatiert

Größe
Größe: 20,3 x 23,7 cm (Sichtfeld) bzw. 41,9 x 44,9 cm (Passepartout)

Zustand
Karton befestigt unter Passepartoutmaske; seh leicht nachgedunkelt; Passepartout etwas fleckig und nachgedunkelt, sowie an Ecken / Kanten etwas bestoßen; verso fleckig

Provenienz
08.06.2013, Auktionshaus Zofingen (Schweiz), Auktion, Los 2199.

 

 

Paul Hans Ohmert wuchs in Drossen (poln. Ośno Lubuskie) auf und besuchte im Späteren die Berliner Kunstakademie. Seine dortigen Lehrer waren Hans Looschen, Karl Hagemeister und Max Liebermann, wobei ihn vor allem Liebermann nachhaltig beeinflusste. 1912 heiratete er Berta Maria Hoffmann und 1914 kam der Sohn Gerhard in Berlin zur Welt, der 1942 in Russland fiel.

Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges war Ohmert, womöglich angeregt durch Liebermann, immer wieder in den Niederlanden tätig und auch nach dem Weltkrieg bereiste er die dortigen Gegenden und organisierte als Kommissionsmitglied der Deutsch-Niederländischen Vereinigung Kunstausstellungen u.a. in Den Haag. In seinem damaligen künstlerischen Ausdruck hat er zuvor noch spürbare naturalistische Elemente aufgegeben und wandte sich – vor allem in seinen Arbeiten auf Papier – mehr einem expressiven Realismus zu. Von besonderer Bedeutung war für ihn stets das Spiel von Licht und Schatten, was ihn durch sein gesamtes, stets gegenständlich bleibendes Schaffen begleitete.
Ab 1933 zog er sich vermehrt aus dem offiziellen Kunstbetrieb zurück, ist auf keinen Ausstellungen nachweisbar und siedelte schließlich zusammen mit seiner zweiten Frau kriegsbedingt 1940 nach Oberstdorf über. 1955 erlitt er einen Schlaganfall, in dessen Folge er teilweise gelähmt blieb.

Die Landschaft bildet das bevorzugte Sujet des Künstlers, wobei er seine Motive neben den Alpen und den Niederlanden ganz besonders in seiner heimatlichen Mark Brandenburg fand.
Das vorliegende Werk zeigt eine farblich sehr schön ausgeführte, stimmungsvolle Landschaft. Sanfte, von einzelnen Bäumen begleitete, Hügel ziehen sich aus dem Vordergrund bis zum hinteren Bildbereich. Ganz am Horizont links und rechts mag man die roten Dächer von Gebäuden erkennen. Alles liegt dabei unter einem wolkenlosen, blauen Himmel.

 

 

Zu Paul Hans Ohmert (23.10.1890 Zielenzig [Sulęcin] – 18.08.1960 Oberstdorf):
Maler, Zeichner.
Aufgewachsen in Drossen (Neumark).
Studium an der Kunstakademie Berlin (bei Hans Looschen, Karl Hagemeister und Max Liebermann).
1910 Ausstellung und Verkauf mit dem Graphikkreis Dortmund.
1912 Heirat mit Berta Maria Hoffmann.
05.05.1914 Geburt des Sohnes Gerhard in Berlin-Friedenau, der Sohn ist 1942 in Russland gefallen.
Um 1920 zweite Heirat mit Désirée Molière aus Antwerpen.
16.10.-15.11.1921 große Austellung bei Amsler & Ruthardt in Berlin (Katalog)
1921 Kommisionsmitglied der Deutsch-Niederländischen Vereinigung für eine Expressionisten-Ausstellung in Den Haag.
Bis etwa 1939 lebte er in Güterfelde.
1940 Bau eines eigenen Hauses mit Atelier in Oberstdorf (Allgäu).
Um 1955 Schlaganfall mit Lähmungs-Folgen.

Literatur
„Allgemeines Künstlerlexikon“, Onlineversion
Internetseiteseite zum Künstler [ohmerts.de];
Zimmermann, Rainer (1994): Expressiver Realismus. Malerei der verschollenen Generation; Hirmer; München; S. 425