G E O R G H A N S M Ü L L E R – R E H M
Weitere Werke von Georg Hans Müller-Rehm
Zwei Ballerinas in grüner Landschaft (Bühne?)
Öl auf Leinwand; Keilrahmen; Atelierleiste
u.r. in Rotbraun datiert „1940“
Grösse: 85×70,5cm
u.r. in Rotbraun monogrammiert „GHMR“
nicht betitelt
€ 850,-
Zustand
Leinwand leicht an Spannkraft nachlassend; vereinzelt leichte Verluste der Farbschicht; verso auf Leinwand etwas undeutlich in Rot nummer. „[?]40“
Zwei Ballerinas sitzen jeweils leicht versetzt in einer grünen Landschaft. Das aus dem linken Vordergrund nach rechts hinten führende Grün lässt in seiner Darstellung eher an eine Theater- bzw. Schauspielrequisite als ein ein natürliches Gebüsch denken, so dass angenommen werden kann, dass wir hier auf eine Bühne blicken. Dieses Spiel mit der Realität wird durch Müller-Rehm insbesondere durch die vordere Ballerina noch verstärkt. Ihr Sitzen und ihre Fußhaltung scheinen beinahe so, als stütze sie sich am Ende der Leinwand ab und wirke somit ganz praktisch in die Wirklichkeit der Betrachter ein. Der an sich eher schlichte Bildaufbau wird von verschiedenen Bilddiagonalen – der Grünfläche, der Körperhaltung und der Blickrichtung der Ballerinas – bestimmt, wodurch die Komposition eine innere Spannung und Lebendigkeit erfährt.
Zu Georg Hans Müller-Rehm (14.05.1905 Nürnberg – 31.12.1945 [für tot erklärt]):
Maler; vom Sommersemester 1923 bis Wintersemester 1924/25 Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg (bei u.a. Karl Dotzler, Karl Selzer); im letzten Semester erhielt er zwei Belobigungen bei Wettbewerben der Kunstgewerbeschule; ab Sommersemester 1925 Besuch der Kunstakademie München (bei Karl Caspar); mit seinem damaligen Kommilitonen Ernst Geitlinger war Müller Ende der 1920er und Anfang der 1930er Jahre bei Künstler- und Faschingsfesten in Schwabing aktiv; 1929 Beteiligung an der XV. Sommer-Ausstellung der Münchner Neuen Secession (Glaspalast, Westflügel); Januar 1930 erhielt er eine Belobigung der Kunstakademie für seine Bearbeitung der für das Jahr 1929/30 gestellten Preisaufgabe zum Thema „Begegnung“; 09.01.1931 Heirat mit Anna Rehm und in etwa seitdem führte er den Mädchennamen seiner Frau als Namenszusatz; 15. April -14. Juni 1931 Beteiligung an der Frühjahrsausstellung der Münchner Neuen Secession (Glaspalast, Westflügel); 14. Mai-31. August 1932 Beteiligung an der Düsseldorf-Münchener Kunstausstellung (Kunstpalast Düsseldorf); 1. Juni-Anfang Oktober 1932 Beteiligung an der Kunstausstellung München (Deutsches Museum, Bibliothekbau); bis etwa 1934 wohnhaft in der Nikolaistrasse 10 in München; später wohnhaft in einem vom Künstler selbst entworfenen Haus in der Finauerstraße 8 in München Schwabing-Freimann, in welchem sich auch das Atelier befand; wohl kurz vor Kriegsausbruch Umzug nach Wasserburg; im Zweiten Weltkrieg wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und galt seit Mitte April 1945 bei Cottbus als verschollen; 1958 wurde sein Tod für den 31. Dezember 1945 erklärt; Mitglied der Juryfreien, der Münchner Neuen Secession, sowie ab dem 1. Januar 1934 der Reichskammer der bildenden Künste; Georg Hans Müller-Rehm ist nicht zu verwechseln mit dem ebenso in München tätigen Bildhauer Georg Müller (1880–1952)