E R I C H   H A R T M A N N

 

Weitere Werke von Erich Hartmann
Zum Themenflyer ‚Erdsegen‘

 

erich-hartmann-poenitz-see-1
„Pönitzer See“

Tusche, Lithografie über partiellen Bleistiftvorzeichnungen, auf dünnem pergaminähnlichem Papier
nicht datiert, wohl 1937

Blattgrösse: 52,5×75,3cm

€ 290,-

Kaufanfrage

 

unten rechts in Blei signiert „E. Hartmann“
unten rechts in Blei betitelt: „Pönitzer See“

Zustand
Ecken/Ränder bestoßen; Blatt durchgehend mit Druckstellen/Knickspuren/Stauchungen (Ecken mitunter mit stärkeren Knickspuren); an Blatträndern mitunter kleinere Einrisse; durchgehend (leicht) stockfleckig; in der Blattmitte durchgehende leichte horizontale Stauchung; verso Lagerspuren

 

 

 

 

Die vorliegende Arbeit dürfte im Frühjahr 1937 entstanden sein und gehört damit zu einem Schaffensjahr, das im Schaffen Hartmanns eine Zäsur bildet. Im Sommer 1937 kam es in der Kunsthalle Hamburg zu zwei ‚Säuberungen‘ im Rahmen der Entartete-Kunst-Aktion. Dabei wurden im August sechs Arbeiten Hartmanns aus dem Bestand der Kunsthalle beschlagnahmt (vgl. Werner 2011: 131). Das vorliegende Blatt dürfte wohl während einer Reise Erich Hartmanns durch Norddeutschland entstanden sein. Es zeigt (noch) ganz die für den Künstler typische expressiv-realistische Auffassung der Landschaft. In großzügigen, flotten Pinselstrichen wird dem Betrachter ein Blick auf Häuser am Pönitzer See gezeigt.

 

 

Zu Erich Hartmann (07.01.1886 Elberfeld – 23.09.1974 Sylt):
Bereits als Jugendlicher zeichnerisch tätig; 1903-06 Kunststudium an der Düsseldorfer Akademie (bei Prof. Eduard von Gebhardt); im Anschluss Studium an der Privatkunstschule Hermann Gröber (München); Sommer 1908 Studium bei Peter von Halm (erlernen des Radierens); bis 1909 tätig im Pariser Atelier Stettler beim Simon und Menard; 1909-11 freischaffend tätig in München, Dortmund, Paris; Reisen in Deutschland, nach Italien und Russland; Ausbildungende 1912 (Münchener Akademie); bis 1914 lebte er in Paris; Kriegseinsatz als Dolmetscher und Soldat; nach einer Verletzung kam er in ein Lazarett in Altona und blieb anschließend dort; März 1917 Heirat mit Ida Jenichen; finanzielle Not beherrschte die junge Familie; bis 1924 konnte Hartmann bei der Kaiverwaltung Hamburg dazu verdienen; 1922-44 Dozent an der privaten Kunstschule von Gerda Kopel; 1924 dreimonatiger Studiensaufenthalt in Italien; 1919 Beitritt zur Hamburgischen Sezession, dem Deutschen Künstlerbund und der Hamburgischen Künstlerschaft; 1925 Mitglied im Altonaer Künstlerverein; Hartmann engagierte sich kulturpolitisch; 1932 Unterstützung durch die Künstlernothilfe; 1933 wurden Wandbilder Hartmanns (von 1929) in der Mensa Neue Rabenstraße (Hamburg) vernichtet); 1934 Zuweisung eines Ateliers im Ohlendorffhaus; weitere vernichtete Wandbilder waren in den Turnhallen der Schulen in Fuhlsbüttel (von 1926) und in Horn (von 1931); Sommer 1934 Studienreise nach Norwegen; 1935 wurde ein Bild von Erich Hartmann acht Tage nach der Ausstellungseröffnung in der Hamburger Kunsthalle abgehängt; 1936 Studienreise nach Italien (mit Unterstützung der Amsinck-Stidtung); kein Kriegseinsatz; 1937 werden elf Arbeiten bei der Aktion -Entartete Kunst- beschlagnahmt; 1946-53 Professur an der Landeskunstschule Hamburg; 1955 Edwin-Scharff-Preis der Stadt Hamburg; Ehrenmitglied des BBK Hamburg

Literatur
BRUHNS, Maike (2001): Kunst in der Krise (Band 2); Dölling und Gallitz; S.180-183
WERNER, Stefanie Kristina (2011): Erich Hartmann (1886-1974). Leben und Werk eines Hamburger Malers. Mit einem Verzeichnis der Gemälde und der -Kunst am Bau- (Diss.)