H A N S    M Ü L L E R – S C H N U T T E N B A C H    (24.7.1889 München – 28.11.1973 Rosenheim)

 

Weitere Werke von Hans Müller-Schnuttenbach

 

 

„Winternebel“ (o.J.)

Tempera & Deckweiß auf Papier(?), gerahmt (Rahmen ungeöffnet)

unten links signiert „Hans Müller-Schnuttenbach“
undatiert

€ 600,-

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Titel
„Winternebel“ [so verso betitelt]

Größe
Größe: 10,5 x 10,2 cm (Sichtgröße) bzw. 14 x 13,7 cm (Rahmen)

Zustand
Rahmen ungeöffnet; Rahmen mit leichten Gebrauchsspuren; verso auf Rahmenrückwand oben links in Blei bez. „VIII“, sowie mittig bez. „No 54“, sowie unten rechts bez. „700“

 

 

Hans Müller-Schnuttenbach, dessen Persönlichkeit gelegentlich als ‚verschroben‘ und ’sehr eigen‘ bezeichnet wird, nahm auch in Bezug auf sein Schaffen eine Sonderstellung ein. Im Gegensatz zu Künstlern seiner Zeit die auf Auftrag Portraitarbeiten ausführten, oder/und auch zahlreiche internationale Studienreisen unternahmen und hier gewonnene Eindrücke zeichnerisch und malerisch festhielten, begrenzte sich Müller-Schnuttenbach auf seine „persönliche Erlebniswelt. Nur hier vermag er die Reichhaltigkeit seiner Graduierungen, Abstimmungen und Variationen einzusetzen, und so wirkt die regelmäßige Periodik seiner immer wiederkehrenden, doch stets neuartigen Themen keineswegs eintönig, sondern komplex und vielgestaltig“[1].

Der Künstler studierte anfangs Gebrauchsgrafik in München, wandte sich dann aber autodidaktisch der Kunst zu. Hierbei entwickelte er einen ganz eigenen, überaus feinfühligen Stil. Bereits in seinem frühen Schaffen „fand er zu seinen originären Bildthemen und die, zumeist unbelebte, Landschaft wurde zum Hauptthema in seinem Oeuvre“ [2].

Dieser vorliegende, kleinformatige „Winternebel“ zeigt auf eindrucksvolle Weise die ganze Brillanz mit der es Müller-Schnuttenbach versteht die momenthafte, zugleich zeitlose Stimmung eines Natureindrucks in einem dichten, intensiven Werk einzufangen.
Als Betrachter blicken wir auf einen dunklen Weidenbaum im linken Vordergrund, doch schon dahinter umschließt der Nebel beinahe alles und nur noch Konturen sind zu erkennen, bis auch diese im alles umgebenden Weiß und Grau verschwimmen.

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[1] Franz J. Kreim (1988): Biographie und Werklinien, in: Müller-Schnuttenbach. Ein bayerischer Landschaftsmaler, Rosenheim, S. 13.
[2] Karl J. Aß (2019): Hans Müller-Schnuttenbach (1889-1973). Zeichner, Maler, Graphiker, in: Städtische Galerie Rosenheim (Hrsg.): Hans Müller-Schnuttenbach 1889-1973, Neustadt a.d. Aisch, S. 6-9 [hier: 6].

 

 

Zu Hans Müller-Schnuttenbach (24.7.1889 München – 28.11.1973 Rosenheim):
Maler und Zeichner; zeichnete und malte bereits im Jungenalter; abwechselnde Aufenthalte in München und Schnuttenbach; Besuch des Luitpold-Gymnasiums und der Städtischen Malschule; fünf Semester Studium der Gebrauchsgraphik an der Kunstgewerbeschule München (bei Ehmke Dasio); Bewerbungen als Lehramtskandidat zur Aufnahme in den Staatsdienst wurden von mehreren Behörden abgelehnt; es widmete sich fortan autodidaktisch der Kunst; nach dem frühen Tod des Vaters und dem Verlust des Mutterhauses schlug er sich mit Nebenverdiensten (u.a. als Gebrauchsgraphiker) durch; Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg; 1916-31 wurden Werke Müller-Schnuttenbachs im Münchner Glaspalast gezeigt; Studienreisen nach Österreich, an den Bodensee, an die Ostsee; 1944 Verlust eines Großteils seines bisherigen Schaffens durch Bombenangriff auf München; am 30.5.1950 kommt es durch Vermittlung des Mäzens Dr. Hans Faußner zu einem Vertrag zwischen Müller-Schnuttenbach und der Stadt Rosenheim, wonach der Künstler eine kleine Wohnung, freie Verpflegung, Versorgung und ärztliche Betreuung im Austausch gegen 400 seiner Bilder erhält (heute im Besitz der Städtischen Galerie); zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen (u.a. Münchner Kunstverein, Münchner Künstlergenossenschaft, Neue Pinakothek, Stuttgarter Kunstkabinett)

Literatur
Kreim, Franz J. (1988): Biographie und Werklinien, in: Müller-Schnuttenbach. Ein bayerischer Landschaftsmler; Rosenheimer; Rosenheim; S. 5-20
Ludwig, Horst G. (1994): Münchner Maler im 19. Jahrhundert [Bd. 6 (Landschreiber-Zintl)]; Bruckmann; München; S. 205-7
Städtische Galerie Rosenheim (Hrsg.): Hans Müller-Schnuttenbach 1889-1973, Neustadt a.d. Aisch
„Allgemeines Künstlerlexikon“, Onlineversion