F I F I   K R E U T Z E R   (24.03.1891 Köln – 29.12.1977 Ruppichteroth-Broscheid)

 

 

 

Fifi Kreutzer: weite Erntelandschaft mit Kornbündel auf Feld (Bröltal im Bergischen Land?)
(um 1920-25)

 

Fifi Kreutzer: drei Pferde auf einem Acker (wohl um 1920-25)

 

Zu Mathilde („Fifi“) Kreutzer (24.03.1891 Köln – 29.12.1977 Ruppichteroth-Broscheid):
Malerin, Zeichnerin; Tochter des Oberstudiendirektors Johannes Peter Kreutzer und dessen Frau Bertha; der Vater förderte die Ausbildung seiner Tochter; schön früh begeistert sich Fifi für die Kunst; bis 1905 Besuch der Höheren Töchterschule; danach nimmt sie Privatunterricht bei Ernst Hardt; 1908 halbjährlicher Aufenthalt bei Verwandten in London; neben Zeichnungen entstehen auch erste kunsthandwerkliche Stickereien und für ihr gesticktes Triptychon „Der Drachentöter“ erhält sie 1913 bei der Weltausstellung in Gent eine Bronzemedaille; 1917 heiratet sie – gegen den Willen der Eltern – den Künstler Franz M. Jansen, den sie bereits seit 1908 kannte; das Paar bezieht ein verwahrlostes Haus ohne Strom- und Wasseranschluss in Winterscheid; Franz M. Jansen unterstützt seine Frau zeitlebens in ihrem künstlerischen Schaffen; auf Empfehlung Richard Dehmels besucht Fifi 1920 mehrere Monate die Kunstgewerbeschule in Hamburg, um dort verschiedene grafische Techniken zu erlernen; 1922 Umzug nach Felderhoferbrücke (Bröltal), wo ihnen Walter Linke (Hotelbesitzer und Förderer von Franz M. Jansen) einen Stall zu einer Wohnung samt Atelier umbauen ließ; ab 1923 mehrere Reisen des Paars nach Süddeutschland, Oberitalien und Österreich; in den Sommern 1926-28 bereiste sie mit ihren Eltern Südtirol, Salzburg und das Allgäu; neben der freien künstlerischen Tätigkeit entstehen auch Illustrationen für Zeitungen und Reisebeilagen; 1934 baut sich das Paar ein Haus mit zwei Ateliers in Büchel, in welches auch Fifis Eltern ziehen; das Haus wird fortan Lebensmittelpunkt; Franz M. Jansen wird noch 1944 zum Krieg eingezogen und erleidet eine schwere Verwundung; nach 1945 lebt das Paar in wirtschaftlicher Not, da sich die expressive Kunst der Beiden nur schwer verkaufen lässt; 21. Mai 1958 Tod von Franz M. Jansen; Fifi wird von der „Deutschen Künstlerhilfe“ unterstützt; bis kurz vor ihrem Tod lebte sie im Haus in Büchel und stirbt schließlich in einem Altenheim im nahegelegenen Broscheid an den Folgen eines Sturzes

Ausstellungen (Auswahl)
Nov. 1912 „Kunst in Handel und Gewerbe“, Köln; 1913 Weltausstellung, Gent; 1914 Werkbundausstellung, Köln; Mai 1917, Berliner Sezession, Berlin; 1924-31 (außer 1930), Beteiligungen an Ausstellungen des Kölnischen Kunstvereines; 1926 „Kölner Künstler“, Kaiser Wilhelm-Museum, Krefeld; 1926-27 Ausstellung zusammen mit Franz M. Jansen, Grafisches Kabinett Heinrich Trittler, Frankfurt a.M.; 1927 Ausstellung zusammen mit Franz M. Jansen, Galerie Abels, Köln; 1928, Dresdner Kunstverein, Dresden; Juli 1934, Einzelausstellung, GEDOK, Köln; 1935, Einzelausstellung, Kölnischer Kunstverein; 1936 „Deutsche Malerinnen und Bildhauerinnen“, Kunstpalast, Düsseldorf; 1946-51, 1970, 1972, 1975, 1977 „Rheinisch-Bergischer Künstlerkreis“, Siegburg, Köln, Leverkusen; 1973 „Fifi Kreutzer – Malerei und Grafik – Ein Querschnitt durch 60 Jahre Kunstschaffen“, Wiehl; 1976 „Drei Kölner Malerinnen (Fifi Kreutzer, Hertha Meyer-Lederer und Käthe Schmitz-Imhoff)“, Köln; 1977 „Fifi Kreutzer – Querschnitt aus 70 Jahren Kunstschaffen“, Gummersbach; 1993, 1996, 1999 August-Macke-Haus, Bonn; 2005 Retrospektive, August-Macke-Haus, Bonn; 2005 Retrospektive, Museum Schloss Homburg, Nümbrecht

Mitgliedschaften
1918-19 Bund niederdeutscher Künstlerinnen; ab etwa 1930 GEDOK; ab 1950 Rheinisch-Bergischer Künstlerkreis

Preise
1913 Bronzemedaille bei der Weltausstellung in Gent

Werke der Künstlerin befinden sich u.a. im Bestand folgender Sammlungen: August-Macke-Haus, Bonn (Teil des künstlerischen Nachlasses); Museum Ludwig, Köln; Rheinisches landesmuseum, Bonn; Museum Schloss Homburg, Nümbrecht