M A R T I N   F R E Y

 

Weitere Werke von Martin Frey
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(wohl) oberbayrische Landschaft im Nebel (1935)

Aquarell auf leichtem Karton, in den vier Ecken befestigt auf weißen Karton
u.r. datiert „18.8.[19]35“

u.r. signiert „MFrey“
nicht betitelt, (wohl) oberbayrische Landschaft im Nebel

€ 380,-

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Größe
23,5 x 30,8cm (Blatt) bzw. 36,7 x 47cm (unterlegter Karton)

Zustand
Blatt in den vier Ecken befestigt auf weißen Karton; in den vier Ecken jeweils kleine Einstichlöcher; Ecken / Kanten leicht bestoßen; unterlegter Karton an Ecken etwas bestoßen, sowie recto u.l. in Blei nummer. „9“, sowie verso in den oberen Ecken Klebestreifen

 

 

Durch die Bekanntschaft mit Friedrich Dücker wuchs Martin Freys Interesse an Krippen, dem Krippenbau und dessen Geschichte. In diesem Zusammenhang bereiste er auch Süddeutschland, um die dortige Krippen-Tradition zu sehen. Er schuf in diesem Zusammenhang auch die Illustrationen für ein Buch über den Krippenbau von Dücker. Ab etwa dieser Zeit (1932) lassen sich auch die ersten eigenständigen künstlerischen Arbeiten Freys nachweisen.
Das vorliegende Werk entstand nur wenige Jahre danach. Martin Frey konnte mithilfe eines Stipendiums ab 1942 die Kunstakademie München besuchen und während dieser Zeit war er in Bad Wiessee ansässig. Nach dem Zweiten Weltkrieg verzog er von dort nach Bad Godesberg. Man darf wohl annehmen, dass die hier gezeigte, morgendlich vernebelte Landschaft nach Oberbayern zu lokalisieren ist.
Der genauen Datierung nach, fand Frey dieses Motiv am Sommertag des 18. August 1935. Der leicht ockerfarbige Weg führt aus dem Vordergrund in die Bildmitte und verliert sich dort in dem Dunkel der Bäume und dem Blau des Nebels. Insgesamt lebt die Komposition von nur wenigen Flächen und nur wenigen Farbtönen, doch ist es gerade diese bewusste Reduzierung des Ausdrucks, was eine sehr schöne Stimmung und Wirkung in die gezeigte Landschaft legt.

 

 

Zu Martin Frey (23.03.1907 Menden (heute: Sankt Augustin) – 26.06.1991 Bonn-Bad Godesberg):
Maler, Zeichner, Bildhauer; Besuch der Volksschule in Menden; anschließend Lehre als Maler, die er um 1923 als Dekorationsmalergeselle abschließt; um 1926 Besuch der Kölner Werkschulen; 1928-36 Zeichenlehrer an den gewerblichen Berufsschulen in Bonn, Bad Godesberg und Troisdorf; Bekanntschaft mit Friedrich Dücker; 1930 veröffentlicht Dücker seine ‚Bauanleitungen für den Krippenbau‘, die mit 40 Illustrationen Freys versehen sind; Frey interessiert sich vermehrt für den Krippenbau und bereist hierzu auch Süddeutschland; für 1932 lassen sich die ersten freien künstlerischen Werke (Landschaftsaquarelle) nachweisen; Frey arbeitet in dieser Zeit als Aushilfslehrer und er entwirft Werbeanzeigen für Firmen; ab 1933 Anstellung als Bühnenmaler am Kölner Schauspielhaus sowie an der Oper Köln; im Zweiten Weltkrieg wohl u.a. in Rumänien als Soldat; 1942 mit einem Stipendium der „Josef-Grohe-Stiftung“ kann er die Kunstakademie München besuchen, hierzu wird er beim Schauspielhaus sowie an der Oper in Köln freigestellt; während seiner Münchner Zeit lebte Frey in Bad Wiessee; 1946 Umzug nach Bad Godesberg; 1947 Heirat; das Paar lebt in einem Haus im Stadtteil Pennenfeld; Frey fokussiert sich auf die Landschaftsmalerei; Oktober 1947 Mitbegründer des „Rings Godesberger Künstler“; 1947 Mitglied der „Künstlergruppe Bonn“; im Weiteren finden sich immer mehr Industrie- und Technik-Motive in seinem Schaffen; ab 1954 bildhauerisch tätig, es entstehen mehrere Werke für „Kunst am Bau“; ab 1969 erneuter Fokus auf der Aquarellmalerei

Literatur
Kleinschmidt-Altpeter, Irene (Hrsg.) (1985):Bildende Kunst in Bonn 1945-1952; Bonn; S. 37
Rittmann, Annegret: Martin Frey, in: „Allgemeines Künstlerlexikon“ (AKL), Onlineversion, Künstler-ID: 00644964
Internetseite “treffpunkt-kunst.net”