K A R L – F E R D I N A N D   W I N T E R    (20.11.1914 Neunkirchen – 24.01.1984 Saarbrücken)

 

Weitere Werke von Karl-Ferdinand Winter

 

 

stehender weiblicher Akt in Rückenansicht nach links (1947)

Mischtechnik (Aquarell, Kohle, Deckweiß) auf Velinpapier
unten links signiert „KF Winter“

unten links datiert „[19]47“
Größe: 44,3 x 26 cm

€ 500,-

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Titel
ohne Titel [stehender weiblicher Akt in Rückenansicht nach links]

Zustand
leichte Druckstellen im Blatt; Ecken bestoßen und mit kleinen Knickspuren; Ecke oben rechts mit minimalem Papierverlust; Ecke unten rechts und rechts mittig kleine Einstichlöchlein; rechter und unterer Blattrand mit leichten Quetschungen; Ecke oben links mit kleinem, hinterlegtem Einriss; verso an den Rändern umlaufend braunes Klebeband; verso leicht farbfleckig, sowie leicht nachgedunkelt

 

 

Karl-Ferdinand Winter war Sohn des saarländischen Porträt- und Landschaftsmalers Erich Winter, der ihn auch bereits in seiner Jugendzeit unterrichtete. Später studierte er in Düsseldorf (bei W. Schmurr und W. Heuser) und Berlin. Parallel dazu studierte er Geographie, dies wohl auch deswegen, um sich wirtschaftlich abzusichern. Sein Studium schloss er 1939/40 ab. Winter erhält als Künstler öffentliche und private Aufträge und wird zudem wissenschaftlicher Assistent am Geographischen Institut der Universität Frankfurt a.M. 1944 erhält er den Auftrag die kriegsbedingte Zerstörung Frankfurts künstlerisch zu dokumentieren. Ende 1944 kam er im Zuge der kriegsbedingten Verlegung des Geographischen Instituts nach Potsdam-Babelsberg. Von Kriegsende bis Februar 1946 war er mit seiner Familie in Berlin-Tempelhof ansässig und u.a. tätig für die dortige KPD. Teilweise führte er die Aufträge gemeinsam mit seinem Vater aus. Von Berlin aus verzog er nach Neunkirchen und war dort anfangs als freischaffender Maler und Grafiker tätig, wobei vor allem Auftragsporträts entstanden. Anfang der 1950er Jahre erwarb er einen Bauernhof an der Loire, den er (leider vergeblich) als Studienort für Studenten der Kunstakademie Düsseldorf etablieren wollte. Im Sommer 1952 verzog er wieder nach Neunkirchen und trat dort als Kunsterzieher in den Schuldienst ein.

Das vorliegende Werk ist in die frühe Nachkriegszeit und damit in die ersten Neunkirchner Jahre einzuordnen. Ganz deutlich hat Karl-Ferdinand Winter hier einen eigenen expressiv-realistischen Ausdruck gefunden, den er in den folgenden Jahren noch weiter ausführen wird.

Die Armhaltung und auch das weiße Tuch links lassen an eine Badeszene denken.

 

 

Zu Karl-Ferdinand Winter (20.11.1914 Neunkirchen – 24.01.1984 Saarbrücken):
Maler, Zeichner, Grafiker, Illustrator, Kunsterzieher; Sohn des saarländischen Porträt- und Landschaftsmalers Erich Winter, von dem er auch den ersten Mal- und Zeichenunterricht erhielt; er zeichnete bereits in der Jugendzeit; nach seiner Schulzeit in Neunkirchen begann er sein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf (bei Wilhelm Schmurr, Werner Heuser); mit Werner Heuser stand bereits Erich Winter in freundschaftlicher Verbindung und Karl-Ferdinand Winter blieb ebenso eng mit diesem verbunden; parallel dazu studierte er Geographie in Köln; im Anschluss besuchte er die Kunstakademie Berlin; 1939/40 Abschluss des Studiums. Winter erhielt öffentliche und private Aufträge; daneben wird er wissenschaftlicher Assistent am Geographischen Institut der Universität Frankfurt a.M.; in dieser Position erhält er 1944 den Auftrag die kriegsbedingte Zerstörung Frankfurts künstlerisch zu dokumentieren, wobei auch diese Zeichnungen teilweise im Krieg zerstört wurden; Ende 1944 kam er im Zuge der kriegsbedingten Verlegung des Geographischen Instituts nach Potsdam-Babelsberg; von Mai 1945 bis Mitte Februar 1946 war er mit seiner Familie in Berlin-Tempelhof ansässig und u.a. tätig für die dortige KPD; Winter erhielt hier Aufträge zur Ausmalung des Kindergartens, des Kinderhortes, der Großküche „Germania“, welche er gemeinsam mit seinem Vater ausführte; daneben entstanden auch Entwürfen für antifaschistische Plakate; von Berlin aus verzog er nach Neunkirchen und war dort anfangs als freischaffender Maler und Grafiker tätig, wobei vor allem Auftragsporträts entstanden; 1951 entwarf er Saarbriefmarken, die lange Zeit im Umlauf waren und aufgrund ihrer künstlerischen Gestaltung gelobt wurden. Anfang der 1950er Jahre erwarb er einen Bauernhof an der Loire, den er als Studienort für Studenten der Kunstakademie Düsseldorf etablieren wollte; im Sommer 1952 verzog er wieder nach Neunkirchen und trat dort als Kunsterzieher in den Schuldienst ein.

Einzelausstellungen: 1947, Saarländische Kulturgesellschaft, Sulzbach; 1950, Kunstpavillon Elitzer, Saarbrücken; 1951, Stadttheater Saarbrücken

Illustrationen: 1951 Illustrationen für den „Saarländischen Volkskalender 1952“ (Presse-Verlag Saarbrücker Zeitung); 1952 Illustrationen für „Reise- und Wanderbuch Saarland Südwest“ (von R.R. Rehanek, West-Ost-Verlag)

Literatur
Koskull, Maximilian Baron von: Karl-Ferdinand Winter, in: „Allgemeines Künstlerlexikon“ (AKL), Onlineversion, Künstler-ID: 42438147
Schweitzer, Gottfried: Karl Ferdinand Winter. Ein saarländischer Maler, in: „NSZ Westmark“, vom 25.11.1942
Schweitzer, Gottfried: Karl Ferdinand Winter. Der saarländische Portrait- und Landschaftsmaler, in: „Saarländische Tageszeitung“, vom 15.05.1944
Spilker, Werner: Ausstellung Karl Ferd. Winter, in: „Volksstimme“, Saarbrücken, vom 12.04.1950
Spilker, Werner: Gemalter Tanz. Karl Ferdinand Winter und seine tänzerisch beschwingten Bilder, in: „Neue Saar. Wochenzeitung für Politik, Kultur und Unterhaltung“, Saarbrücken, vom 30.11.1951