L O T H A R S P E R L (06.07.1910 Markt Eisenstein [tschechisch: Železnà Ruda] – 14.03.1987 Traunreut)
Lothar Sperl: Ernteszene (1944)
Lothar Sperl: „Notzeit“ (1935)
Lothar Sperl: winterlich verschneiter Wald mit Bachlauf (1980)
Lothar Sperl: „Der Tod und die Jugend“ (1935)
Lothar Sperl: lichtdurchfluteter Wald (1965)
Lothar Sperl: „Der Sämann“ (1934)
Lothar Sperl: Tod und Familienvater (1935)
Lothar Sperl: vier ärmliche Kinder (1931)
Lothar Sperl: „Grasweib“ (1934)
Lothar Sperl: „Böhmerwaldbauer“ (um 1934)
Lothar Sperl: „Rammklotz“ (1934)
Lothar Sperl: „Steinbrecher“ (1934)
Zu Lothar Sperl (06.07.1910 Markt Eisenstein [tschechisch: Železnà Ruda] – 14.03.1987 Traunreut):
Maler, Zeichner, Grafiker; dritter Sohn des Lehrers Alois Georg Sperl und dessen Frau Rosalia; 1915 fiel der Vater im Ersten Weltkrieg, so dass die Mutter die vier Kinder alleine großziehen musste; bereits in früher Jugendzeit beginnt Lothar Sperl zu malen und zu zeichnen; der damalige Zeichenlehrer erkannte die Begabung des Jungen und gab ihm Privatunterricht; nach der Schule zwei Jahre Besuch der Fachschule für Glasarbeiten und Holzschnitzerei in Zwiesel; 1930 wurde er für zwei Jahre zur tschechischen Armee eingezogen; durch den Kontakt mit älteren Künstlern (z.B. Hermann Dietze und Max Schöpflin), die ihn förderten und unterstützten, konnte er seine Fertigkeiten weiter ausbilden und erlernte zudem die Kunst des Holzschnitts und der Radierung; hauptsächlich bilden die arbeitenden Menschen seiner Umgebung die Motive seiner Werke; im Herbst 1938 trat Sperl dem Freikorps im Sudetenland bei; nach der Eingliederung des Sudetenlandes an das Reich konnte er als Stipendiant an die Kunstakademie in Berlin kommen, wo er von Franz Eichhorst unterrichtet wurde; den Sommer 1939 verbrachte er mit Eichhorst, seiner Verlobten und weiteren Schülern in Matrei (Osttirol); im November 1939 Heirat; kurz nach der Hochzeit wurde Lothar Sperl zum Kriegsdienst eingezogen; im Mai 1945 von tschechischen Partisanen verhaftet, in Haft misshandelt und später zu 15 Jahren Haft verurteilt, von denen er zehn Jahre zum Teil mit Zwangsarbeit im Kohle- und Uranbergbau verbüßte; während der Haftzeit war er weiterhin künstlerisch tätig; die übrige Familie (Mutter, Bruder, Schwester und Frau) trafen sich in Legau bei Memmingen im Allgäu; im Dezember 1955 wurde er entlassen und gelangte ebenso nach Legau; kurz darauf erwarb das Ehepaar ein Haus in der 1950 gegründeten Gemeinde Traunreut und Lothar Sperl richtete sich dort ein Atelier ein (Danziger Weg 7); ein Hauptteil seiner damaligen Aufträge bestand aus Porträtarbeiten, die er vor allem in Wien ausführte; daneben spezialisierte er sich auf Fresken und Sgrafitti (er gestaltete bspw. 1961 die Fassade des Rathauses in Traunreut (1983 entfernt), daneben erhielt er zahlreiche Aufträge für öffentliche Gebäude, Schulen, Banken, Geschäfte im Landkreis Traunstein); künstlerisch wendet sich Sperl mitunter einem kritischen Realismus zu, der die negativen Begleiterscheinungen des Wirtschaftswunders malerisch aufgreift
Mitgliedschaften
Krummauer Künstlergilde
Künstlerbund Passau
Ausstellungen
1936, „Deutsche Graphik-Schau“ (Museum der bildenden Künste, Leipzig)
1941-44, mit sieben Gemälden vertreten bei den „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ (Haus der Deutschen Kunst, München)
1987, Heimathaus Traunreut
Preise
1965 Kulturpreis der Stadt Passau
Literatur / Quelle
Davidson, Mortimer G. (1992): Kunst in Deutschland 1933-1945 [Bd. 2/2. Malerei]; Tübingen: Grabert; S. 426
„Allgemeines Künstlerlexikon“ (AKL), Onlineversion, Künstler-ID: 00646382
Internetseite zum Künstler [lotharsperl.com]]