M A R I A N N E   K E I L   (01.05.1892 Markranstädt – 05.05.1977)

 

 

 

Bildnis eines sitzenden Mannes (1942)

Bleistift (teilweise gewischt) auf sandfarbigem Zeichenpapier
unten rechts signiert „Marianne Keil“
unten rechts datiert „1942“

€ 330,-

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Titel
ohne Titel [Bildnis eines sitzenden Mannes]

Größe
Größe: 33,2 x 22,1 cm

Zustand
leichte Druckstellen im Blatt; Ecken etwas bestoßen; partiell leicht fleckig; leicht nachgedunkelt; verso etwas fleckig; verso in den oberen beiden Ecken Reste früherer Befestigung (Klebereste)

 

 

Über Leben und Werk der Zeichnerin und Grafikerin Marianne Keil ist wenig bekannt. Nach dem Besuch der höheren Bürgerschule studierte sie zuerst zwei Semester an der Dresdner Kunstgewerbeschule und hierauf nochmals zwei Semester an der Akademie in Leipzig. Anfang 1920 richtete sie ein Aufnahmegesuch an das Bauhaus in Weimar. Sie wollte in die Metallwerkstattklasse und dort bestenfalls einen Lehrvertrag erhalten. Die Bauhausleitung beschloss jedoch sie „zunächst ein Probejahr als Studierende des Staatlichen Bauhauses aufzunehmen“. Und weiterhin war die Metallwerkstatt damals bereits voll, jedoch wurde für Marianne Keil ein Platz in der Zeichenklasse freigehalten. Marianne Keil trat den Studienplatz am Bauhaus jedoch nicht an, da sie „den Plan, das Bauhaus zu besuchen aufgegeben habe“, wie sie ohne weitere Begründung an die Bauhausleitung schrieb. Anzunehmen ist, dass sie stattdessen abermals an die Leipziger Akademie ging, da sie dort nachweislich 1927 eine Prämie der Holstein-Stiftung erhielt. In den Folgejahren wird sie vornehmlich in Leipzig ansässig und tätig gewesen sein, worauf Beteiligungen der Künstlerin an den „Jahresschauen Leipziger Künstler“ schließen lassen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ist sie weiterhin als Zeichnerin und Grafikerin in Leipzig tätig und beschickte u.a. die „Erste Leipziger Grafikschau“ (1947), die „Leipziger Kunstausstellung“ (1948), sowie Ausstellungen in Mittweida und Wurzen.

Eine Lithografie mit einem „Eisenwerk in Essen“ befindet sich im Besitz der Städtischen Museen Jena.

Die vorliegende Zeichnung datiert auf 1942 und zeigt ein erstaunlich expressiv realistisches Bildnis eines sitzenden Mannes. Der Oberkörper ist leicht nach links geneigt und der Blick geht zum rechten Blattrand.

Sehr schön und sehr gut erfasste figurale Komposition.

 

 

Zu Marianne Keil (01.05.1892 Markranstädt – 05.05.1977):
Zeichnerin, Grafikerin; Besuch der höheren Bürgerschule; danach zwei Semester lang Besuch der Dresdner Kunstgewerbeschule und hierauf nochmals zwei Semester an der Akademie in Leipzig; ansässig in Bad Berka; Anfang 1920 richtete sie ein Aufnahmegesuch in die Metallwerkstatt am Bauhaus in Weimar, woraufhin hier ein Probejahr in der Zeichenklasse angeboten wurde, was Keil jedoch nicht annahm; in der Folge wohl weiterhin in Leipzig tätig; 1927 erhält sie von der Holstein-Stiftung (Leipziger Akademie) eine Prämie bei einem Wettbewerb; Beteiligungen an Leipziger Ausstellungen; nach dem Zweiten Weltkrieg ist sie weiterhin als Zeichnerin und Grafikerin in Leipzig tätig und beschickte u.a. die „Erste Leipziger Grafikschau“ (1947), die „Leipziger Kunstausstellung“ (1948), sowie Ausstellungen in Mittweida und Wurzen

Eine Lithografie mit dem Motiv „Eisenwerk in Essen“ befindet sich im Besitz der Städtischen Museen Jena.