E W A L D    B E C K E R – C A R U S    (17.9.1902 Dingelstedt b. Halberstadt – 5.10.1995 Hamborn b. Paderborn)

 

Weitere Werke von Ewald Becker-Carus

 

 

„St. Gotthard“ (1927)

Aquarell auf Velinpapier, verso in den oberen beiden Ecken befestigt auf leichtem Karton

€ 180,-

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Titel
„St. Gotthard“ [so unten rechts in Blei betitelt, sowie verso unten links bez. „Camedo Centovalli“]

Technik
Aquarell auf Velinpapier, verso in den oberen beiden Ecken befestigt auf leichtem Karton

Signatur
unten rechts in Blei monogrammiert „E.B.“

Jahr
unten rechts in Blei datiert „24.5.[19]27“

Größe
Größe: 41,4 x 50,2 cm (Blatt) bzw. 50,5 x 62 cm (unterlegter Karton)

Zustand
Blatt verso in den oberen beiden Ecken befestigt auf leichtem Karton; Ecke oben rechts mit Papierverlust, -ausriss; Ecke oben links mit kleinem Einriss; in den Randbereichen mitunter kleine Einrisse, Knickspuren; Ecken leicht bestoßen; Farben insgesamt etwas aufgehellt; leicht (stock-)fleckig; Druckstellen im Blatt; im oberen Bereich leichte Stauchungen / Quetschungen; unterlegter Karton nachgedunkelt, sowie an Ecken bestoßen, sowie am oberen Rand mit deutlichen Abrissspuren, sowie verso fleckig

Provenienz
Nachlass des Künstlers

 

 

Von 1924 bis 1927 studierte Ewald Becker-Carus an der Akademie der bildenden Künste zu Dresden. Zuletzt war er dort Meisterschüler. Nach seinem Studium unternahm er eine ausgiebige Studienreise durch die Schweiz und Oberitalien, sowie zu den bekanntesten deutschen Kunstmuseen und Galerien. Im Anschluss daran war er kurzzeitig freischaffend tätig, setzte dann sein Studium an der Akademie für Graphik in Leipzig mit angeschlossenem pädagogischem Institut vorund wurde 1929 Leiter des Werkunterrichts und Erzieher an dem Pädagogium zu Niesky (Oberlausitz).

Das vorliegende Werk datiert exakt auf den 27. Mai 1927 und ist damit explizit in die erwähnte Schweiz-Reise einzuordnen.
Becker-Carus zeigt hier in schnellen, breiten, expressiven Pinselstrichen einen Blick auf das Gotthardmassiv.

 

 

Zu Ewald Becker-Carus (17.9.1902 Dingelstedt b. Halberstadt – 5.10.1995 Hamborn b. Paderborn):
Maler, Zeichner, Grafiker, Kunsterzieher; 1919 Abitur; 1922 1.Lehramtsprüfung; 1924-27 Studium an der Akademie der bildenden Künste zu Dresden (bei Prof. Richard Dreher, Schwerpunkte waren Landschaftsmalerei, Akt, Kunstgeschichte); Ernennung zum Meisterschüler; 1927 Studienreise durch die Schweiz und Oberitalien und durch die bekanntesten deutschen Kunstmuseen und Galerien (München, Düsseldorf, Kassel, Berlin, Hamburg, Bremen); ab Herbst 1927 selbständig als freischaffender Maler und Graphiker in Dresden tätig; 1927 Beteiligung an einer Gruppenausstellung im Kunstverein Dresden (Brühlsche Terasse, Dresden); 1928-29 Studium der graphischen Techniken an der Akademie für Graphik in Leipzig mit angeschlossenem pädagogischen Institut ( Abschluss: Werklehrerexamen); 1929 Ruf als Leiter des Werkunterrichts und Erzieher an das Pädagogium zu Niesky/Oberlausitz und dort Ausbau des künstlerischen Unterrichts; 1929/30 Auf Grund privater Malaufträge Sommeraufenthalte in Schweden (Stockholm, Jämtland, Lappland); 1933 Lehrauftrag an der Rudolph-Steiner-Schule Hamburg-Altona (Flottbeker Chaussee, heute: Elbchaussee) für künstlerische Fächer und Werkunterricht; dort bis zum Verbot der Schule 1937 durch die Nationalsozialisten tätig; 1938 freischaffend tätig in eigenem Atelier in Hamburg-Altona (heute: Max Brauer-Allee); 1939 Einrichtung des „Atelier für Malerei und Graphik“ in Hamburg-Blankenese, Elbchaussee 82 (heute: 485) mit Werkstatt für Radierung, Holzschnitt, Schnitzen und Plastizieren; 1940 Einberufung zur Wehrmacht; Kriegsdienst in Norddeutschland bis 1945; 1945 Wiederaufnahme und Ausbau des Ateliers an der Elbchausse zum „Studienatelier für bildende Künste“ mit berufsbildendem Unterricht auf den verschiedenen Gebieten der bildenden Kunst (Schwerpunkt Malerei); 1949 Ruf als Professor an die Staatliche Hochschule für Bildende Künste Hamburg, Lerchenfeld, dem er nicht Folge leistete, da dies zwangsläufig die Aufgabe des eigenen Studienateliers in Hamburg-Blankenese zur Folge gehabt hätte; stattdessen folgte er der dringenden Nachfrage der 1946 wiedereröffneten Rudolf Steiner-Schule Hamburg-Wandsbek und übernahm dort den Aufbau des Kunstunterrichts insbesondere in der Oberstufe (bis 1971 dort tätig); 1951 erscheint sein Aufsatz „Über das Farbenerleben des Kindes“ (in: Erziehungskunst. Monatsschrift zur Pädagogik Rudolf Steiners (15. Jg./Heft 8); Verlag Freies Geistesleben; Stuttgart; S. 234-240); 1967 Einzelausstellung in der Anthroposophischen Gesellschaft Hamburg; zu Becker-Carus‘ Schülern gehörten u. a. K.R.H.-Sonderborg, Pit von Frihling, Werner Freytag (bürgerlich: Sauernheimer), Vera Hedrich, Marianne Spälty; im Rahmen der internationalen Waldorfschulbewegung führte er nahezu regelmäßig im Sommer / Herbst öffentliche Künstlerische Kurse in Malen sowie Plastizieren durch, u. a. in: Stockholm, Schweden (1954); Krogerup Höjskole, Dänemark (1956, 1958 und 1959); Hamburg, (1957); Stuttgart, öffentl. päd. Arbeitswoche (1960); Aarhus, Dänemark, Egmont Höjskole (1960, 1961); Helsingfors, Finnland (1961); Wanne-Eikel, Hibernia-Schule (1968); Ejstupholm, Dänemark (1969); Ausstellungsbeteiligungen; Werke befinden sich im Besitz der Waldorfschule Hamburg-Wandsbek, der Waldorfschule Stockholm, im Privatbesitz, sowie bei seinen Erben

Literatur
— Familie Kay Rum (Hrsg.): Der neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs (überarbeitet von Maike Bruhns); Wachholtz; Neumünster – Hamburg; S. 34
— HEYDORN, Volker Detlef (1974): Maler in Hamburg 1966-1974; Christians; Hamburg; S. 117
Online-Ausgabe des Allgemeinen Künstlerlexikons (AKL)
— KAUPERT, Walter (Hrsg.): Internationales Kunst-Adressbuch 1954/55; Deutsche Zentraldruckerei; Berlin, S. 721